147,3 Millionen Euro: Burda peilt Übernahme von Xing an

Das Medienhaus Burda, das seit 2009 mit 25,1 % am Business Netzwerk Xing (www.xing.com) beteiligt war, setzt nun zur Komplettübernahme des Unternehmens an. Wie Burda mitteilte, baute man seinen Anteil an Xing von […]
147,3 Millionen Euro: Burda peilt Übernahme von Xing an
Freitag, 26. Oktober 2012VonAlexander

Das Medienhaus Burda, das seit 2009 mit 25,1 % am Business Netzwerk Xing (www.xing.com) beteiligt war, setzt nun zur Komplettübernahme des Unternehmens an. Wie Burda mitteilte, baute man seinen Anteil an Xing von zuletzt 29,43 % gerade auf rund 38,89 % aus. Damit sei ein Pflichtangebot für die restlichen Anteile fällig geworden. Für die verbliebenen 3,3 Millionen Xing-Aktien, die im Besitz von freien Aktionären sind, bietet Burda großzügige 44 Euro pro Aktie und somit insgesamt 147,3 Millionen Euro. “Dies entspricht einem Aufschlag von 16,7 % auf den gewichteten Durchschnittskurs der vergangenen drei Monate bzw. einem Aufschlag von 17,9 % gegenüber dem gestrigen Schlusskurs (Xetra)”, teilt Burda mit.

„Wir werden mit 44 Euro pro Aktie den bisherigen Aktionären ein attraktives Angebot unterbreiten, das signifikant über den Kursen der vergangenen drei Monate liegt. Da wir nicht planen, die Gesellschaft von der Börse zu nehmen, freuen wir uns aber auch über jeden Aktionär, der mit uns bei der Xing AG investiert bleibt. Als Mehrheitsgesellschafter der TOMORROW FOCUS AG und der zooplus AG, sowie in der Vergangenheit bis 2007 als einer der Hauptaktionäre der OnVista AG, haben wir bewiesen, dass Hubert Burda Media börsennotierte Gesellschaften professionell begleitet”, sagt Holger Eckstein, Finanzvorstand Hubert Burda Media. Zumindest Xing-Gründer Lars Hinrichs wird seine verbliebenen Anteile verkaufen. Via Twitter teilte er mit: “Great Deal for Burda & everyone made a profit – thats the best outcome of doing business. I am selling my last shares to them, so should you”.

“Für sein Angebot hat sich Burda einen passenden Zeitpunkt ausgesucht. Noch im April hatte ein Anteilsschein mehr als 58 Euro gekostet. Seitdem befindet sich das Papier in einem Abwärtstrend und hat sich seit Januar deutlich schlechter entwickelt als der Vergleichsindex TecDax”, schreibt boerse.ARD.de. “Analysten der Commerzbank und von Hauck & Aufhäuser sehen das Angebot jedoch kritisch und raten den Aktionären davon ab. Bei Xing handele es sich um eine Aktie, die noch Wachstumspotenzial biete”, schreibt das Wallstreet Journal.

Im zweiten Quartal erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 18,19 Millionen Euro und einen Überschuss von 2,07 Millionen Euro. Härtester Konkurrent von Xing ist LinkedIn (www.linkedin.com). Momentan ist Xing 240 Millionen Euro wert.

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Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.