Mädchenflohmarkt kauft und verkauft gebrauchte Klamotten

Gebrauchte Kleider, Taschen, Schuhe, Hosen, T-Shirts und Jacken sind das neue Internetgold. Gefühlt ein dutzend Gründerinnen und Gründer im Lande arbeiten derzeit an Plattformen rund um das Thema gebrauchte Klamotten. Das neue Buzzword […]
Mädchenflohmarkt kauft und verkauft gebrauchte Klamotten
Donnerstag, 28. Juni 2012VonAlexander

Gebrauchte Kleider, Taschen, Schuhe, Hosen, T-Shirts und Jacken sind das neue Internetgold. Gefühlt ein dutzend Gründerinnen und Gründer im Lande arbeiten derzeit an Plattformen rund um das Thema gebrauchte Klamotten. Das neue Buzzword für diese Konzepte heißt “Preloved Fashion”. Frisch geschlüpft ist das Second Hand-Projekt Mädchenflohmarkt (www.maedchenflohmarkt.de). Auf der ansehnlichen Plattform kann die weibliche Zielgruppe gebrauchte Kleidung und Accessoires kaufen und vor allem verkaufen. Unterstützt und finanziert wird das überwiegend weibliche Mädchenflohmarkt-Team von der Mannschaft der Shopping Community edelight (www.edelight.de).

Bereits 2010 führte die edelight-Crew in Stuttgart und Mannheim unter dem Namen Mädchenflohmarkt Flohmärkte in der realen Welt durch. Motto damals: “Beim Shopping Event der Saison bekommen all eure Fehlkäufe, Teile vom letzten Jahr und sonstige Schrankleichen eine zweite Chance, ein Mädchen glücklich zu machen”. Vor allem aus “Fokussierungsgründen” wurden diese Offline-Aktivitäten dann aber nicht ausgebaut. Jetzt soll Mädchenflohmarkt in der Onlinewelt durchstarteten. Wobei Mädchenflohmarkt kein Nebenprojekt von edelight ist, sondern ein “rechtlich eigenständiges Unternehmen”. Das edelight-Team unterstützt Mädchenflohmarkt finanziell und inhaltlich. Zum Gründerteam von Mädchenflohmarkt gehören die edelight-Macher Peter Ambrozy und Tassilo Bestler sowie Thorsten Lückemeier (Head of Marketing bei edelight) und Maria Spilka, die das Unternehmen operativ führt.

Concierge Service erleichtert den Verkauf

Wie bei anderen Second Hand-Plattformen können modebegeisterte Nutzerinnen bei Mädchenflohmarkt ihre Klamotten verkaufen. Als besonderen Service bietet Mädchenflohmarkt einen sogenannten Concierge Service an. Nutzerinnen, die darauf zurückgreifen, müssen ihre Produkte nicht selbst einstellen, dies übernimmt das Team von Mädchenflohmarkt. Die Verkäuferinnen müssen dazu alle Produkte an die Jungfirma schicken. “Wir kümmern uns um die Fotos, eine gute Präsentation deiner Artikel und den Verkauf. Du erhältst dein Geld sobald sich ein Artikel verkauft hat”, heißt es in der Beschreibung dieses gelungenen Services. Momentan ist das Einstellen und auch der Concierge Service kostenlos. Künftig wird Mädchenflohmarkt aber sicherlich Einstellgebühren pro Artikel und/oder Provisionen pro verkauftem Artikel nehmen.

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Neben Mädchenflohmarkt ist auch myfashionmarket.de (www.myfashionmarket.de) aus Berlin neu im Segment “Preloved Fashion”. Das Start-up wird von Elite Startups und somit von Yannis und Matti Niebelschütz, den Gründern von MyParfuem, vorangetrieben. “Auf myfashionmarket.de hat man die Möglichkeit all die Kleidungsstücke, Schuhe, Taschen und Accessoires zu verkaufen, die man nicht mehr trägt oder nie getragen hat, da sie einfach nicht zu einem passen oder die Größe nicht stimmt”, heißt es auf der Website, die vor wenigen Tagen freigeschaltet wurde. Unter optischen Gesichtspunkten macht Mädchenflohmarkt einen deutlich besseren Eindruck als myfashionmarket.de. Die Plattform aus der Hauptstadt setzt leider auf dunkle, ungewöhnliche Farbtöne und kleinteilige Fotos. Bei Mädchenflohmarkt kommt deutlich mehr Shoppinggefühl auf.

Bereits etabliert im neuen Boomsegment rund um gebrauchte Klamotten ist Kleiderkreisel (www.kleiderkreisel.de). Die Second-Hand-Plattform für Kleidung, Accessoires und Selbstgemachtes stammt ursprünglich aus Litauen. In Deutschland sieht sich die Plattform “mit über 160.000 Mitgliedern und knapp 900.000 Artikeln” bereits gut positioniert. Im Unterschied zu Mädchenflohmarkt und myfashionmarket.de geht es bei Kleiderkreisel aber nicht nur um das Verkaufen von Kleidern, Schuhen und Handtaschen, sondern auch um das Tauschen und Verschenken nicht mehr gebrauchter Kleidung. Bei Fashionlend (www.fashionlend.com) wiederum verleihen Nutzer ihre Klamotten und Accessoires. Auf diese Weise lassen sich auch teure Kleidungsstücke gegenfinanzieren und natürlich geht es auch darum, nette Leute kennen zu lernen.

Ankaufdienste für Schuhe und Klamotten

Mit xanaroo (www.xanaroo.de) ging zuletzt zudem ein Ankaufdienst für Schuhe an den Start. Das Münchner Start-up kauft Damenschuhe an, die anschließend automatisiert über eBay weiterverkauft werden. Bei textil-ankauf.com (www.textil-ankauf.com) wiederum kann jeder gebrauchte Klamotten verkaufen. Hinter der Plattform steckt das Unternehmen Zentek, eine Gemeinschaftsfirma von mehreren deutschen Entsorgern. In der Tat scheinen gebrauchte Kleider, Schuhe und das neue Internetgold zu sein.

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Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.