EXKLUSIV Fast völlig wortlos ist das Online-Kaufhaus mylugo (www.mylugo.de), welches Ende des vergangenen Jahres in die Insolvenz schlitterte, aus dem Netz verschwunden. Lediglich bei Facebook finden sich einige kurze Abschiedsworte: Liebe Partner, Freunde, Händler, leider muss mylugo die Türen schließen und den Betrieb einstellen. Wir bedanken uns für die tolle Zusammenarbeit und die schöne Zeit”. Anfang Februar wurde über das Vermögen der Gesellschaft das Insolvenzverfahren eröffnet. Die Gesellschaft ist aufgelöst. Ende 2009 ging das ambitionierte Projekt an den Start. Das Hamburger Start-up wollte das Einkaufen im Internet sicherer machen. Daraus wurde nichts.
“Sicherheit, Qualität und persönlicher Service”, waren die Schlagworte mit denen mylugo-Mitgründer Mathias Schmitz (ehemals AltaVista) 2009 das Konzept des damals brandneuen Online-Kaufhauses beschrieb. Das “Ziel, einen fairen und kundenfreundliche Online-Shop aufzubauen, hätten wir nie erreicht, wenn nicht zahlreiche Händler hinter unser Konzept einen dicken Haken gemacht und ihr vollständiges Portfolio bei uns eingestellt hätten”, sagte Schmitz damals. Zum Start setze die mylugo-Crew vor allem auf Sport sowie Wein & Delikatessen. Rubriken wie Kosmetik, Koffer und Bücher kamen später hinzu. Angeboten wurden nur Neuwaren. Ramsch oder Plagiate sollten bei mylugo keine Chance haben. “Es fliegen nicht nur einzelne Produkte aus mylugo raus, sondern gleich der gesamte Anbieter”, versprach Schmitz.
Bei mylugo kam von Anfang an kein Shoppinggefühl auf
Trotz allen Sicherheitsaspekten, knallharten Händlerbedingungen und einem deutschen Callcenter kam bei mylugo von Anfang an kein Shoppinggefühl auf: Der Shop war und ist extrem textlastig, fast schon datenbankmäßig. Und gerade die Produktbilder, in die andere Start-ups mittlerweile sehr viel Energie stecken sind und waren bei mylugo extem uneinheitlich. Das Unternehmen hinter mylugo ist aber offenbar nicht am misslungenen Marktplatz zu Grunde gegangen. Die Firma war, wie zu hören ist, wirtschaftlich nicht von mylugo abhängig. Schuld waren damit dann die anderen Hochzeiten, auf denen Schmitz und Co. tanzten. So bot das Unternehmen mit dem “mylugo e-tailer system” auch eine “E-Business Lösung für den Betrieb und die Pflege integrierter Marktplatzlösungen” an. Einen genauen Einblick in die Standbeine der Firma wollte Schmitz deutsche-startups.de nicht geben.
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