Telefonbuchverlag Müller Medien übernimmt allyve
EXKLUSIV Heimlich, still und ganz ganz leise gab es nach Informationen von deutsche-startups.de bei allyve (www.allyve.com), der personalisierten Startseite, einen Besitzerwechsel. Wie ein Blick ins Impressum von allyve verrät wird das Start-up inzwischen von der allyve GmbH & Co. KG mit Sitz in Nürnberg betrieben. Geschäftsführer der Jungfirma sind nun Hermann Hohenberger und Karsten Marquardsen. Bei Nürnberg und Internet ist der Weg zum Telefonbuchverlag Müller Medien nicht weit. Und in der Tat: allyve-Chef Hohenberger wirkt auch bei dialo (www.dialo.de) – gehört seit 2007 zu Müller. Marquardsen wiederum wirkt bei Heise Medien. Beide Verlagshäuser arbeiten unter anderem bereits bei der Einkaufplattform Marktjagd (www.marktjagd.de) zusammen.
allyve ging 2008 an den Start. Die Plattform, die von Julika Bleil (zuletzt nur noch im Beirat tätig) und Philipp Spethmann (jetzt Blume 2000) ins Leben gerufen wurde, positioniert sich von Anfang an als Internet-Cockpit. Otto-Normalsurfer können mit allyve ihre persönlichen Accounts auf einer Seite zusammenfassen – beispielsweise Nachrichten von Spiegel Online, aktuelle Verkaufsaktionen von brands4friends und Statusmeldungen von Facebook. Da allyve mit dementsprechend vielen Partnern zusammenarbeitet, erfolgt die Monetarisierung über Affiliate-Programme. Wenn Nutzer über die Website Produkte bei Online-Shops bestellen, erhält allyve eine Provision. Daneben probierten die Hamburger auch spezielle Unternehmensanwendungen und White-Label-Lösungen für andere Websitebetreiber aus. Aktuell setzt das Unternehmen auch auf “innovative Social Media Produkte für Unternehmen”.
Kaufpreis? Unbekannt!
Im Sommer des vergangenen Jahres berichtete deutsche-startups.de von einer Finanzierungsrunde bei allyve. Erneut investierte damals Dieter Ammer mit seiner Beteiligungsgesellschaft Ammer!Partners in das Unternehmen. Ammer saß früher im Vorstand bei Tchibo, war im Aufsichtsrat bei Interbrew und Beiersdorf tätig und zudem Großaktionär bei Cornergy. 2007 gründete der gebürtige Bremer Ammer!Partners. Daneben waren bei dieser Finanzierungsrunde die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und Thoralf Nehls, Gründer von Facton, an Bord. Knapp 50 % der allyve-Anteile entfielen seitdem auf Ammer!Partners. Nun versuchen die bekannten Telefonbuch- und Verzeichnisverlage ihr Glück mit allyve. Der Kaufpreis ist nicht überliefert, dürfte aber vergleichsweise überschaubar gewesen sein. Ein Massenthema war allyve nie.
Artikel zum Thema
* Frisches Kapital: Ammer!Partners legt bei allyve nach
* Gründerinnen. “Etwas Unbesorgtheit im Vorfeld ist gut” – Julika Bleil von allyve
* allyve lüftet Investorengeheimnis
* Zehn Fragen an Julika Bleil von allyve
* Allyve hat große Ziele