United Maps insolvent – Käufer für Technologie gesucht
Das Münchner Start-up United Maps (www.unitedmaps.net) ist am Ende. Bereits Ende Mai mussten die Gründer Andreas Wiedmann, Stefan Knecht und Carsten Recknagel den schweren Gang zum Amtsgericht antreten und und einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens stellen. Der vorläufige Insolvenzverwalter Matthias Hofmann sucht nun einen Investor für das Unternehmen bzw. die United Maps-Technologie. Die Bajuwaren reichern die “aus der KfZ-Navigation bekannten Basiskarten führender Hersteller wie Navteq, Tele Atlas oder AND mit professionell recherchierten zusätzlichen kartografischen Informationen algorithmisch zu neuen Kartenwerken” an. Gegenüber deutsche-startups.de erklärte Mitgründer Knecht im September 2009 die Idee hinter United Maps genauer: “Wir fragten uns, weshalb Karten in Navigationsgeräten, auf bekannten Mappingservices wie Google und Bing Maps so löchrig sind, nur die Straßennetze zeigen und nicht die dichte Welt dazwischen. Je mehr Maps und Geodienste auf Smartphones wandern, desto wichtiger wird das “in between” zum Außenrum der Verkehrsadern. Wir begannen zu experimentieren und entwickelten unsere heute ausgereifte Technologie, mit der mehrere Vektornetze samt Attributen verlustfrei zu verschmelzen sind”. Ziel war es, diese Karten – unter anderem – über eine eigene Smartphone-App zu verkaufen. Ohne Erfolg!
„Die kostenlosen Angebote großer Informationstechnologieunternehmen haben die Vermarktungsmöglichkeiten für unsere Anwendungen im Endabnehmerbereich stark beschränkt“, sagt Mitgründer Wiedmann. Die Umsätze der von United Maps entwickelten iPhone-App „Walk & Ride“ blieben dementsprechend bis zuletzt niedrig. Nach zwei Finanzierungsrunden, in denen der High-Tech Gründerfonds, Bayern Kapital und SpaceTec Capital Partners über zwei Millionen Euro in das Start-up pumpten, suchte das Gründertrio seit 2010 nach einem Investor, “der insbesondere an der hochwertigen Technologie interessiert ist”. Ohne Erfolg! Von unserer Technologie und dem Detailgrad der bei den Kunden erzeugten Geodaten waren alle Interessenten vollkommen begeistert, allerdings ist die Entscheidungsfindung in den internationalen IT-Unternehmen äußerst langwierig“, sagt Wiedmann leicht frustriert. Nachdem in diesem Jahr keine Entscheidung mehr zu erwarten war, zogen die Kapitalgeber von United Maps die Reißleine.
“Die Insolvenz bietet hervorragende Möglichkeiten”
Der Insolvenzverwalter hofft nun einen Investor zu finden. “Das Kartenmaterial von United Maps ist so detailliert wie ich es noch nirgends gesehen habe. Ich bin sicher, dass diese Technologie das Interesse vieler Unternehmen wecken wird“, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter Hofmann. “Wichtig ist jetzt, dass wir in den kommenden eineinhalb Monaten alle Kraft darauf setzen, einen Übernehmer zu finden. Die Insolvenz bietet hervorragende Möglichkeiten für Investoren, mit der hochentwickelten Technologie neu durchzustarten.“ Geplant ist, das Unternehmen und die Technologie zu verkaufen. Wie es weitergeht, soll Anfang August klar sein, wenn das Amtsgericht über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens entschieden hat. Die Technologie von United Maps dürfte für die ein oder andere Firma sicherlich interessant sein, als eigenes Produkt mit eigenem Endkundengeschäft dürfte United Maps dagegen kaum boch eine Chance haben. Mit Google Maps Navigation ist zumnidest jedes Android-Handy direkt mit einer perfekten Navigationsapp ausgestattet. Noch mehr Kartenmaterial brauchen vermutlich nur Nutzer, die außergewöhnlichen Interessen.
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