RegioHelden wirbt für lokale Dienstleister – edelight-Gründer Peter Ambrozy unterstützt das heldenhafte Start-up

Wenn momentan in der deutschen Gründerszene über Helden gesprochen wird, geht es meistens um den Lieferheld aus Berlin. Dabei gab es lange vor den selbsternannten Lieferdiensthelden in der Wutbürgerstadt Stuttgart ein ganz anderes […]

Wenn momentan in der deutschen Gründerszene über Helden gesprochen wird, geht es meistens um den Lieferheld aus Berlin. Dabei gab es lange vor den selbsternannten Lieferdiensthelden in der Wutbürgerstadt Stuttgart ein ganz anderes heroisches Start-up. Gemeint sind die RegioHelden (www.regiohelden.de)! Wie Lieferheld trumpfen auch die RegioHelden mit einem Superhelden im Logo auf (siehe oben). Das von Feliks Eyser, der bereits den Download-Shop Justaloud.com ins Leben rief, geführte Start-up hat es sich zur Aufgabe gemacht, lokale und regionale Unternehmen in Sachen Online-Marketing zu unterstützen. Genauer gesagt geht es dabei um die Schaltung, Verwaltung und vor allem die Optimimierung von Google AdWords-Kampagnen. Dabei setzt das 8-köpfige Team um Eyser insbesondere auf eine Auswertung der Neukunden-Anfragen zu einer bestimmten Anzeige. Dies gelingt den Schwaben unter anderem durch eigene Telefonnummern zu jeder einzelnen Kampagne, zu jedem Keyword. So sollen die lokalen Kunden die Werbegelder besser im Griff behalten können.

Die Vorteile zu klassischen Werbemaßnahmen, auf die Schlüsseldienste, Elektroinstallateuere und die Tanschule um die Ecke sonst setzen, liegen auf der Hand: Dank des Optimierungsansatzes scheinen Online-Werbegelder bei den RegioHelden gut angelegt. Und dank einiger netter Serviceelemente wie eine RegioHelden-Ansage bei jedem vermittelten Anruf und eine E-Mail, in der die Kunden sehen können, welcher Suchbegriff zu dem Anruf geführt hat, macht das junge Unternehmen die geschaltete Online-Werbung für die Kunden greifbar. Die RegioHelden-Kunden zahlen dafür eine nichtgenannte Provision des eingesetzten Werbegeldes an das Start-up, welches bereits seit Monaten ohne großes Aufsehen im Markt agiert. Spannend dabei: Statt wie in der Branche üblich setzen die RegioHelden nicht auf lange Jahres-, sondern auf kurze Monatsverträge.

Wie groß ist das Kuchenstück, dass sich die RegioHelden abschneiden?

Einige hundert Kunden zählt die schon profitable Jungfirma, die vom edelight-Gründer Peter Ambrozy unterstützt wird, bereits. Zu den Konkurrenten von RegioHelden darf man KennstDuEinen.de (www.kennstdueinen.de) und das US-Unternehmen ReachLocal (www.reachlocal.com), welches auch in Deutschland aktiv ist, zählen. Die beiden Wettbewerber zeigen, wie viel Musik in diesem Markt steckt – so sammelte KennstDuEinen.de, welches gerade die neue Unternehmensdachmarke winlocal (www.winlocal.de) startete, kürzlich 6,6 Millionen Euro ein. Unter dem Zweitnamen bietet das Start-up neuerdings Empfehlungsmarketing für Ad-Words-Kampagnen und die Optimierung von Firmenprofilen bei Google Places an. Trotz der finanzstarken Wettbewerber bleiben die RegioHelden auf den ersten Blick nicht mehr und nicht weniger als eine Agentur, die lokale Unternehmen beim Einstieg in die Online-Werbewelt unterstützt. Problematisch ist dabei die kurze Vertragslaufzeit. Wenn Kunden immer sofort wieder gehen können, muss das Unternehmen schon einen Mörderjob machen, wenn man verhindern will, dass Altkunden nicht ständig abspringen – oder gar von der Konkurrenz abgeworben werden. Einen Markt für das RegioHelden-Konzept gibt es aber auf jeden Fall. Die Frage ist, wie groß der Kuchen ist, denn sich die Stuttgarter abschneiden wollen und können.

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Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.