#Interview

“Es ist nicht einfach, eine breite Zielgruppe zu erreichen”

Bei Luup Coffee dreht sich alles um Lupinenkaffee. "Unser Ziel ist es, mit einem hochwertigen Produkt konkrete Probleme von Menschen zu lösen, die herkömmlichen Kaffee nicht vertragen. Das betrifft vor allem Magenprobleme oder Koffeinunverträglichkeiten", sagt Gründer Christian Löhr.
“Es ist nicht einfach, eine breite Zielgruppe zu erreichen”
Dienstag, 11. Februar 2025VonTeam

Beim Düsseldorfer Startup Luup Coffee, von Christian Löhr gegründet, dreht sich alles um Lupinenkaffee. “Der schmeckt ähnlich wie Kaffee, ist jedoch besonders säurearm und daher besonders gut für den Magen. Zudem ist er von Natur aus koffeinfrei und wird in Deutschland angebaut”, sagt Gründer Löhr. Bei unserer ersten Startupland Conference kam das Konzept gut an: Luup Coffee sicherte sich den ersten Platz im Segment D2C/E-Commerce.

Im Interview mit deutsche startups stellt Luup Coffee-Macher Löhr sein Unternehmen einmal ganz ausführlich vor.

Wie würdest Du Deiner Großmutter Dein Startup erklären?
Oma, stell dir vor, es gibt einen Kaffee, der nicht aus Kaffeebohnen gemacht wird, sondern aus Lupinen – einer heimischen Pflanze. Der schmeckt ähnlich wie Kaffee, ist jedoch besonders säurearm und daher besonders gut für den Magen. Zudem ist er von Natur aus koffeinfrei und wird in Deutschland angebaut. Ich habe eine Firma gegründet, die genau diesen besonderen Kaffee herstellt, damit Menschen, die herkömmlichen Kaffee nicht so gut vertragen, nicht auf ihr morgendliches Ritual verzichten müssen. Meine Oma ist übrigens auch meine erste Kundin gewesen und definitiv Luups größter Fan.

Wie wollt Ihr Geld verdienen, also wie genau funktioniert euer Geschäftsmodell?
Unser Geschäftsmodell basiert auf dem Verkauf von Lupinenkaffee und passenden Produkten wie Zubereitungssets. Unser Fokus liegt aktuell auf dem B2C-Bereich, und wir möchten so viel Umsatz wie möglich über unseren eigenen Onlineshop generieren. Unser Ziel ist es, mit einem hochwertigen Produkt konkrete Probleme von Menschen zu lösen, die herkömmlichen Kaffee nicht vertragen. Das betrifft vor allem Magenprobleme, die durch die Säure von Kaffee entstehen, oder Koffeinunverträglichkeiten. Langfristig planen wir, auch im Einzelhandel und in Cafés präsent zu sein, doch momentan konzentrieren wir uns auf den direkten Kundenkontakt und die Weiterentwicklung unserer Marke.

Wie ist die Idee zu Luup Coffee entstanden?
Die Idee entstand aus einer ganz persönlichen Erfahrung. Ich komme ursprünglich aus der Finanzbranche. Die Kombination aus Stress und der hohe Konsum von Kaffee sind mir stark auf den Magen geschlagen. Es wurde so schlimm, dass ich mit einer Magenschleimhautentzündung im Krankenhaus lag. Mein Arzt riet mir daraufhin, keinen Kaffee mehr zu trinken. Das war für mich zunächst ein Schock, weil ich das Ritual und den Geschmack einer Tasse Kaffee immer sehr geliebt habe. Auf der Suche nach einer Alternative habe ich diverse Körner wie Roggen, Dinkel oder Gerste sowie Kastanien selbst geröstet und in meiner Pfanne zuhause ausprobiert. Überzeugen konnte mich damals lediglich die Lupine. Diese pflanzliche, regionale Option war nicht nur bekömmlich und völlig säurefrei, sondern schmeckte auch ähnlich wie Kaffee. Ein weiterer großer Vorteil war, dass sich Lupinenkaffee genauso im Handfilter zubereiten lässt, denn das tägliche Ritual war mir besonders wichtig. Das hat mich so begeistert, dass ich beschloss auch anderen Menschen, die ähnliche Probleme haben, diese Alternative anzubieten. Heute möchte ich mit Luup Coffee zeigen, dass Genuss, Nachhaltigkeit und Bekömmlichkeit perfekt zusammenpassen können.

Was waren die größten Herausforderungen, die Ihr bisher überwinden musstet?
Für mich war die größte Herausforderung, ohne jegliche Erfahrung in diesem Bereich zu starten. Ich komme aus der Finanzbranche und hatte von Lebensmittelrecht und dem Rösten absolut keine Ahnung. Ebenso wenig hatte ich je einen Onlineshop gebaut oder Kenntnisse im Online-Marketing. Hinzu kam, dass ich als Solopreneur gestartet bin und alle Aufgaben selbst abbilden musste. Das meiste habe ich mir autodidaktisch angeeignet, durch Learning by Doing. Aktuell besteht unsere größte Herausforderung darin, in die Sichtbarkeit zu kommen. Es ist nicht einfach, eine breite Zielgruppe zu erreichen, insbesondere mit begrenzten Ressourcen. Inzwischen habe ich unser Team vergrößert, um die Aufgaben besser zu verteilen, und bin offen dafür, wenn sich die Möglichkeit ergibt, einen Co-Founder hinzuzuholen, der uns beim Wachstum gezielt unterstützen kann.

Welches Projekt steht demnächst ganz oben auf eurer Agenda?
Ganz oben auf unserer Agenda steht, den Lupinenkaffee in die breite Öffentlichkeit zu bringen und unsere Präsenz sowohl online über Social Media als auch offline deutlich zu stärken. Wir möchten nicht nur Konsumenten direkt erreichen, sondern auch strategische Vertriebspartnerschaften aufbauen, die unser Produkt in den Regalen großer Händler platzieren und damit die Verfügbarkeit entscheidend verbessern. Zusätzlich arbeiten wir an spannenden neuen Produktideen, über die ich aktuell jedoch noch nichts verraten kann.

Wo steht Luup Coffee in einem Jahr?
In einem Jahr möchten wir eine Marke sein, die im Bereich der alternativen Kaffeeprodukte fest etabliert ist und die Menschen als hochwertige und gesunde Alternative zu herkömmlichem Kaffee wahrnehmen. Wir arbeiten daran, Luup Coffee als festen Bestandteil im Alltag unserer Kunden zu verankern und unsere Präsenz auf allen relevanten Kanälen zu stärken. Gleichzeitig wollen wir gezielt Partnerschaften aufbauen, die unsere Vision unterstützen, und mit neuen Produktideen noch mehr Menschen von den Vorteilen des Lupinenkaffees überzeugen. Wir möchten erreichen, dass jeder, der Probleme mit seinem Kaffee hat – sei es durch Koffein oder die Säure – von Luup hört und unseren Kaffee probiert. Dabei bleibt unser Fokus darauf, eine starke Bindung zu unseren Kunden aufzubauen und sie von den Vorteilen des Lupinenkaffees zu begeistern.

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Foto (oben): Luup