#Interview

“Das Hiring des Teams ist richtig, richtig gut gewesen”

Das junge Kölner EdTech DeepSkill möchte "Unternehmen helfen, ihre Mitarbeiter fit für die Zukunft zu machen". Inzwischen arbeiten 15 Mitarbeitende für die Jungfirma, die zuletzt 1,5 Millionen Venture Capital einsammeln konnte.
“Das Hiring des Teams ist richtig, richtig gut gewesen”
Mittwoch, 14. August 2024VonAlexander

Das Kölner EdTech-Unternehmen DeepSkill, 2020 von Miriam Mertens und Peter Goeke gegründet, kümmert sich um “emotionale Skills und ganzheitliche Personalentwicklung”. Angel-Investorinnen aus dem encourageventures-Netzwerk, Ex-Lufthansa-CHRO Bettina Volkens sowie die Altinvestoren High-Tech Gründerfonds (HTGF) und Kienbaum investierten zuletzt 1,5 Millionen Euro in das aufstrebende Unternehmen aus dem Rheinland.

Im Interview mit deutsche-startups.de stellt Gründerin Mertens ihr Startup einmal ganz ausführlich vor.

Wie würdest Du Deiner Großmutter DeepSkill erklären?
Wir helfen Unternehmen, ihre Mitarbeiter fit für die Zukunft zu machen und stellen sicher, dass sie genau die Dinge können, die sie aktuell und zukünftig für ihren Job brauchen.

War dies von Anfang an euer Konzept?
Für uns war von Anfang an klar: We love People & Tech! Und wir fühlen uns im B2B sehr zu Hause. Das heißt, wir haben von Anfang an Blended Learning-Reisen angeboten, also eine Kombination aus selbstgesteuertem, technologiegestütztem Lernen in Verbindung mit echten menschlichen Sessions – und zwar für Unternehmen. Dabei sind wir geblieben. Was sich verändert hat, sind die Einsatzszenarien bei den Unternehmen. Während wir kurz nach Gründung Unternehmen dabei unterstützt haben, durch die schwierige Corona-Lock-Down-Zeit zu kommen, begleiten wir sie jetzt in großen Transformationsvorhaben.

Zuletzt konntet ihr 1,5 Millionen einsammeln. Wie seid ihr mit euren Investor:innen in Kontakt gekommen?
Über echte menschliche Beziehungen! Wir sind in verschiedenen starken Netzwerken aktiv, z.B. dem WHU-Netzwerk, dem Investorinnen-Netzwerk Encourage Ventures oder dem ScaleUp-NRW-Programm. Aber auch international haben wir Kontakte, z.B. in der European EdTech Alliance. All diese Kontakte pflegen wir intensiv und haben darüber auch den Großteil unserer Investoren kennengelernt.

Wie hat sich DeepSkill seit der Gründung entwickelt?
Wir sind mittlerweile 15 FTE und über 100 teilweise internationale Trainer und Coaches. Wir schulen über 50 verschiedene Module mit Lernenden auf allen Kontinenten.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen??
Ich hätte bei manchen Entscheidungen kompromissloser sein müssen. Ob bestimmte strategische Initiativen oder Personalentscheidungen – oft weiß man schon schnell, dass es nicht richtig passt. Ich habe mir zu viel Zeit mit einer konsequenten Entscheidung gelassen. Das hätte viel Zeit und Schmerz erspart.

Und wo hat Ihr bisher alles richtig gemacht??
Wir sind ein sehr starkes Team mit einer hohen intrinsischen Motivation, die alle für die Sache, nämlich die Kraft der emotionalen Intelligenz & Tech brennen. Das Hiring des Teams ist richtig, richtig gut gewesen!

Welchen generellen Tipp gibst Du anderen Gründer;innen mit auf den Weg?
Durchhalten, weitermachen, 1 % besser werden jeden Tag! Es gibt nicht die eine große Magic, die Deinem Startup zum Boost verhilft, sondern die Konsistenz und Kontinuität im Verbessern, weitermachen, optimieren. Und: Nehme Kritik, Fehler etc. ernst und versuche WIRKLICH daraus zu lernen, auch wenn es unangenehm ist.

Wo steht DeepSkill in einem Jahr?
Produktseitig bieten wir über AI-Features noch personalisierteren Content und Übungen an, die unserer Lernenden noch effektiver begleiten. Zudem haben wir unser Lernangebot weiter in Transformation in Richtung AI, sowie Nachhaltigkeit ausgebaut. Marktseitig sind wir weitergewachsen und haben eine Kundenbasis in mehreren internationalen Märkten.

Durchstarten in Köln – #Koelnbusiness

In unserem Themenschwerpunkt Köln werfen wir einen Blick auf das Startup-Ökosystem der Rheinmetropole. Wie sind dort die Voraussetzungen für Gründer:innen, wie sieht es mit Investitionen aus und welche Startups machen von sich reden? Mehr als 550 Startups haben Köln mittlerweile zu ihrer Basis gemacht. Mit zahlreichen potenziellen Investoren, Coworking-Spaces, Messen und Netzwerkevents bietet Köln ein spannendes Umfeld für junge Unternehmen. Diese Rubrik wird unterstützt von der KölnBusiness Wirtschaftsförderung. #Koelnbusiness auf LinkedInFacebook und Instagram.

KoelnBusiness

Foto (oben): Rheinproduktiv

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.