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Über 25 Startups, die 2023 leider bereits gescheitert sind
Auch im ersten Quartal 2023 sind leider schon wieder einige Startups, Scaleups und Grownups sowie Projekte gescheitert. Einige Unternehmen wurden mangels Erfolgsaussichten einfach abgeschaltet, andere schlitterten etwa wegen geplatzter Investmentrunden in die Insolvenz und kämpften danach um eine neue Zukunft. Die ganz große (und vor allem millionenschwere) Pleitewelle blieb trotz großer Startup-Krise aber weiter aus. Auch wenn zuletzt deutlich mehr Startups gescheitert sind als im Vorjahreszeitraum.
Insbesondere die Insolvenzen von Fraugster, zenloop und Totoli zeigen dabei, dass fette Investmentsummen, große Geldgeber und bekannte Gründer auch kein Allheilmittel sind und auch nicht vor Schieflagen schützen. Investoren wie CommerzVentures, Munich Re/HSB Ventures und Earlybird etwa investierten in den vergangenen Jahren rund 20 Millionen in Fraugster. 2021 erwirtschaftete das Unternehmen einen Jahresfehlbetrag in Höhe von 6,2 Millionen Euro (Vorjahr: 5,6 Millionen)
Das 2016 von den Flaconi-Gründern Paul Schwarzenholz und Björn Kolbmüller gegründete Unternehmen zenloop konnte in den vergangenen Jahren mehr als 12 Millionen einsammeln. Insgesamt kostete der Aufbau der Jungfirma bis Ende 2021 aber auch rund 11,3 Millionen. Das Berliner Startup Totoli, 2021 von Philipp Hartmann (früher
, Pitch und Index Ventures), Adham El Muntasser und Steinunn Arnardottir gegründet, konnte schon vor dem StartStartups, die 2023 bereits gescheitert sind
nextmarkets
Der Kölner Neobroker nextmarkets, 2014 von den Brüdern Manuel Heyden und Dominic Heyden gegründet, steht seit Ende März vor der Liquidation. Die Cryptology Asset Group, also Unternehmer Christian Angermayer, die DEWB und Co. investieren zuletzt (2021) noch 30 Millionen US-Dollar in das Unternehmen. Das Kapital sollte damals “die europäische Expansion beschleunigen”. PayPal-Mitgründer Peter Thiel investierte 2016 gemeinsam mit FinLab und Extrotel zudem 3,5 Millionen Euro in nextmarkets. Mehr über nextmarkets
Fraugster
Das Berliner Startup Fraugster, eine Anti-Fraud-Software mit Echtzeit-Big-Data-Lösung, schlitterte im Januar in die Insolvenz. Investoren wie CommerzVentures, Munich Re/HSB Ventures, Earlybird, Speedinvest, Seedcamp und Rancilio Cube investierten in den vergangenen Jahren rund 20 Millionen Euro in das Unternehmen, das 2014 von Max Laemmle und Chen Zamir gegründet wurde. 2021 erwirtschaftete das Unternehmen einen Jahresfehlbetrag in Höhe von 6,2 Millionen Euro (Vorjahr: 5,6 Millionen). Mehr über Fraugster
Yababa
Das Berliner Startup Yababa, ein Lieferservice für orientalische Lebensmittel, schlitterte im Februar in die Insolvenz. Das Startup aus, 2021 von Ralph Hage, Hadi Zaklouta, Javier Gimenez und Kamel Semakieh gegründet, positioniert sich als Lieferservice für orientalische Lebensmittel. Creandum, Project A Ventures und FoodLabs investierten in den vergangenen Monaten 15,5 Millionen US-Dollar in Yababa. Vor Yababa scheitertete in der leckeren Ethno-Nische bereits das junge Unternehmen GetHalal. Mehr über Yababa
zenloop
Das Berliner Startup zenloop, eine SaaS-Lösung für Feedbackmanagement, schlitterte im Januar in die Insolvenz. Das 2016 von den Flaconi-Gründern Paul Schwarzenholz und Björn Kolbmüller gegründete Unternehmen, erwirtschaftete 2021 einen Jahresfehlbetrag in Höhe von rund 3,8 Millionen Euro. Insgesamt kostete der Aufbau der Jungfirma bis Ende 2021 rund 11,3 Millionen. signals, Nauta und Piton investierten zuvor mehr als 12 Millionen Euro in das Unternehmen. Die saas.group kaufte zenloop im März. Mehr über zenloop
Banovo
Das Münchner Handwerker-Startup Banovo, das sich als “Badsanierer für Privatkunden” positioniert, schlitterte im Februar in die Insolvenz. Das Unternehmen verwies auf Anfrage auf eine geplatzte Finanzierungsrunde. Investoren wie HW Capital, WenVest, DQuadrat Equity Partner und Apollocapital investierten bis Ende 2020 rund 12 Millionen Euro in Banovo, das 2015 von Mareike Wächter und Michael Dreimann gegründet wurde. Zudem stieg zuletzt auch Villeroy & Boch bei der Jungfirma ein. Mehr über Banovo
Shoepassion
Das Berliner Schuh-Grownup Shoepassion schlitterte im März in die Insolvenz. Shoepassion, 2010 gegründet, setzt auf “hochwertige Schuhe für jeden Anlass”. 2021 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 8,5 Millionen Euro und einen Jahresüberschuss in Höhe von 214.956 Euro. 67 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wirkten zuletzt für das Unternehmen, das in den vergangenen Jahren rund 10 Millionen einsammeln konnte. Mehr über Shoepassion
Deutsche Fensterbau
Das Berliner Handwerker-Startup Deutsche Fensterbau, früher Ventoro, schlitterte im Februar in die Insolvenz. Hinter dem Unternehmen, 2014 von Ivo Vorrath und Edward Postnikov gegründet, verbirgt sich eine Plattform rund um das Thema “Fenster und Türen inklusive Beratung und Montage”. Investoren wie Turi Holding, RI Digital Ventures, Vito One und STS Ventures unterstützen das Unternehmen in den vergangenen Jahren finanziell. Bis Ende 2019 flossen rund 8 Millionen in Deutsche Fensterbau. Mehr über Deutsche Fensterbau
Alpakas
Das Berliner Delivery-Startup Alpakas, ein “Zero-Waste Online Supermarkt”, schlitterte im März in die Insolvenz. Das Startup, von Antony Roczek, Simon Chorzelski und Tomy Eitner gegründet, liefert seinen Kundinnen und Kunden Bio-Lebensmittel im Pfandsystem nach Hause. Vorwerk Ventures, FoodLabs, MVPF Factory und mehrere Angel Investoren investierten zuletzt 5 Millionen Euro in Alpakas. Mehr über Alpakas
Ruuky
Die Hamburger Neobank Ruuky (früher als Pockid unterwegs) schlitterte im Januar in die Insolvenz. Das Hamburger Fintech, das 2020 von Jes Hennig, Max Schwarz, Timo Steffens und Deepankar Jha gegründet wurde, positioniert sich als Neobank für die Gen Z. Der Berliner Frühphasen-Investor Cavalry Ventures und Vorwerk Ventures investierten rund 4 Millionen Euro in pockid. Ein strategischer Investor übernahm das insolvente FinTech im März. Mehr über Ruuky
quofox
Das Berliner EdTech quofox schlitterte im März in die Insolvenz. Das Berliner EdTech, das 2015 unter anderem von Frank Mies gegründet wurde, kümmert sich um berufliche Aus- Fort- und Weiterbildung. In den vergangenen Jahren flossen rund 3,5 Millionen in das Unternehmen – unter anderem vom Hannover Beteiligungsfonds, KSD Advisory und FMI Invest. 2021 erwirtschaftete das Unternehmen einen Jahresfehlbetrag in Höhe von 180.763 Euro (Vorjahr: 641.761 Euro). Mehr über quofox
DiscoEat
Das Berliner Startup DiscoEat, ein Dienst für Tischreservierungen in Restaurants samt Bezahlsystem (Didit), schlitterte im März in die Insolvenz – schon wieder! Das Berliner, das 2018 von Moritz Heininger, Nicolò Luti und Szymon Madzielewski gegründet wurde, bietet leere Tische in Restaurants und auch Lieferung und Abholung sowie eine Bezahlfunktion an. Im Herbst 2019 schlitterte die Jungfirma in die Insolvenz, schaffte danach aber einen Neustart. Mehr über DiscoEat
WunderAgent
Das Berliner Startup WunderAgent schlitterte im Januar in die Insolvenz. Das Startup, 2014 von Matti Biskup und Andre Torkler gegründet, möchte “Kunden die Immobilie als Anlageform näher bringen”. Daneben kümmert sich das Unternehmen über eine Tochterfirma auch um die Verwaltung von Immobilien. Zu den Investoren von WunderAgent gehörten in der Vergangenheit Picus Capital, Global Funders Capital (GFC) und SumUp-Macher Daniel Klein. Mehr über WunderAgent
Avocargo
Das Lastenrad-Startup Avocargo schlitterte im Februar nach einer geplatzten Finanzierungsrunde in die Insolvenz. Das Unternehmen, 2021 von Matti Schurr, Marc Shakory-Tabrizi und Loic Pinel gegründet, setzt auf E-Cargobike-Sharing und zuletzt auch auf E-Lastenräder im Monatsabo. EIT InnoEnergy, das Unternehmen Exxeta, WestTech Ventures und Starthub Ventures sowie mehrere Business Angels investierten zuletzt eine siebenstellige Summe in Avocargo. 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wirkten zuletzt für Avocargo. Mehr über Avocargo
Totoli
Das Berliner Startup Totoli, 2021 von Philipp Hartmann (früher , Pitch und Index Ventures), Adham El Muntasser und Steinunn Arnardottir gegründet, schlitterte im März in die Insolvenz. Das Startup bündelt “Kinderspiele und Kindersendungen” in einer Medien-App. Alle Inhalte werden dabei “in Bezug auf die Kernbereiche der frühkindlichen Entwicklung kuratiert”. Schon vor dem Start investierten Blueyard Capital, Eyeem-Gründer Florian Meissner und Ex-Zalando-Chef Rubin Ritter in das Startup. Mehr über Totoli
Naughty Nuts
Das Kölner Nussmus-Startup Naughty Nuts, das 2020 von Benjamin Porten und Lorenz Greiner gegründet wurde, schlitterte im Februar in die Insolvenz. Food-Investoren wie FoodLabs, Bitburger Ventures, Döhler Ventures und Business Angels wie Ole Strohschnieder, Béla Seebach (Just Spices) und Philip Kahnis (Hafervoll, Polly) investieren zuvor eine siebenstellige Summe in Naughty Nuts. Döhler Ventures hielt zuletzt 19,1 % am Unternehmen. Bitburger Ventures und FoodLabs jeweils 17.1 %. Mehr über Naughty Nuts
Noch mehr Startups, die 2023 (bisher) gescheitert sind
* Bio-Lutions (Insolvenz)
* Boom (Insolvenz)
* Boost Thyroid (Insolvenz)
* Knister (Insolvenz)
* Less Waste Box
* Little Leaf (Insolvenz)
* LikeLouis (Insolvenz)
* natural mojo (Insolvenz)
* Oculid (Insolvenz)
* Paul Valentine (Insolvenz; Käufer: Weltbild D2C Group)
* Playsnak (Insolvenz)
* sleeperoo (Insolvenz)
* Volatiles Lighting (Insolvenz)
Tipp: Über 45 Startups, die 2022 leider gescheitert sind
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