#Gastbeitrag
4 Tipps für eine kugelsichere Unternehmensstrategie
Weltweit sinken die Wachstumsprognosen der Wirtschaft für das restliche Jahr und eine deutsche Wirtschaftskrise scheint derzeit unumgänglich. Als Folge vergeben Banken weniger Kredite, Markteintrittsschwellen steigen und Investoren werden zögerlicher. Wer jetzt ein Startup gründen oder gerade in der Anfangsphase führen will, hat es nicht leicht.
Trotzdem lassen sich Entrepreneure mit einer innovativen Idee nicht vom Gründen abhalten. Im Eifer des Wachstums kommt dabei eine gut durchdachte Unternehmensstrategie leider häufig zu kurz. Eine ausgefeilte Strategie ist aber ausschlaggebend, um langfristig auf dem Markt zu bestehen und flexibel auf Änderungen reagieren zu können.
Welche 4 Tipps du bei der Formulierung deiner Unternehmensstrategie beachten solltest, um auch wirtschaftlich unsicheren Zeiten standzuhalten, erfährst du hier.
Formuliere eine motivierende Vision
Deine Strategie sollte einen inspirierenden Blick in die Zukunft bieten und damit definieren, was Erfolg für dein Unternehmen bedeutet. Welche Kunden möchtest du für dich gewinnen? In welchen Märkten möchtest du tätig sein und in welchem Umfang? So gibt die Vision der Arbeit aller Mitarbeitenden einen übergeordneten Sinn und motiviert, indem auf gemeinsame Ziele hingearbeitet wird.
Denk aber daran, deinen Teams in gewissem Maße Freiräume zu lassen, wie sie zur Erreichung der Vision und den damit verbundenen Zielen beitragen. So schaffst du eine Ergebnisorientierte (Outcomes) Arbeitsatmosphäre und vermeidest, dass sich Teams nur auf die ihnen vorgegebenen Aufgaben (Outputs) konzentrieren, die eventuell nicht optimal zur Gesamtstrategie beitragen.
ESG-Prinzipien dürfen deiner Strategie nicht fehlen
Sowohl ökologische Herausforderungen wie der Klimawandel, als auch der Ruf nach sozialer Gerechtigkeit und Gleichberechtigung in allen Bereichen werden in unserem Alltag immer spürbarer. Dadurch steigt nicht nur der Handlungsdruck an die Politik, sondern auch an Unternehmen. Inzwischen stellt es ein geschäftliches Risiko dar, ESG-Prinzipien nicht in der eigenen Strategie zu verankern.
ESG steht für Environmental, Social und Governance und bezieht sich auf die drei Schlüsselfaktoren, wenn es darum geht, die Nachhaltigkeit und ethischen Auswirkungen einer Investition deines Unternehmens zu messen. Inzwischen gibt es fast kein Unternehmen mehr, das nicht über Nachhaltigkeit spricht – das allein reicht aber nicht aus. Du solltest aktiv an der Entwicklung nachhaltiger Prozesse arbeiten, indem du entsprechende Maßnahmen strategisch festhältst.
Das ist maßgeblich für den Erfolg deines Unternehmens, da Kunden und Investoren überprüfbare Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung fordern, bevor sie investieren. Eine Studie von McKinsey hat dazu herausgefunden, dass Investoren eher bereit sind, Kapital in vielversprechende und nachhaltigere Möglichkeiten zu investieren.
It’s a match! Strategie und Unternehmenskultur
Das Zitat “Culture eats strategy for breakfast” des US-amerikanischen Ökonom Peter Druck ist vielen sicherlich schon bekannt – und er behält damit recht. Solange Strategie und Unternehmenskultur nicht im Einklang stehen, wird deren effektive Umsetzung fast unmöglich. Um eine erfolgreiche Strategieumsetzung, muss die gelebte Kultur eines Unternehmens schon in der Strategieentwicklung beachtet werden.
Denn im Endeffekt wird diese im Alltag der Mitarbeitenden umgesetzt und von Anfang an durch das Verhalten von Führungskräften, der internen Kommunikation oder dem individuellen Gestaltungsfreiraum geprägt. Möchtest du sehr optimistisch formulierte Ziele erreichen, musst du von Beginn an darauf achten, dass dein Unternehmen die Umsetzung unterstützen kann.
Dafür ist es hilfreich, direkt zu Beginn die Kernwerte deines Unternehmens festzulegen und diese auch in deiner Unternehmenskultur zu verankern. Du kannst auch schon direkt im Bewerbungsprozess neuer Mitarbeitenden checken, ob diese dieselben Werte vertreten.
Setze deine Strategie auch wirklich um
Auch die beste Strategie hilft dir nicht weiter, solange sie nicht aktiv umgesetzt wird. Ansonsten hast du Stunden oder ganze Tage damit verbracht eine stichhaltige und durchdachte Strategie zu formulieren, nur damit sie im Alltag deiner Mitarbeitenden weiterhin ein vages Konzept bleibt.
Um die Umsetzung deiner Strategie zu sichern, kannst du beispielsweise auf Frameworks wie OKR (Objectives and Key Results) zurückgreifen. Dadurch haben du und dein Team die Möglichkeit, eure Ziele und Ergebnisse transparent zu definieren und deren Umsetzung zu organisieren.
Die Objectives bilden dabei das Wertversprechen deiner Strategie für interne und externe Kunden ab. Die Key Results wiederum sind die Metriken, die gezielt messen, wie weit deine Strategieumsetzung fortgeschritten ist.
Daraufhin können Initiativen entwickelt werden, die festlegen, was genau zu tun ist, um die definierten Ziele zu erreichen. Das hilft dir dabei, die Erfolge, die du mit deiner Strategie erzielen möchtest, auch tatsächlich zu realisieren.
Über den Autor
Johannes Müller ist CEO und CO-Gründer von Workpath.
Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.