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Altersvorsorge-FinTech Vantik schlittert in die Insolvenz
Das Berliner FinTech Vantik, das eine digitale Altersvorsorge in Form eines Cashback-Systems anbietet, ist insolvent. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Christian Otto bestellt. Hintergründe zur Insolvenz sind bisher nicht bekannt. Das Team wurde bereits am Montag für die Insolvenz informiert. Zum Vantik-Konzept heißt es auf der Website: “Sichere dir ein Prozent Cashback bei jeder Bezahlung mit der kostenlosen Mastercard von Vantik. Wir legen für dich das Geld nachhaltig und profitabel bis zu deinem Rentenantritt an”.
Vantik, 2017 von Til Klein und Lara Hämmerle (schon längst wieder ausgestiegen) gegründet, wurde in den vergangenen Jahren von Atlantic Labs, Seedcamp, STS Ventures, N26-Gründer Max Tayenthal und zuletzt etwa vom Family Office Custos finanziell unterstützt. Dabei dürften mehrere Millionen in das FinTech geflossen sein. Die letzte Investmentrunde datiert aus dem April 2021. Im Zuge der dieser Investmentsumme wurde das Stammkapital der Jungfirma mehr als verdoppelt. Das Startup bezeichnete die damals Kapitalrunde als “Pre-Series-A-Finanzierung.
Auf Linkedin feierte das zweiköpfige Vantik-Team zuletzt einen Meilenstein: “Im Oktober letzten Jahres haben wir unseren ersten Meilenstein erreicht, als mit der Vantikcard über 1 Million Euro ausgegeben wurden. Letzte Woche haben wir diese Zahl verzehnfacht und es wurden insgesamt 10 Millionen Euro ausgegeben. Wir freuen uns riesig, dass unsere Vantikcard fleißig genutzt und damit gleichzeitig auch für die Rente gespart wird”.
Im FinTech-Segment gibt es derzeit gute und schlechte Nachrichten gleichermaßen. Unternehmen wie Klarna, Kontist und Nuri mussten zuletzt Mitarbeiter:innen entlassen. Gleichzeitig können Jungfirmen wie Alloy (2,6 Millionen Euro), Getquin (15 Millionen US-Dollar) und Mondu (43 Millionen US-Dollar) kleine und große Investmentrunden verkünden. Und auch das Unicorn SumUp steht nach unseren Informationen vor einer ganz großen Investmentrunde. Im Zuge der neuen Investmentrunde wird SumUp vermutlich mit 6,5 Milliarden Euro bewertet.
Update (2. Juni): Das Startup spricht von einer “völlig überraschend” geplatzten Finanzierungsrunde. Der Geschäftsbetrieb von werde unvermindert fortgesetzt. Allerdings dürft Vantik momentan keinen neuen Cashback mehr zugunsten der Kunden auszahlen. “Das Team um Vantik-Gründer Til Klein will das Ziel weiterverfolgen und eine gemeinschaftliche Übernahme des Unternehmens unter Beteiligung eines Finanzinvestors erreichen”, teilt der Insolvenzverwalter mit.
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Foto (oben): Vantik