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15 Gründer:innen über die größten Hürden auf dem Weg zur Gründung

Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstet? "Als Perfektionist musste ich lernen, manche Aufgaben abzugeben", sagt Alexander Feiglstorfer, Gründer von Storyblok. "Die Zahl der Zweifler war deutlich größer als die der Befürworter", ergänzt Stefan Arnold, Gründer von Decorami
15 Gründer:innen über die größten Hürden auf dem Weg zur Gründung
Freitag, 15. April 2022VonTeam

Regelmäßig bitten wir Gründerinnen und Gründer zum großen und beliebten Gründeralltag-Interview. Eine Frage, die wir jedem jungen oder erfahrenem Entrepreneur stellen lautet: “Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstet?“. Hier 15 Antworten gebündelt in der praktischen Übersicht.

Als Perfektionist musste ich lernen, manche Aufgaben abzugeben – auch wenn ich es unheimlich liebe in allen Bereichen eines Unternehmen und bei der Entwicklung eines Produkts umfassend involviert zu sein.
Alexander Feiglstorfer, Gründer von Storyblok

Die größten Zeitfresser: Bürokratie bei der Gründung inklusive unzähliger Notargänge plus das Thema Finanzierung. Sich hier richtig zu informieren, kundig zu machen und dann – hoffentlich – die richtige Entscheidung zu treffen, war am schwierigsten, da keiner im Team die entsprechenden Kern-Kompetenzen hatte und uns das noch fremd war.
Nadja King, Gründerin von Oyess

Man muss den Mut haben, etwas Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und nicht zu lange zögern. Manchmal ist es eben so: lieber eine falsche Entscheidung, als keine Entscheidung.
Ivan Cossu, Gründer von deskbird

Die Finanzierung und das Team Set-Up, wobei sich natürlich beides auch bedingt. Bei der Finanzierung war mir anfangs nicht bewusst, dass man fast 9-12 Monate – vom ersten VC/PE Kontakt bis zum Zeitpunkt an dem man über das Geld verfügen kann – einplanen sollte. Fast genauso herausfordernd war es, die richtigen Skills bei den Mitarbeitern auf dem Arbeitsmarkt zu finden. Auf der einen Seite kann man als Start-Up keine all zu großen Gehälter oder Sicherheit bieten, aber auf der anderen Seite eben spannende Projekte mit viel Verantwortung und Freiheiten. Dies kommt auch weiterhin bei den Mitarbeitern gut an.
Jacqueline Yildirim, Gründerin von spotsize

Ich hatte einen äußerst gut bezahlten 9-to-5-Job und eine stabile Karriere. Diese sichere Laufbahn zu verlassen ist schon eine harte Entscheidung – die innere Blockade war sicherlich die größte Herausforderung.
Andre Kempe, Gründer von Admiral Media

Nicht nur im Zusammenhang der Entwicklung, sondern auch in vielen anderen Aspekten der Gründung ist man als junges Unternehmen auf die richtigen Partner an seiner Seite angewiesen. Wir haben unterschätzt, wie aufwändig es ist, die „Richtigen“ im Sinne unserer Qualitätsanforderungen einerseits und unserer Werte andererseits zu finden.
Maraja Fistanic, Gründerin von LegalTegrity

Wir haben alle drei aus dem vollen Studium bzw. dem Berufseinstieg die Firma gegründet. Natürlich spielt der finanzielle Aspekt eine Rolle, erst seit kurzem können wir uns ein kleines Gehalt zahlen. Vorher musste schon mal der ein oder andere alte Bausparvertrag aufgelöst werden, um die Anzahlung für unseren Transporter leisten zu können. In den ersten Jahren mussten wir uns immer die Frage stellen: Machen wir weiter? Wir finanzieren wir uns? Zum Glück haben wir das immer irgendwie hingekriegt!
Dominic Zetzsche, Gründer von Schorlefranz

Gründen an sich ist sehr leicht, aber alles was danach kommt, überfordert einen manchmal. Man muss sich dran gewöhnen, dass alles an einem selbst hängt und man 100% Verantwortung trägt, das kann einen manchmal sehr vereinnahmen.
Monica Wimmer, Gründerin von Nâmeco Cosmetics

Am schwierigsten war für mich die Umstellung der Arbeitsweise. Als Programmierer konnte ich immer detailliert an einzelnen großen Aufgaben arbeiten. Als Gründer muss ich hingegen immer den Gesamt-Überblick über viele verschiede Aufgaben behalten, die zudem noch sehr unterschiedlich sein können.
Dimitri Dumonet, Gründer von emax digital

Der Schritt in die Selbständigkeit. Tatsächlich zu sagen „ich verlasse das sichere Ufer und begebe mich in diese Ungewissheit“. Einen sicheren Job zu verlassen für etwas, bei dem man nicht 100% sicher gehen kann, dass es auch tatsächlich funktioniert. Aus dem Grund haben wir auch direkt zu Beginn eine Crowdfunding Kampagne gestartet. Wäre diese gescheitert, hätte ich mir das Ganze direkt noch einmal überlegt.
Rosalie Schmid, Gründerin von Less Waste Club

Bis zur Gründung nicht so viele. Vermutlich waren die 53 Unterschriften, die wir zum Anlegen der Geschäftskonten benötigt haben, die größte Hürde. Die wirklichen Hürden kamen alle danach.
Alexander Gran, Gründer von bobbie

Für mich persönlich war es die Entscheidung, das Studium links liegen zu lassen und mich fortan zu 100 Prozent CO’PS zu widmen. Es fiel mir schwer, diese andere Tür zu schließen und ich hätte mir gerne beides offengehalten. Aber irgendwann war unser Startup so groß, dass es nicht mehr ging. Aber jede Entscheidung für etwas geht eben auch mit einer gegen etwas anderes einher. Ich habe es allerdings bis heute nie bereut. In unternehmerischer Hinsicht war die größte Herausforderung definitiv, im bereits extrem dicht besiedelten Beverage-Markt eine Lücke zu finden und diese dauerhaft zu besetzen.
Finn Geldermann, Gründer von CO’PS

Die Zahl der Zweifler war deutlich größer als die der Befürworter. Man muss fest an die Idee glauben, aber kritisch und kritikfähig bleiben. Die größte Hürde ist der Wille es durchzuziehen.
Stefan Arnold, Gründer von Decorami

Technisch gibt es ja kaum Hürden: GmbH anmelden und los geht’s. Darüber hinaus ist natürlich die Toolbox für Gründungen deutlich umfangreicher geworden. Für uns ist sicherlich besonders die Zugänglichkeit von Cloud Computing enorm wichtig gewesen. Es ist eher die Gewöhnung, dass Du jetzt alles entscheiden kannst – was sehr cool ist – aber natürlich auch für alles verantwortlich bist – was eine Herausforderung ist. Insgesamt muss man als Gründer schnell herausfinden, was wichtig für das eigene Unternehmen ist und wo man das selbst stemmen kann und wo man Leute von außen holt, die bestimmte Dinge besser können als man selbst.
Sebastian Baier, Gründer von buynomics

Die erste Hürde war, mich selbst zu überzeugen den Schritt zu gehen und mir klarzumachen, dass das Risiko vergleichsweise gering ist. Ich hatte bereits ein paar Jahre gearbeitet und etwas Geld angespart. Als mir klar wurde, dass das größte Risiko der Einkommensrückgang in den ersten Jahren ist, war es viel einfacher mich für die Gründung zu entscheiden.
Alexander Knoll, Gründer von Condens

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Foto (oben): Shutterstock