#Interview

“Die Zahl der Zweifler war deutlich größer als die der Befürworter”

Gründeralltag - gibt es das überhaupt? "Ich bin leider noch nicht von dem Laster des Handys neben dem Bett weggekommen, dementsprechend startet mein Tag mit dem ersten Checken der Mails sowie mit dem morgendlichen Duschen", sagt Stefan Arnold, Gründer von Decorami.
“Die Zahl der Zweifler war deutlich größer als die der Befürworter”
Freitag, 12. November 2021VonTeam

Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Heute antwortet Stefan Arnold, Gründer von Decorami. Beim Startup aus Neu-Isenburg finden Onliner:innen Party- und Dekoartikel aller Art.

Wie startest Du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag?
Ich bin leider noch nicht von dem Laster des Handys neben dem Bett weggekommen, dementsprechend startet mein Tag mit dem ersten Checken der Mails sowie mit dem morgendlichen Duschen – unter der Dusche kommen mir häufig die besten Gedanken.

Wie schaltest du nach der Arbeit ab?
Ich liebe Sport, ich liebe ausgedehnte Spaziergänge, ich liebe gutes Essen und die gemeinsame Zeit mit Familie und Freunden. Das alles hilft schon enorm.

Was über das Gründer:innen-Dasein hättest du gerne vor der Gründung gewusst?
Wie viele Fragen ich beantworten werde, von deren Antworten ich keine Ahnung habe.

Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstet?
Die Zahl der Zweifler war deutlich größer als die der Befürworter. Man muss fest an die Idee glauben, aber kritisch und kritikfähig bleiben. Die größte Hürde ist der Wille es durchzuziehen.

Was waren die größten Fehler, die Du bisher gemacht hast – und was hast Du aus diesen gelernt?
Ein wirklich großer Fehler ist uns glücklicherweise noch nicht unterlaufen, ein latenter Fehler ist die Fehleinschätzung von Entwicklungen, Situationen und Zeiträumen. Intern mit dem Average Case planen, unter der Annahme des Worst Case handeln. Das schont Nerven und Liquidität.

Wie findet man die passenden Mitarbeiter für sein Startup?
Vorqualifikationen, vor allem akademischer Natur, sind nicht wichtig. Der Wille, sich in Neues einzuarbeiten und lösungsorientiert zu denken und handeln, das macht die passenden Mitarbeiter:innen aus.

Welchen Tipp hast Du für andere Gründer:innen?
Das eigene Startup ist ein Marathon, kein Sprint. Teile Dir Deine Kräfte gut ein, denn Du wirst die ersten Jahre nur wenig zur Ruhe kommen. Und: If you never try you’ll never know.

Ohne welches externes Tool würde dein Startup quasi nicht mehr existieren?
Instagram. Es begleitet uns schon seit Tag eins und dient neben der Werbung und dem Produktverkauf vor allem auch dem Markenaufbau und dem Community Management.

Wie sorgt ihr bei eurem Team für gute Stimmung?
Wir lachen alle gerne und vor allem über uns selbst. Wer kann schon von sich behaupten, dass sein/ihr Job „Ballonverkäufer:in“ ist?!

Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?
Kurz nach der Gründung hatte uns der YouTuber Julian Bam angefragt, ob wir seinen geschmückten Weihnachtsbaum fliegen lassen können. Das Ergebnis waren 5.000 Heliumballons und lädierte Hände und Finger, aber die Bilder und die PR waren beeindruckend!

Tipp: Wie sieht ein Startup-Arbeitsalltag? Noch mehr Interviews gibt es in unserem Themenschwerpunkt Gründeralltag.

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Foto (oben): Decorami