#Interview
Von Caterwings zur B2B Food Group weiter zu EatFirst
Die vier Marken Caterwings, Lemoncat, Monbanquet und OrderIn sind alle Geschichte. Die ehemalige B2B Food Group, die all diese Caterervermittler unter einem Dach vereinte, reaktiviert dafür den Namen EatFirst – und setzt auf ein anderes Konzept. “Mit unserer Software können sich Unternehmen Angebote von Caterern erstellen lassen, die die richtigen Mengen berücksichtigen und auf Sonderwünsche bei den Ernährungsbedürfnissen eingehen. Die gesamte Bestellabwicklung läuft digital über unsere Plattform”, sagt Firmenlenker Adrian Frenzel.
“Wir wollten von Anfang an alle Marken und Plattformen unter einem Namen zusammenführen. Durch Corona haben wir uns für einen anderen Weg entschieden: Wir haben Caterwings, Lemoncat und Monbanquet verkauft oder geschlossen und OrderIn in EatFirst umbenannt”, führt Frenzel aus. “Seit dem vierten Quartal 2020 expandieren wir jetzt mit EatFirst in Europa.” Zur Erinnerung: EatFirst wurde 2014 von Rocket Internet angeschoben. Das Startup war eine Hipsterversion von “Essen auf Rädern”. EatFirst wurde aber nie ein Erfolg.
Die bisherigen Investoren unterstützen den neuen Kurs komplett – wie Frenzel ausführt: “Gründer und Shareholder sind zu einhundert Prozent dieselben, da wir ja an der Shareholderstruktur nichts geändert haben”. Das Startup wurde in der Vergangenheit unter anderem von Rocket Internet, HV Capital und Tengelmann Ventures finanziell unterstützt. Aktuell wirken 75 Mitarbeiter:innen für das Unternehmen. Anfang 2020 waren noch rund 150 Mitarbeiter:innen beim Vorgänbger, der B2B Food Group, beschäftigt.
Im Interview mit deutsche-startups.de spricht der EatFirst-Macher außerdem über saisonale Produkte, Nachhaltigkeitskriterien und Wochenmenüs.
Wie würdest Du Deiner Großmutter EatFirst erklären?
Wir verschaffen Unternehmen Zugang zu gutem Essen und reduzieren Lebensmittelverschwendung. Dafür schließen wir Partnerschaften mit regionalen und möglichst nachhaltig arbeitenden Caterern. Mit unserer Software können sich Unternehmen maßgeschneiderte Angebote von diesen Caterern erstellen lassen, die die richtigen Mengen berücksichtigen und auf Sonderwünsche bei den Ernährungsbedürfnissen eingehen. Die gesamte Bestellabwicklung läuft digital über unsere Plattform.
EatFirst gab es schon einmal – mit anderem Konzept. Warum habt ihr diesen Namen reaktiviert?
Unser Ziel war es immer, einen gemeinsamen Namen für alle Unternehmungen zu haben. Der Name EatFirst gefiel uns extrem gut und passte zu unserem Motto “Eat better at work”. Da die Shareholder von EatFirst die Company einstellen wollten, haben wir ihnen bei der Abwicklung geholfen und den Namen übernommen.
Ursprünglich wolltet ihr mit der B2B Food Group und Marken wie Caterwings, Lemoncat, Monbanquet und OrderIn einmal eine Firmengruppe rund um das Thema Catering aufbauen. Wie ist daraus EatFirst geworden?
Wir wollten von Anfang an alle Marken und Plattformen unter einem Namen zusammenführen. Durch Corona haben wir uns für einen anderen Weg entschieden: Wir haben Caterwings, Lemoncat und Monbanquet verkauft oder geschlossen und OrderIn in EatFirst umbenannt. Seit dem vierten Quartal 2020 expandieren wir jetzt mit EatFirst in Europa.
Zudem gibt es aber noch Oh My Lunch!
Oh my Lunch ist ein weiteres Angebot für EatFirst-Unternehmenskunden – eine virtuelle Food Hall für die Mitarbeiter: Über die Oh-my-lunch-Website können Mitarbeiter jeden Tag aus einer festgelegten Speisenauswahl ihr Wochenmenü zusammenstellen. Das wird durch die EatFirst-Caterer frisch zubereitet ins Unternehmen geliefert. Auch Team-Essen lassen sich so schmackhaft gestalten und steigern die Motivation – besonders, wenn der Chef das Mittagessen ausgibt. Über Oh my Lunch sind dabei verschiedene Modelle möglich. Entweder übernimmt der Chef die Kosten, er bezuschusst die Mahlzeiten oder die Mitarbeiter zahlen selbst. Geliefert wird dann je nach Wunsch täglich oder nur zum freitäglichen, gemeinsamen Wochenabschluss.
Sind denn das Team, die Investoren und die Mitarbeiter von damals noch bei EatFirst dabei?
In Australien ist das Team von OrderIn fast komplett bei EatFirst erhalten geblieben. In Europa handelt es sich um eine Mischung aus Mitarbeitern, die damals schon dabei waren, und neuen Mitarbeitern. Gründer und Shareholder sind zu einhundert Prozent dieselben, da wir ja an der Shareholderstruktur nichts geändert haben.
Wie genau funktioniert nun euer Geschäftsmodell?
Wir verkaufen an unsere B2B-Kunden Essen, das wir von lokalen Partnern einkaufen. Dabei achten wir auf Qualität, die Verwendung möglichst regionaler und saisonaler Produkte sowie weitere Nachhaltigkeitskriterien wie zum Beispiel weit gehender Verzicht auf Plastik.
Wie hat sich EatFirst seit dem Neustart denn entwickelt?
Wir sind sehr zufrieden. In Australien sind wir wieder bei 70 % des Vor-Corona-Niveaus, und in Europa wachsen wir profitabel.
Nun aber einmal Butter bei die Fische: Wie groß ist EatFirst derzeit?
Wir haben aktuell 75 Mitarbeiter in fünf Ländern und erwirtschaften einen monatlichen Umsatz im siebenstelligen Bereich. Vorausgesetzt die Öffnungsschritte in Europa gehen so weiter, rechnen wir bis Ende 2021 mit dem Break-Even für EatFirst als Gesamtunternehmen.
Wo steht EatFirst in einem Jahr?
Wir werden neben Großbritannien, den Niederlanden und Deutschland in mehr europäischen Ländern vertreten sein und unseren technologischen Fortschritt weiter ausgebaut haben. Schon jetzt haben wir die mit Abstand beste Plattform am Markt für B2B-Kunden, da sie maßgeschneiderte Angebote, schnelle und unkomplizierte Buchungsabwicklung, flexible Rechnungsstellung unter direkter Anbindung an die Buchhaltungssysteme und Nachhaltigkeitskriterien umsetzt. Diesen Vorsprung werden wir durch Innovationen weiter ausbauen. Denn immer mehr Unternehmen erkennen, dass gutes Essen im Büro Mitarbeiter motiviert und ein gutes Bindungsmittel ist.
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