#Interview
Ein Startup, bei dem Roboter das Essen kochen
Zu den vielen Startups, die man unbedingt im Blick behalten sollte, gehört das junge Unternehmen Aitme. Das von Emanuel Pallua und Julian Stoß gegründete Unternehmen bietet vollautomatisierte Küchen für Unternehmen an. 20 Mitarbeiter:innen arbeiten derzeit für Aitme. HV Capital, Vorwerk Ventures, Global Founders Capital (GFC) und La Famiglia sowie Business Angel Oliver Ringleben investierten zuletzt 9 Millionen Dollar in den Kantinen-Roboter. Insgesamt flossen nun rund 12,5 Millionen Dollar in Aitme.
“Hardware-Entwicklung ist leider teuer – mit unserem bisherigen Funding konnten wir innerhalb von eineinhalb Jahren unsere erste Kundenversion entwickeln und waren dabei sehr kapitaleffizient. Mit der neuen Runde werden wir unser Produkt weiter entwickeln und im Markt ausrollen”, sagt Aitme-Macher Pallua. Im Interview mit deutsche-startups.de spricht er zudem über Uhrzeiten, Stadtgrenzen und Qualität.
Wie würdest Du Deiner Großmutter Aitme erklären?
Mit Aitme entwickeln wir eine vollautomatisierte Roboterküche. Der Roboter ist speziell für den Einsatz in Firmen, Krankenhäusern und allen weiteren Orten, wo viele Menschen schnell gutes Essen suchen, konzipiert. Insgesamt können wir hunderte verschiedene Gerichte anbieten, täglich bieten wir um die acht ständig wechselnde Gerichte an – komplett nach den Wünschen des Kunden konfigurierbar. Bestellt wird über ein iPad oder direkt vom Smartphone und das frisch zubereitete Essen ist innerhalb von weniger als fünf Minuten fertig.
Welches Problem genau wollt Ihr mit Aitme lösen?
Besonders in der Post-Corona Welt stellt sich für viele Firmen die Frage, wie sie ihren Mitarbeitern gutes und abwechslungsreiches Essen, zu flexiblen Uhrzeiten und ohne hohe Kosten anbieten können. Bestehende Modelle bedeuten oft sehr hohe Investitionen in Küchen, lange Laufzeiten mit geringer Flexibilität und hohen laufenden Kosten, während die Qualität oft trotzdem nicht stimmt – das lösen wir mit Aitme für Firmen. In der Zukunft gehen wir weitere Märkte an – immer da, wo gutes Essen wichtig ist, aber die bestehenden Lösungen entweder nicht die Qualität oder die Preise bieten können, die die Kunden suchen.
Wie ist überhaupt die Idee zu Aitme entstanden?
Ich habe Foodora gegründet und mein Mitgründer Julian war bei Foodpanda und DeliveryHero – wir sind also schon seit längerer Zeit im Essensmarkt unterwegs. Mit Foodora haben wir als erster Player in Deutschland Essen von guten Restaurants zu unseren Kunden geliefert und damit sehr viel Erfolg gehabt – leider konnten wir mit unserem Service trotzdem viele Kunden außerhalb der Stadtgrenzen nicht erreichen bzw. waren die Lieferzeiten und Kosten für viele Kunden immer noch nicht attraktiv genug. Besonders die Mitarbeiter vieler Firmen konnten wir so nicht erreichen – mit Aitme lösen wir genau dieses Problem.
Wie wollt Ihr Geld verdienen, also wie genau funktioniert euer Geschäftsmodell?
Wir stellen unsere Roboterküchen zu Selbstkosten bei unseren Kunden auf und verdienen über das verkaufte Essen Geld. Die Firmen können ihren Mitarbeitern das Essen zusätzlich noch subventionieren – so können wir frisch gekochtes Essen immer zu unschlagbar guten Preisen anbieten. Dadurch, dass wir nur über den Verkauf der Gerichte verdienen, ist auch sichergestellt, dass wir langfristig motiviert sind immer die beste Qualität zu bieten.
Bisher habt ihr von mehreren Investoren schon rund 12,5 Millionen Dollar eingesammelt. Wofür braucht ihr so früh, so viel Geld?
Hardware-Entwicklung ist leider teuer – mit unserem bisherigen Funding konnten wir innerhalb von eineinhalb Jahren unsere erste Kundenversion entwickeln und waren dabei sehr kapitaleffizient. Mit der neuen Runde werden wir unser Produkt weiter entwickeln und im Markt ausrollen.
Wo steht Aitme in einem Jahr?
Wir werden unsere Roboter bei diversen Kunden im Betrieb haben und uns voll im Skalierungsmodus befinden.
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