#Interview
“Es lohnt sich, einen langen Atem zu beweisen”
Das 2015 gestartete Hamburger Unternehmen AppLike, eine App-Marketing-Plattform, bzw. die AppLike Group, zu der adjoe, justDice und Sunday gehören, zählt zu den erfolgreichsten Corporate-Startups im Lande. Das Medienhaus Gruner + Jahr investiert in den kommenden Jahren einen zweistelligen Millionenbetrag in die AppLike Group, die von Jonas Thiemann und Carlo Szelinsky, den Gründern von AppLike, geführt wird.
“Glücklicherweise hat uns die Corona-Pandemie, anders als bei vielen Startups, wirtschaftlich nicht geschadet. Im Gegenteil: Die AppLike-Gruppe konnte ihre Ziele erreichen und beispielsweise den Umsatz im Laufe des Jahres mehr als verdoppeln. Allein bei unserer Tochterfirma adjoe ist das Werbegeschäft mit sogenannten Rewarded-Advertising-Formaten im Vergleich zum Vorjahr um 400 Prozent gewachsen. Das liegt vor allem an der in Corona-Zeiten weltweit gestiegenen Nachfrage nach Mobile Games, die zu Rekord-Reichweiten in Apps geführt hat”, sagt AppLike-Gründer Thiemann. Im Interview mit deutsche-startups.de spricht der AppLike-Macher einmal ausführlich über das abgelaufene Jahr.
2020 geht als Corona-Jahr in die Geschichtsbücher ein. Was hast du in den vergangenen Monaten gelernt?
Ich habe in den vergangenen Monaten unter anderem gelernt, dass es sich lohnt, einen langen Atem zu beweisen. Wir hatten in der AppLike-Gruppe aufgrund der Pandemie zwei bis drei herausfordernde Monate, aus denen wir uns allerdings sehr gut herausarbeiten konnten. Wir konnten zum Ende des Jahres 2020 Rekordumsätze verzeichnen. Außerdem wurde durch das Coronavirus das Mainstream-Phänomen Apps – vor allem im Gaming-Bereich – weiter befeuert, weshalb es mich sehr freut, ein Unternehmen in einem solch stark wachsenden Milliardenmarkt führen zu dürfen. Für mich persönlich habe ich in den vergangenen Monaten vor allem gelernt, wie wichtig es ist, wirklich relevante persönliche Beziehungen zu pflegen – mit meiner Freundin, meinen Eltern und guten Freunden – vor allem in Zeiten, in denen wir die meiste Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen.
Wie lief 2020 wirtschaftlich für euch – habt ihr eure Ziele erreicht?
Glücklicherweise hat uns die Corona-Pandemie, anders als bei vielen Startups, wirtschaftlich nicht geschadet. Im Gegenteil: Die AppLike-Gruppe konnte ihre Ziele erreichen und beispielsweise den Umsatz mehr als verdoppeln. Allein bei unserer Tochterfirma adjoe ist das Werbegeschäft mit sogenannten Rewarded-Advertising-Formaten im Vergleich zum Vorjahr um 400 Prozent gewachsen. Das liegt vor allem an der in Corona-Zeiten weltweit gestiegenen Nachfrage nach Mobile Games, die zu Rekord-Reichweiten in Apps geführt hat.
Was war 2020 das Highlight bei euch?
Es gab 2020 sehr viele Highlights in der AppLike-Gruppe. Eines der größten war der Erfolg des Smartphone-Games “Cat Escape”, das von unserer Tochterfirma Sunday entwickelt wurde und in den USA nach nur zehn Tagen mehr als eine Million Downloads verzeichnen konnte. Das Spiel hat sich dort mehrere Wochen in den Top-10-Gaming-Charts gehalten. Wir rechnen in den nächsten sechs Monaten mit 50 Millionen Nutzern. Zwei weitere Highlights: Wir haben die Marke von 100 Mitarbeiter:innen geknackt und sind in ein neues, deutlich größeres Bürogebäude in Hamburg (St. Georg) – mit Platz für bis zu 250 Mitarbeiter:innen. Es fühlt sich ein wenig an wie ein Silicon Valley – eben nur mit direktem Blick auf die Alster.
Welches Projekt steht bei euch für 2021 ganz oben auf der Agenda?
Zum einen haben wir uns mit Sunday das Ziel gesetzt, mit einem Smartphone-Game nicht nur einen Top-10-Hit zu landen, sondern die Spitzenposition der Charts zu erobern. Zum anderen wollen wir den Umsatz der AppLike-Gruppe nochmals mindestens verdoppeln. Hierzu gehört der Ausbau unseres App-Discovery-Geschäfts bei justdice und die Expansion unserer Ad-Monetization-Company adjoe. Hierbei sollte im besten Fall unser Tech Stack mit skalieren, woran fast die Hälfte der Leute bei AppLike täglich arbeiten. Sobald es die Kontaktbeschränkungen und Hygienemaßnahmen zulassen, planen wir außerdem eine fette Einweihungsparty für unser neues Bürogebäude.
Was hast Du Dir persönlich für 2021 vorgenommen?
Ich habe mir für 2021 vorgenommen, mich in meinem Job verstärkt auf die Dinge zu fokussieren, die mir wirklich Spaß machen und die ich sehr gut kann, wie beispielsweise der persönliche Austausch und Kontakt mit Kunden. Gleichzeitig möchte ich künftig verstärkt Dinge abgeben, die mir keinen allzu großen Spaß machen und andere Mitarbeiter:innen unter Umständen sogar besser können. Nichts gibt einer Firma so viel Energie, wie eine positive Führungsmannschaft mit einer starken Zukunftsvision. Wenn wir alles richtig machen, erreichen wir bereits in wenigen Jahren jeden Smartphone-Nutzer der Welt mit unseren Produkten!
Tipp: In unserer Rubrik “Jahresrückblick” schauen wir zurück auf 2020!
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