#Interview

“Wir haben einen sehr großen M&A-Case komplett digital durchgeführt”

Wie lief es 2020 bei HelloBody? "2020 war ein sehr turbulentes Jahr. Der erste Lockdown war eine große Herausforderung. Ich war mit HelloBody in der glücklichen Situation 'nur ein bisschen umzuplanen' und dennoch Arbeitsplätze bestehen lassen und weiterarbeiten zu können", sagt Gründerin Monique Hoell.
“Wir haben einen sehr großen M&A-Case komplett digital durchgeführt”
Dienstag, 22. Dezember 2020VonAlexander

Seit fünf Jahren verkauft HelloBody Pflegeprodukte für Haut und Haar. Im Sommer übernahm der Düsseldorfer Konsumgüterkonzern Henkel 75 % der Firmenanteile von Invicible Brands, dem Unternehmen hinter HelloBody, Banana Beauty, Mermaid+Me und Co. Henkel ließ sich die Übernahme von HelloBody und Co. wohl mehr als 300 Millionen Euro kosten.  “Wir freuen uns wahnsinnig auf die enge Zusammenarbeit mit den Henkel-Kolleg:innen und auf die Chancen und Möglichkeiten, die sich für HelloBody mit einer solch starken ‘Mutter’ im Rücken ergeben”, sagt Monique Hoell, Gründerin von HelloBody. Im Interview mit deutsche-startups.de spricht die HelloBody-Macherin einmal ausführlich über das fast abgelaufene Jahr.

2020 geht als Corona-Jahr in die Geschichtsbücher ein. Was hast du in den vergangenen Monaten gelernt?
2020 war ein sehr turbulentes Jahr. Der erste Lockdown war privat und beruflich eine große Herausforderung für uns alle. Ich war mit HelloBody in der glücklichen Situation ‘einfach nur ein bisschen umzuplanen’ und dennoch Arbeitsplätze bestehen lassen und weiterarbeiten zu können. Es gibt sehr viele, die sich nicht in einer derartigen Situation wiedergefunden haben und bis heute – und auch darüber hinaus – am Kämpfen sind und sein werden. Bei allen Lobeshymnen, die auf New Work und Innovation am Arbeitsplatz gesungen werden dürfen wir nicht vergessen, wie privilegiert wir dabei eigentlich sind. Auf meinen Alltag umgelegt hat mich wohl mitunter am meisten beeindruckt, wie sehr sich mein Mindset geändert hat. Ich war vor Corona kein Fan von Homeoffice und wir hatten deswegen bei HelloBody eine strikte Policy hierzu. Das hat sich komplett gedreht – ich bin inzwischen Verfechter von Remote-Arbeit und den Elementen, die es hierzu benötigt. Außerdem haben wir mit Henkel und Invincible Brands einen sehr großen M&A-Case komplett digital durchgeführt – auch das ist wahrscheinlich ein Novum in der Szene.

Wie lief 2020 wirtschaftlich für euch – habt ihr eure Ziele erreicht?
Das Jahr 2020 stellte viele Unternehmen vor besondere Herausforderungen. Ganze Industrien waren und sind gezwungen, über sich hinauszuwachsen und Innovation neu zu denken. Unternehmen mit starkem Direct-to-Consumer-Ansatz konnten die Krise aufgrund des direkten Absatzes gepaart mit schmalen und auf Effizienz optimierten infrastrukturellen Setups für sich nutzen. Viele gehen sogar gestärkt aus ihr hervor – HelloBody macht hier keine Ausnahme.

Was war das Highlight in diesem Jahr bei euch?
Die Frage lässt sich tatsächlich leicht beantworten. Im Juli wurde bekannt, dass die Henkel AG 75 % der Invincible Brands Holding, zu der auch HelloBody gehört, übernommen hat. Das war und ist für alle Kolleg:innen natürlich ein absolutes Highlight. Wir freuen uns wahnsinnig auf die enge Zusammenarbeit mit den Henkel-Kolleg:innen und auf die Chancen und Möglichkeiten, die sich für HelloBody mit einer solch starken “Mutter” im Rücken ergeben.

Welches Projekt steht bei euch für 2021 ganz oben auf der Agenda?
Für uns steht die enge Zusammenarbeit mit der HelloBody Community und unseren Brand Ambassadors – wie jedes Jahr – ganz weit oben auf der Prioritätenliste. Das Feedback, das wir von ihnen erhalten, hat einen direkten Einfluss auf die weitere Produktentwicklung bei HelloBody. Werte wie Authentizität und Bewusstsein spielen seit jeher eine große Rolle bei HelloBody und sind relevant wie nie zuvor. Wir sind und bleiben eine authentische Marke für echte Menschen und verstehen die Natürlichkeit als Schlüssel zu Schönheit. Mit der tatkräftigen Unterstützung von Henkel planen wir HelloBody im kommenden Jahr zu einer globalen Marke auszubauen und auch neue Zielgruppen zu erschließen. Beispielsweise durch neue Produktlinien wie die vor kurzem gelaunchte Booster Line von HelloBody.

Was hast Du Dir persönlich für 2021 vorgenommen?
2020 war ein sehr intensives Jahr mit vielen unterschiedlichen Herausforderungen. Zwischen den Jahren möchte ich nun erst einmal tief durchatmen und ein klein wenig zur Ruhe kommen. Das kommende Jahr 2021 wird für HelloBody sehr aufregend. Die Zusammenarbeit mit einem DAX-Konzern ist für mich und die Kolleg:innen neu. Getreu dem Motto “Never stop learning” freue ich mich darauf, meinen Horizont mit vielen neuen Perspektiven zu erweitern.

Tipp: In unserer Rubrik “Jahresrückblick” schauen wir zurück auf 2020!

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Foto (oben): HelloBody

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.