#Zahlencheck

Finiata verbrannte in drei Jahren über 10 Millionen

Ende 2018 betrug die Kapitalrücklage von Finiata rund 15,8 Millionen Euro. Der Jahresfehlbetrag lag 2018 bei üppigen 5,6 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es gerade einmal 3,8 Millionen. Insgesamt kostete der Aufbau von Finiata - seit 2016 - 10,4 Millionen.
Finiata verbrannte in drei Jahren über 10 Millionen
Mittwoch, 18. Dezember 2019VonAlexander

Bevor Seriengründer Sebastian Diemer das Cannabis-Startup Farmako fast vor die Wand setzte und dann doch noch zum 15-Millionen-Exit brachte, baute er in Berlin das Factoring-FinTech Finiata auf. Unter der Führung von Jan Enno Einfeld, der zuvor bei der Comdirect Bank wirkte, plante das Startup zuletzt den Wandel Richtung Banking-Startup. Konkret war geplant, kleinen Kunden quasi eine automatisierte Finanzabteilung an die Hand zu geben.

Im Sommer flossen dafür noch einmal 2 Millionen Euro in Finiata – allerdings in Form eines Wandeldarlehens. Wohl auch, weil Finiata zuvor nicht gut lief. Zuvor waren schon knapp 20 Millionen in das FinTech geflossen – unter anderem von DN Capital, Point Nine Capital, Redalpine Venture Partners, Fly Ventures, LaFamiglia, dem tschechische Private Equity Investor ENERN und dem polnischen Family Office Kulczyk Investments.

Ende 2018 betrug die Kapitalrücklage von Finiata rund 15,8 Millionen Euro. Ende 2017 waren es gerade einmal 6,2 Millionen. Der Jahresfehlbetrag lag 2018 bei üppigen 5,6 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es gerade einmal 3,8 Millionen. Insgesamt kostete der Aufbau von Finiata – seit 2016 – 10,4 Millionen. Eine beachtliche Summe für das kleine Factoring-Startup, das seinen Kunden von Anfang an die Vorfinanzierung von Rechungen anbietet.

Fakten aus dem Jahresabschluss 2018
* Für das Fortbestehen der Gesellschaft ist die Zuführung weitere Fremd- oder Eigenkapitalmittel notwendig. Die Geschäftsführung geht davon aus, dass auch weiterhin Mittel in ausreichendem Umfang zu Verfügung gestellt werden, so dass unter der “Going-Concern-Prämisse” bilanziert wurde.
* Über Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten sind, ist nicht zu berichten. Es ergaben sich die im Startupbereich üblichen weiteren Kapitalisierungsmaßnahmen und Eigenkapitalerhöhungen. Diese sind auch weiterhin notwendig, um das Fortbestehen des Unternehmens zu sichern.
* Der Betrag der Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit größer einem Jahr beträgt 1.408.421,88 EUR (Vorjahr: 5.529.723,00 EUR).

Finiata im Zahlencheck

2018: 5,6 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2017: 3,8 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2016: 1,1 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)

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Foto (oben): Finiata

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.