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8 Bücher über die dunkle Seite der Startup-Welt

Bücher bilden - egal ob in Printform oder digital. deutsche-startups.de stellt an dieser Stelle wieder einige Bücher vor, die Gründer und alle, die es werden möchten, unbedingt lesen sollten! Viel Spaß beim Stöbern durch diese kleine Liste und noch mehr Spaß beim Lesen der Bücher.
8 Bücher über die dunkle Seite der Startup-Welt
Mittwoch, 29. Mai 2019VonTeam

Auf der Suche nach Lesestoff? Hier einige ganz besondere Empfehlungen – und zwar Bücher über die dunkle, also die Schattenseite der hippen und stylischen Startup-Welt. Dennoch: Viel Spaß beim Lesen – egal ob in guter, alter Papierform oder digital.

Ein Jahr im schlimmsten Startup der Welt

ds-buch_schlimmIm Sommer 2014 kommt Max Meer, ein Pseudonym, nach Berlin. Kurze Zeit später lernt er einen typischen – leicht überdrehten – Berliner Startupper kennen. Der Autor nennt ihn nur Napoleon. Der Berliner will ein Startup gründen und Meer macht mit – ob wohl er von Anfang an Bedenken hatte. Das Konzept hinter dem Startup ist simpel und in der Szene inzwischen bestens bekannt – es geht um Miet-Commerce. Meer schreibt: “Elektronik-Produkte sollten in Zukunft nicht mehr online verkauft, sondern vermietet werden”. Wer jetzt über Namen spekuliert, landet sicherlich schnell bei Grover. Auf 140 Seiten liefert Meer, CTO des Unternehmens, ein Sittengemälde der deutschen Startup-Szene. Mit ganz viel Größenwahn, Unfähigkeitund Egomanie aber auch mit ganz viel Euphorie, Schaffenskraft und Aufbruchstimmung. “Trotz aller Differenzen, die Napoleon und ich hatten, wünsche ich dem Unternehmen nur das Beste. Dann würde auch ich mit einem gewissen Stolz zurückblicken können und wissen, an dessen Erfolg beteiligt gewesen zu sein”, fasst Meer das Geschehen am Ende des Buches zusammen.
Max Meer: “Ein Jahr im schlimmsten Startup der Welt: Wie Napoleon mich fast in den Wahnsinn trieb”, Books on Demand, 140 Seiten, ab 2,99 Euro.
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Von Nerds, Einhörnern und Disruption

ds-nerds-buchDer 54-Jährige Dan Lyons landet als gestandener Journalist bei einem Start-up. Sein Leben als “Marketingtyp” bei HubSpot ist aber ein ganz großes Missverständnis. Er muss plötzlich zwischen Menschen arbeiten, die seine Kinder sein könnten und auf Sitzbällen sitzen. Das lesenswerte Buch handelt aber vor allem von Intrigen, Lügen, absurden Ereignissen und dem ganz normalem Start-up-Alltag. Da wundert es nicht, dass Lyons das Gefühl hat auf einem ganzjährigen Kindergeburtstag zu sein. Zumal der “Marketingtyp” sich auch damit auseinander setzen muss, dass alle um ihn herum Spam als “liebenswerten Marketingcontent” bezeichnen. Es wundert auch nicht, dass Lyons auch schon als Autor für die grandiose HBO-Serie “Silicon Valley” tätig war. Sein Buch kann man genüsslich in einem Stück weglesen.
Dan Lyons: “Von Nerds, Einhörnern und Disruption: Meine irren Abenteuer in der Start-up-Welt”, Redline Verlag, 304 Seiten, ab 15,99 Euro
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Die StartUp-Lüge

Der Münchner Journalist Jochen Kalka, unter anderem Chefredakteur von w&v – Werben & Verkaufen, liefert mit “Die StartUp-Lüge: Wie die Existenzgründungseuphorie missbraucht wird – und wer davon profitiert” einen ernüchternden Einblick in die Welt der Startups. Seine These: “Coole Loungesessel und Gratis-Drinks gibt es nur, damit durchgearbeitet wird. Frauen? Spielen in den meisten StartUps nur untergeordnete Rollen. Viel heiße Luft, Klick-Dummies, Prototypen und BetaPhasen wetteifern um vermeintliches Investitionskapital. Und trotzdem wollen viele Chefs, dass in ihrem Unternehmen aus so gearbeitet wird und viele Angestellte wünschten sich auch in einem StartUp zu arbeiten Warum? Weil es cool ist”. Aber man muss ja bekanntlich nicht alles mitmachen – und nicht überall in der Szene wird so vorgegangen oder gearbeitet. Fazit: Die viel gepriesene StartUp-Philosophie taugt nicht immer als Vorbild.
Jochen Kalka: “Die StartUp-Lüge: Wie die Existenzgründungseuphorie missbraucht wird – und wer davon profitiert”, Econ, 224 Seiten, ab 16,99 Euro
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Weitere lesenswerte Bücher (in Kurzform):

* “Bad Blood: Secrets and Lies in a Silicon Valley Startup” berichtet über den rasanten Aufstieg und den tiefen Fall von Theranos. Eine deutsche Version des Buches gibt es auch: “Bad Blood: Die wahre Geschichte des größten Betrugs im Silicon Valley“.

* Die Französin Mathilde Ramadier findet die Startup-Szene weit weniger sexy, als sich diese gibt. Nachzulesen in: “Bienvenue dans le nouveau monde: Comment j’ai survécu à la coolitude des start-ups“.

* In “Brotopia: Breaking Up the Boys’ Club of Silicon Valley” berichtet Emily Chang über den ganz alltäglichen Sexismus in der Startup-Szene.

* Zu guter Letzt noch ein Hinweis auf “Die Start-up-Illusion: Wie die Internet-Ökonomie unseren Sozialstaat ruiniert“. Der Wirtschaftsjournalist Steven Hil zeigt dabei die prekäre Arbeitsverhältnissen auf, auf die viele Startups setzen.

* Mit “Lab Rats: How Silicon Valley Made Work Miserable for the Rest of Us” liefert Dan Lyons (siehe oben) eine weitere Abrechnung mit der Digi-Welt.

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Foto (oben): Shutterstock