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Verivox: Aus 9,8 Millionen Gewinn werden 2,7 Millionen Verlust

Die millionenschweren Abschreibungen auf Toptarif und preis24.de belasten das Ergebnis von Verivox. Es gibt aber auch sehr positive Nachrichten: Das Unternehmen, das zur NuCom Group gehört, erwirtschaftete 2017 erstmals über 100 Millionen Euro Umsatz.
Verivox: Aus 9,8 Millionen Gewinn werden 2,7 Millionen Verlust
Donnerstag, 23. Mai 2019VonAlexander

Der Vergleichsdienst Verivox erwirtschaftete 2017 erstmals über 100 Millionen Euro Umsatz. 103,9 Millionen waren es ganz konkret. Im Jahr zuvor waren es nur 91,4 Millionen. “Dieser Anstieg war insbesondere auf Volumenerhöhungen im Kerngeschäft der Vertragsvermittlung im Bereich Energie und Telekommunikation zurückzuführen”, teilt das Unternehmen im brandneuen Jahresabschluss mit. Nach einem Jahresüberschuss in Höhe von 9,8 Millionen (2016) gab es 2017 aber dennoch einen Jahresfehlbetrag von rund 2,7 Millionen zu beklagen.

Dazu erklärt das Unternehmen wie folgt: “Aufgrund der negativ erwarteten zukünftigen Liquiditätsentwicklungen bei den Tochtergesellschaften Toptarif Internet GmbH und preis24.de GmbH, sind die Beteiligungen zum Bilanzstichtag abgewertet. Es wurden außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 17.077 T€ vorgenommen. Der Jahresfehlbetrag beträgt 2.659 T€. Bereinigt um die außerplanmäßigen Abschreibungen auf Finanzanlagen konnten wir das Jahresergebnis um 47,3% auf 14.417 T€ steigern. Hiermit wurden die Ertragsziele erreicht, trotz einer etwas niedrigeren Umsatzsteigerung als erwartet”.

Ohne die Abschreibungen auf Toptarif und preis24.de würde Verivox somit auch 2017 extrem gut dastehen. Der Großteil des Verivox-Umsatzes – 86 % – entfällt aber weiter auf die Segmente Energie und Telekommunikation (Vorjahr: 82 %). Dies erklärt vielleicht auch die letzten Übernahmen des Unternehmens: 2018 wanderte aboalarm und das Maklergeschäft von Getsafe unter das Dach des Heidelberger Vergleichsdienstes, der seit 2015 zu ProSiebenSat.1 bzw. zur NuCom Group gehört. Im Jahr zuvor schnappte sich das Unternehmen die gescheiterte Banking-App Outbank.

Für 2018, diese Zahlen liegen noch nicht vor, rechnete das Unternehmen “insgesamt mit einem EBITDA-Wachstum im niedrigen zweistelligen Prozent-Bereich.

Fakten aus dem Jahresabschluss 2017
* Die Umsatzerlöse konnten in 2017 um 13,7 % auf 104 Mio. € gesteigert werden. Dieser Anstieg war insbesondere auf Volumenerhöhungen im Kerngeschäft der Vertragsvermittlung im Bereich Energie und Telekommunikation zurückzuführen. Dieser Anstieg ist auch im Wesentlichen der Grund für die Anstiege des EBITDA nach HGB von 8 Mio. € auf 14 Mio. € sowie das um nicht operativen Kosten sowie um Erträge und Aufwendungen mit verbundenen Unternehmen bereinigte EBITDA nach IFRS um 3 Mio. € von 10 Mio € auf 13 Mio €.
* Aufgrund der negativ erwarteten zukünftigen Liquiditätsentwicklungen bei den Tochtergesellschaften Toptarif Internet GmbH und preis24.de GmbH, sind die Beteiligungen zum Bilanzstichtag abgewertet. Es wurden außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 17.077 T€ vorgenommen.
* Der Jahresfehlbetrag beträgt 2.659 T€. Bereinigt um die außerplanmäßigen Abschreibungen auf Finanzanlagen konnten wir das Jahresergebnis um 47,3% auf 14.417 T€ steigern. Hiermit wurden die Ertragsziele erreicht, trotz einer etwas niedrigeren Umsatzsteigerung als erwartet.
* Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter (Vollzeitkräfteäquivalent) ist im Vorjahresvergleich um 38 auf 293 (Vj. 255) gestiegen. Der Anstieg betraf alle Unternehmensbereiche. Darüber hinaus wurde auch auf externe Dienstleister zurückgegriffen. Die durchschnittlichen Kosten pro Mitarbeiter stiegen auf 76 T€ (Vj.: 71 T€).

Verivox im Zahlencheck

2017: 103,9 Millionen Euro (Umsatz); 2,7 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2016
: 91,4 Millionen Euro (Umsatz); 9,8 Millionen Euro (Jahresüberschuss)
2015: 61,3 Millionen Euro (Umsatz); 6,2 Millionen Euro (Jahresüberschuss)
2014: 55,7 Millionen Euro (Umsatz); 9,6 Millionen Euro (Jahresüberschuss)
2013: 44,2 Millionen Euro (Umsatz); 6,0 Millionen Euro (Jahresüberschuss)
2012: 39,6 Millionen Euro (Umsatz); 8,9 Millionen Euro (Jahresüberschuss)
2011: 38,7 Millionen Euro (Umsatz); 6,0 Millionen Euro (Jahresüberschuss)
2010: 45,2 Millionen Euro (Rohergebnis); 17,5 Millionen Euro (Jahresüberschuss)
2009: 25,7 Millionen Euro (Rohergebnis); 5,9 Millionen Euro (Jahresüberschuss)

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Foto (oben): Shutterstock

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.