#Hintergrund
Die Tops und Flops von Index Ventures in Deutschland
Der internationale Venture Capitalist Index Ventures, der 1996 an den Start ging, ist weltweit einer der Top-Geldgeber für Startups. Auf der Liste der Index-Investments und -Exits stehen bekannte Namen wie Dropbox, IZettle, Skype, Slack, Supercell und Trello. Auch in Deutschland investiert Index Ventures, das bereits knapp 6 Milliarden investiert hat, seit einigen Jahren. Das Portfolio beinhaltet inzwischen über ein Dutzend Beteiligungen.
Gerade erst investierte Index Ventures gemeinsam mit Northzone und Global Founders Capital 40 Millionen US-Dollar in das HR-Startup Personio. Zuvor investierten Index, BlueYard und Co. stattliche 19 Millionen Dollar in Pitch, das neue Startup von Wunderlist-Gründer Christian Reber. Mit Pitch will Reber Präsentationen für die Generation Slack bauen. Zudem pumpte Index mit Thrive Capital, Ribbit Capital zuletzt 30 Millionen Euro in das Berliner FinTech Raisin.
Der gute Ruf von Index litt in Deutschland zuletzt unter dem Fiasko bei Movinga. Das Aus des millionenschweren Startups, das nach außen hin strahlte, nach innen aber Chaos pur war, konnte nur mit viel Kraft einiger anderer Investoren und des neuen Führungsteams gerettet werden. Und natürlich sitzt auch bei Index nicht jedes Investment. Der Hunde-Feinkostshop Pets Deli schlitterte 2017 in die Insolvenz. Lange Zeit galt das Startup, 2014 gestartet, als Stern am E-Commerce-Himmel. Rund 15 Millionen Euro flossen in Pets Deli – unter anderem von Project A, Global Founders Capital und Index. Zudem noch ein Hinweis auf Justbook, das Index 2013 erstmals mit Geld unterstützte. Der Zusammenschluss mit Secret Escapes im Jahr danach war damals die richtige Entscheidung.
Zu den spannenden Investments von Index Ventures in Deutschland zählen etwa auxmoney, Raisin und die noch junge Beteiligung Personio. Hier einmal das gesamte Portfolio von Index Ventures in Deutschland.
Index Ventures in Deutschland
auxmoney
Der Kreditmarktplatz auxmoney, der 2007 von Raffael Johnen, Philip Kamp und Philipp Kriependorf gegründet wurde, liebäugelte zuletzt mit einem Börsengang. Umsatzzahlen lassen sich für auxmoney im Handelsregister keine ablesen, dafür aber die jeweiligen Jahresfehlbeträge. Im Jahre 2016 lag der Jahresfehlbetrag des Unternehmens, das von Geldgebern wie Index Ventures, Union Square Ventures, Foundation Capital und Partech Ventures unterstützt wird, noch bei stattlichen 9,4 Millionen Euro. auxmoney hat aber weiter das Zeug zum kleinen Hit.
bonify
Das junge Berliner Start-up bonify gilt als der kommende Star am deutschen FinTech-Himmel. Gründer von bonify sind Gamal Moukabary, Andreas Bermig, Josef Korte und Jan Ortmann. Damit verfügt bonify über reichlich Finanz- und Unternehmererfahrung. Zudem ist das Konzept der Jungfirma äußerst spannend: bonify will seinen Nutzern Finanzprodukte vermitteln, die zu deren Finanzsituation und Bonität passen. Zuletzt investierte Santander InnoVentures in das Startup. bonify muss noch beweisen, dass es langfristig funktioniert.
Dubsmash
Das Berliner Startup Dubsmash ist weltweit ein Hit. Mit der App des Startup können Nutzer kurze Videos von sich erstellen und dabei berühmte Zitate nachsprechen etc. Dubsmash konnte bereits über 100 Millionen Downloads verkünden. Investoren sind neben Index Ventures, auch Lowercase Capital, ENIAC Ventures, Sunstone Capital und Raine Ventures. über 13 Millionen flossen bereits in Dubsmash. Das Startup wurde von Jonas Drüppel, Roland Grenke und Daniel Taschik gegründet. Auf das Team von Dubsmash wartet noch viel Arbeit.
factorymarket
Das Berliner Startup factorymarket fliegt weiter ziemlich unter dem Radar. Obwohl die Jungfirma bereits von Cherry Ventures, Mangrove Capital Partners und Index Ventures unterstützt wird. Das Startup ist auf den ersten Blick ein simpler Ramschshop. Im Angebot sind unter anderem Geschirrtücher. Das Spannende an factorymarket ist das Geschäftsmodell unter der Haube. Gründer sind Oskar Hartmann, Max Renneberg und Elias Russezki. Über factorymarket gibt es kaum Zahlen im Markt. Etliche Investoren sehen das Konzept aber kritisch.
Homebell
Das junge Berliner Startup Homebell, ein Renovierungsdienst, legte in den vergangenen Jahren einen fulminanten Startup-Start aufs Parkett. Das 2015 von Felix Swoboda und Sascha Weiler gegründete Unternehmen schlitterte bereits weniger als ein Jahr nach dem Start in eine handfeste Krise, die auch mit Entlassungen verbunden war. Anfang 2018 war das Handwerker-Startup dann wieder extrem in der Spur! Zuletzt flossen beachtliche 11 Millionen Euro in den Renovierungsdienst. Homebell ist weitere eine große Wette.
Movinga
Das Berliner Startup Movinga, ein Umzugsdienst, brachte Index Ventures fast um seinen guten Ruf in Deutschland. Nach der Krise ist Movinga jetzt wieder ein Hit! ETF Partners und die Altinvestoren Earlybird, Rocket Internet und Santo, das Family Office der Gebrüder Strüngmann, investierten zuletzt 15 Millionen Euro in die Jungfirma, die 2016 kurz vor dem Aus stand. Zudem übernahm die Jungfirma ihren Wettbewerber Move24, der zuvor in die Insolvenz schlitterte.
navabi
Über 30 Millionen Euro flossen in den vergangenen Jahren in navabi, einen Shop für Plus-Size-Mode. Das Rohergebis der Klamottenfirma stieg von 5,6 Millionen Euro (2013) um 30 % auf 7,3 Millionen (2014), dann um 23 % auf 8,9 (2015) Millionen, dann um 5 % auf zuletzt 9,4 Millionen (2016). Der Jahresfehlbetrag stieg von 5,6 Millionen Euro (2013) um 65 % auf 9,2 Millionen Euro (2014), fiel dann um 47 % auf 4,9 Millionen und dann um 48 % auf zuletzt 2,5 Millionen. navabi hat somit de Wachstumsphase hinter sich gelassen.
Peat
Das Startup Peat ist bisher kaum als Index-Investment bekannt. Das Unternehmen bietet die App Plantix an. Mit Plantix kann der Nutzer ein Foto von seiner kranken Pflanze schicken. Durch den Algorithmus werden dem User dann die wahrscheinlichsten Krankheiten oder Schädlinge, die seine Pflanze befallen haben, angezeigt. Auch Atlantic Labs, also Christoph Maire, und Business Angels wie Johannes Reck, Gründer von GetYourGuide, investieren bereits in Peat.
Personio
Index Ventures investierte kürzlich eine zweistellige Millionensumme in Personio, eine HR-Softwarelösung für kleine und mittelständische Unternehmen. Zuvor pumpten Northzone, Global Founders Capital und Picus Capital beriets 10,5 Millionen Euro in das junge Unternehmen. Personio wurde 2015 von Hanno Renner, Roman Schumacher, Arseniy Vershinin und Ignaz Forstmeier gegründet. Personio hat das Zeug zum großen Hit.
Pitch
Mit Pitch will Wunderlist-Gründer Christian Reber Präsentationen für die Generation Slack bauen. Index Ventures und BlueYard investierten gemeinsam mit Slack Fund, Zoom-Macher Eric Yuan, Framer-Chef Koen Bok, Elastic-Mitgründer Simon Willnauer, Datadog-Chef Olivier Pomel, Metalab Founder Andrew Wilkinson sowie Frank Thelen, der schon Wunderlist unterstützte, bereits imposante 19 Millionen US-Dollar in das junge Startup. Die Bewertung lag bei 53 Millionen. Pitch muss sich noch beweisen.
Soundcloud
Das Berliner Startup Soundcloud hat eine lange Leidensgeschichte hinter sich. The Raine Group und Temasek investierten dann 2017 knapp 170 Millionen Dollar in das Unternehmen. Mitgründer Alexander Ljung muss sich seitdem mit dem Titel “Chairman of SoundCloud’s board” begnügen. Mitstreiter Eric Wahlforss blieb dagegen als Chief Product Officer an Bord. Knapp 400 Millionen Dollar flossen bisher in Soundcloud. Das Startup sucht weiter seinen Weg zum Erfolg.
Raisin
Der bekannte Paymentdienst PayPal investierte 2017 in den Berliner Festgeld-Marktplatz Raisin. Das Unternehmen, das in Deutschland als Weltsparen auftritt, sammelte zuvor bereits 60 Millionen Euro sein – unter anderem von Thrive Capital, Ribbit Capital und Index Ventures. Über das Start-up können Kunden, ganz einfach Tages- und Festgelder anlegen. Paypal kann mit seinen Millionen Kunden das Konzept vielleicht sehr vielen Menschen näher bringen, die Raisin bisher nicht auf dem Schirm haben. Raisin hat das Zeug zum großen Hit.
Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.