#Zahlencheck
Juniqe treibt den Umsatz (> 10 Millionen) weiter kunstvoll in die Höhe – Verlust verdoppelt sich dabei fast
Das Berliner Startup Juniqe, ein Shop für “junge, urbane Kunst” gehört seit der 14-Millionen-Spritze von Highland Capital Partners Europe, Vorwerk Ventures, Redalpine und Co. zu den Jungfirmen, die wir ganz genau beobachten. Insgesamt sammelte das vo Lea Lange, Marc Pohl und Sebastian Hasebrink gegründete Startup bis Ende 2016 bereits 19,5 Millionen Euro ein. Inzwischen positioniert sich Juniqe als “Lifestyle-Marke für handverlesene und bezahlbare Kunst, Wohnaccessoires, Schreibwaren und Geschenke”. Anders aber als etwa beim megaprofitablen Picanova geht es bei Juniqe nicht darum, sein eigenes Bild auf Leinwand und Co. zu bringen, sondern stylische Gemälde an die Nutzer zu bringen.
Im Jahre 2016 erwirtschaftete das Unternehmen, eine kleine Kapitalgesellschaft, einen Jahresfehlbetrag von knapp 7 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es rund 3,6 Millionen. Insgesamt häufte der junge Online-Shop seit dem Start Verluste in Höhe von 12,1 Millionen an. Zum Umsatz von Juniqe gibt es kaum Infos. Im Jahresabschluss für 2016 gibt es lediglich die erstmalige Anwendung der Regelungen des Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetzes bei dem auch die Vorjahreswerte angepasst worden seien. Dabei verweist das Startup auf einen Umsatz im Jahre 2015 in Höhe von 8,3 Millionen.
Im Rahmen der letzten Finanzierungsrunde kündigte Mitgründerin Lange zudem an, dass man den Umsatz 2016 verdreifachen wolle. Anfang 2017 teilte Juniqe dann per Presseaussendung mit, dass 2016 ein “fettes Jahr für Online-Kunst” gewesen sei. Der Umsatz konnte demnach verdoppelt werden und liege nun in einem nicht näher genannten achtstelligen Bereich. Das Wachstum lief somit dann aber anders als geplant. Zumindest aber legte Juniqe weiter ein dreistelliges Wachstum aufs Parkett. Hauptumsatzbringer waren Deutschland, Frankreich und die Schweiz.
Profitabilität ist und war dabei immer früh ein Thema bei Juniqe, das ohne Lager und mit externen Produzenten zusammenarbeitet. “Das Schöne an unserem Modell ist, dass es einen ganz klaren Pfad in die Profitabilität gibt, unter anderem weil wir gute Margen haben und keine Lagerkosten zahlen. In den nächsten zwei bis drei Jahren werden wir profitabel sein”, sagt Lange im Sommer 2016 gegenüber Gründerszene. Die Gründerin ergänzte dann noch: “Wir haben eine, ich nenne es mal, nachhaltige Wachstumsstrategie für Europa. Wir glauben an ein smartes Wachstum, bei dem nicht nur der Umsatz im Fokus steht, sondern auch die langfristige Profitabilität”. Wobei sich Juniqe 2016 im kompletten Wachstumsmodus befand. Die Zahl der Mitarbeiter stieg von 50 auf 81 Personen, der Verlust verdoppelte sich fast. Man darf gespannt sein, wie lange Juniqe weiter rasant wachsen kann und ob der Weg in die schwarzen Zahlen tatsächlich so schnell gelingt.
Juniqe im Zahlencheck
2016: 7,0 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2015: 3,6 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2014: 1,5 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
Podcast
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