Jäger und Sammler

Voller Einsatz: Persönliche Auslieferung als Markttest

"Im ersten Jahr wollten wir wissen, ob es für unsere Idee überhaupt einen Markt gibt. Daher haben wir das Freiland-Biofleisch persönlich in München ausgeliefert. Das Ganze lief auf einer selbst programmierten E-Commerce-Lösung", sagt Lars Tinapp von Jäger und Sammler.
Voller Einsatz: Persönliche Auslieferung als Markttest
Montag, 26. März 2018VonAlexander

Das Münchner Startup Jäger und Sammler ging 2015 ins Netz. Damals belieferte das junge Unternehmen, das von Florian Stocker und Lars Tinapp gegründet wurde, seine regionalen Kunden in einstündigen Zeitfenstern. Der Postweg war für die Gründer damals “keine Option”. Inzwischen ist alles anders bei Jäger und Sammler. “Am Anfang war unsere Idee eine Art ‘fahrenden Metzger’ anzubieten mit herausragenden Fleisch aus artgerechter Tierhaltung. Man konnte am gleichen Tag einzelne Stücke nach Hause bestellen. Wir kamen dann vorbei und haben das Fleisch direkt zum Kunden gebracht”, blickt Mitgründer Tinapp zurück.

Inzwischen setzt das Jäger und Sammler-Duo auf DHL. “Wir haben festgestellt, dass viele Menschen lieber weniger, aber dafür gutes Fleisch essen möchten. Daher ist die Idee nach einem Jahr Erfahrung simpler geworden: Der Online-Metzger mit Freiland-Biofleisch und ökologischen Versand”, sagt Tinapp. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die junge Online-Metzgerei einen Umsatz in Höhe von 200.000 Euro. In diesem Jahr sollen es 500.000 Euro werden. Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Mitgründer Tinapp über Vor-Ort-Lieferung, 1.000 zufriedene Kunden und Hanfmaterial.

Wie würdest Du Deiner Großmutter Jäger und Sammler erklären?
Fleisch wie es früher einmal zu Omas Zeiten war: Artgerechte Tierhaltung und vom Metzger aufbereitet und das Ganze modern aus dem Internet verkauft. Ökologisch verpackt und klimaneutral versandt in ein bis zwei Tagen.

Wie hat sich Jäger und Sammler seit der Gründung entwickelt?
Im ersten Jahr wollten wir wissen, ob es für unsere Idee überhaupt einen Markt gibt. Daher haben wir das Freiland-Biofleisch persönlich in München ausgeliefert. Das Ganze lief auf einer selbst programmierten E-Commerce-Lösung. Aufgrund der Vor-Ort-Lieferung haben wir uns prominente Kunden „angeln“ können. Im zweiten Jahr wagten wir uns dann unser Fleisch deutschlandweit per DHL Go Green zu versenden. Ausschlaggebend hierfür war eine ökologische Verpackung aus Hanfmaterial. Damit können wir das frische Fleisch fast fünf Tage im Versand frisch halten. Außerdem haben wir unseren Shop auf ein Standard E-Commerce-System umgezogen und haben auch das Kundenfeedback aus dem ersten Jahr umgesetzt. Wir haben inzwischen knapp 1.000 zufriedene Kunden.

Nun aber einmal Butter bei die Fische: Wie groß ist Jäger und Sammler inzwischen?
Wir sind im Moment zu dritt. Beim Umsatz sind wir letztes Jahr auf über 200.000 Euro gekommen und haben mit dem Großhandel einberechnet fast 15 Tonnen bestes Freiland-Biofleisch verkauft.

Wo steht Jäger und Sammler in einem Jahr?
Wir fangen dieses Jahr erst richtig mit Werbung an. Daher hoffen wir, das wir am Ende des Jahres zwei bis drei Mitarbeiter zusätzlich haben. Das würde bedeuten, dass wir circa 400 Bestellungen pro Monat abwickeln und einen Umsatz jenseits der 500.000 Euro erreichen.

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Foto (oben): Jäger und Sammler

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.