Das Sideboard wird zur Wohnwand

Pazls – die Transformer unter den Möbelstücken

"Wir haben dann Pazls während des Studiums gegründet und schrittweise weiterentwickelt. Jetzt sind wir mit Pazls endlich am Markt und freuen uns auf die nächsten Schritte", sagt Pazls-Macher Thomas Poddey. Die Möbelmodule des Start-ups lassen sich immer wieder neu zusammensetzen.
Pazls – die Transformer unter den Möbelstücken
Donnerstag, 23. November 2017VonAlexander

Bereits 2015 gründeten Phillip McRae, Julian Bäßler und Thomas Poddey, die sich schon seit der Schulzeit kennen, Pazls. 2016 zog das Trio dann von Augsburg nach Berlin. Die Jungfirma postioniert sich als “Hersteller smarter, innovativer Möbel”. “Wer Pazls-Möbel kauft, kann sie jederzeit an seine individuellen Bedürfnisse anpassen – beim Kauf und wann immer er Lust dazu hat”, teilt das aufstrebende Unternehmen mit.

Das Konzept von Pazls basiert dabei auf einer patentierten Verbindung. Dadurch lassen sich die Pazls-Elemente immer wieder neu zusammensetzen. “So wird das Lowboard im Handumdrehen zum Sideboard, zur Kommode oder Teil der neuen Wohnwand. Die Wohnwand wiederum kann bei Bedarf jederzeit wieder in mehrere kleine Möbel aufgeteilt werden”, heißt es zur Idee hinter Pazls.

“Alles hat damit angefangen, dass wir bei unseren ersten Umzügen mit den Möbeln unzufrieden waren. Wir hatten dann die Idee, Magnete einzusetzen, um Möbelmodule flexibel miteinander zu verbinden. Das hörte sich zunächst kurios an, doch wir haben schnell festgestellt, dass sich daraus einiges machen lässt. Wir haben dann Pazls noch während des Studiums gegründet und uns schrittweise weiterentwickelt. Jetzt sind wir mit Pazls endlich am Markt und freuen uns auf die nächsten Schritte”, sagt Pazls-Macher Poddey. Im Mini-Interview mit deutsche-startups.de stellt Mitgründer Poddey das Konzept einmal ausführlich vor.

Welches Problem wollt Ihr mit Pazls lösen?
Wir lösen eigentlich alle Probleme, die man derzeit mit Möbeln haben kann. 67 % der Menschen waren bereits mit einem Möbelkauf unzufrieden, die meisten davon aufgrund der Unveränderbarkeit. Unsere Möbel sind chameleonic, das heißt sehr wandelbar. Sie lassen sich fast so schnell anpassen wie ein Chamäleon die Farbe wechselt. Die Module können immer wieder neu zusammengesetzt werden. Dabei adaptieren wir das Lego-Prinzip: ein Lowboard wird im Handumdrehen zum Sideboard, zur Kommode oder Teil der neuen Wohnwand. Die Wohnwand wiederum kann bei Bedarf jederzeit wieder in mehrere kleine Möbel aufgeteilt werden. Dabei schaffen wir ein völlig neues Erlebnis beim Auf- und Umbau: Besitzer von Pazls Möbeln brauchen weder Werkzeug noch Schrauben. Und sie können die Möbel ganz einfach mitnehmen, selbst in einem Kleinwagen.

Jede Woche entstehen dutzende neue Start-ups, warum wird ausgerechnet Pazls ein Erfolg?
Die Möbelbranche ist sehr konservativ und träge, es gibt deutlich weniger Produktinnovationen als in anderen Branchen. Das ist einerseits eine Herausforderung, andererseits auch eine große Chance. Der Onlinehandel mit Möbeln nimmt derzeit um knapp 10% im Jahr zu. Es ist genau die richtige Zeit, um mit einem Online-Möbelstartup an den Markt zu gehen. Noch dazu haben wir durch unsere patentierte Pazls Snap Verbindung mit dem integrierten Magnetmechanismus ganz klare Vorteile, die so kein anderes Möbelunternehmen bieten kann. Dafür wurden wir jetzt gerade mit einem German Design Award ausgezeichnet und zu Beginn des Jahres bereits mit einem Iconic Award Interior Innovation, einem der renommiertesten Preise in der Architektur- und Einrichtungsbranche.

Wer sind Eure Konkurrenten?
Auf unserem Qualitäts- und Preislevel sind in den letzten Jahren ein paar Online Pure-Player wie mycs und tylko an den Start gegangen. Einige davon haben auch erkannt, dass die nachträgliche Anpassbarkeit ein Wettbewerbsvorteil ist und bewerben ihre Möbel als flexibel. Viele davon sind aber nicht wirklich flexibel: es ist viel zu umständlich, die Möbel umzugestalten oder zu erweitern. Daneben stellen wir mit Sicherheit auch eine junge, frische Alternative zu klassischen Modulmöbeln wie USM Haller dar, mit dem Unterschied, dass wir es dem Kunden noch einfacher machen und eine unvergleichliche User Experience bieten.

Wo steht Pazls in einem Jahr?
Wir sind ganz neu am Markt, deshalb lässt es sich schwer prognostizieren, wie sich die Dinge innerhalb des nächsten Jahres entwickeln. Einen starken Einfluss wird mit Sicherheit auch haben, wie es mit den Finanzierungsrunden läuft, wie schnell wir unser Konzept am Markt ausrollen können.

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Foto (oben): Shutterstock

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.