Boomthema Bezahlsysteme: NetPurse vereint Nano- und Handypayment
Im Segment der Bezahlsysteme ist – wie bereits ausführlich in unserem Artikel “Online-Bezahlsysteme – Kreative Ansätze bereichern die Szene” berichtet – weiter sehr viel Bewegung. Auch der Handypaymentdienst NetPurse (www.netpurse.com) aus der Schweiz will die Szene nun bereichern. Das Bezahlen per Handy gilt als komfortabel und vergleichsweise sicher. Nutzer geben neben ihrer Handynummer keine weiteren Daten an und bleiben für die Onlineshops somit anonym. Vor allem im Micropaymentbereich erfreut sich das System wachsender Beliebtheit. Mit NetPurse ist es nun auch im Nanopaymentbereich angekommen.
Nach der Erstanmeldung können Nutzer bei allen Partnern mit nur einem Klick bezahlen. Ihr Prepaid-Konto laden sie per Lastschrift, Kreditkarte, Überweisung oder PayPal auf. Der Handy-Bezahldienst spezialisiert sich ganz auf die Bedürfnisse von Anbietern, die Produkte unter einem Euro bzw. ab einem Cent verkaufen. Diese hatten bisher das Problem, dass viele Bezahldienste neben der prozentualen Provision auch eine feste Provision verlangen – siehe PayPal (www.paypal.de), das pauschal 35 Cent pro Transaktion einbehält. Andere wie Mitbewerber HandyPay – ein Produkt der Micropayment GmbH – (http://www.micropayment.de) bieten ihre Dienste erst ab Produktpreisen von 49 Cent oder mehr an. NetPurse verzichtet auf eine feste Provision und einen Mindestproduktpreis. Statt dessen behält der Bezahlservice eine anteilige Provision von 15 % des Produktwertes ein. Die Maximalprovision liegt bei 53 Cent, ab einem Produktpreis von 3,50 Euro steigen die Kosten also nicht weiter an. Das Angebot zielt auf den Verkauf von Zeitungsartikeln, Items, Videos und Bildern ab. Erster Kooperationspartner ist die Märkische Allgemeine Zeitung, die nun zahlreiche Artikel um die 10 Cent anbietet. Einen Anreiz fürs Ausprobieren liefert das Unternehmen mit Zweitbüro in Berlin auch: Wer sich bei NetPurse anmeldet, bekommt ein Startguthaben von 50 Cent und den ersten Artikel geschenkt.
Paypal entdeckt den Kleinstgeldbereich
Das Feld Nanopayment wird aber nicht nur von Neulingen beackert. Auch PayPal dringt seit Kurzem in den Kleinstgeldbereich vor. Der Bezahlgigant senkte seine Provisionsgebühren für alle digitalen Güter, die unter 12 Dollar liegen. Bisher war der Verkauf von Niedrigpreisprodukten aufgrund der festen Provision von 0,35 Euro + 1,9 % wenig erstrebenswert – von einem Ein-Euro-Artikel blieben dem Verkäufer nur 63 Cent. Zwar konnten Nutzer ihr Konto auf PayPal Labs umstellen und statt dessen für Artikel unter drei Euro das Modell 0,10 Euro + 10 % wählen. Bei der neuen Option 0,05 US-Dollar (= rund 0,04 Cent) + 5 % kommen Verkäufer aber noch deutlich besser weg. Schade wäre, wenn PayPals Vorstoß den neuen Bezahlsystemen nun im Vornherein den Garaus macht.
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