Die Netzwerke für Spieler kommen

Überall in Deutschland wird regelmäßig gespielt. Die einen kleben stundenlang an ihrer Wii oder Playstation, die anderen hängen am Rechner rum und zocken Browserspiele, so genannte Massively Multiplayer Online Games oder klassische Computer-Spiele. […]

Überall in Deutschland wird regelmäßig gespielt. Die einen kleben stundenlang an ihrer Wii oder Playstation, die anderen hängen am Rechner rum und zocken Browserspiele, so genannte Massively Multiplayer Online Games oder klassische Computer-Spiele. Wieder andere betreiben elektronischen Sport und treten in Wettkämpfen und Meisterschaften gegen menschliche Mitstreiter an. Zu guter Letzt wären da noch die Gelegenheitsspieler, die online ab und an Skat, Billard oder Moorhuhnjagd daddeln.

Die Gesamtzahl der Spieler in Deutschland lässt sich nur schwer schätzen, es dürfen aber mehrere Millionen sein. Verschiedene Gamer-Netzwerke wollen diese Spieler – allen voran die Fans von Online-Hits wie “World of Warcraft” oder “Herr der Ringe” – nun vernetzten. Roland Waedt nennt sein Baby “esportin” selbstbewusst das “erste unabhängige Gamer-Netzwerk”. Unabhängig heißt für ihn, dass er kein eigenes Spiele-Angebot oder -Magazin betreibt. Nur so ist seiner Meinung nach gewährleistet, dass die Community frei von “versteckten Absichten und Angeboten” bleibt. Im Vordergrund stehe bei “esportin” das Knüpfen von Kontakten. Mitte Mai schickte Waedt sein Netzwerk in die Schlacht. Auf der von ihm selbst erdachten Plattform können Spieler Profile anlegen, individuelle Teamseiten aufbauen und Kontakte knüpfen. Viel Wert legt er dabei auf die Individualisierung der Profilseiten. Waedts Vorbild dafür ist “MySpace“.

“Von Gamern für Gamer”

Ebenfalls erst kurz unterwegs ist “Xchar“. Die drei Gründer Ravi Kamran, Sebastian Rösch und Lukas Schönberger sind allesamt begeisterte Spieler – nicht nur von PC-, Konsolen- oder Onlinespielen, sondern auch von klassischen Offlinespielen. Mit der optisch ansprechenden Social Community “Xchar” will das Trio “allen Gamern in Deutschland eine Plattform geben, um sich auszutauschen, sich zu treffen und so noch mehr Spaß an ihrem Hobby zu haben”. Zwei Wochen nach dem Start tummeln sich nach eigenen Angaben bereits 10.000 Nutzer bei “Xchar”. Zurzeit richtet sich die “erste deutsche Plattform von Gamern für Gamer” (Eigenwerbung) nur an Spieler des Hits “World of Warcraft”. Langfristig sollen sich jedoch “Spieler aller Online-Games” in dem neuen Cyber-Club zusammenfinden.

Seit Ende März im Netz ist das Spieler-Netzwerk “GamePN“. Betreiber Chili Entertainment nennt die Cyber-Plattform vollmundig “die weltweit erste reine Community von und für Gamer”. Die Frankfurter richten sich mit ihrem mehrsprachigen Netzwerk nach eigenen Angaben “besonders auf Spieler von Massively Multiplayer Online Games, Browsergames und eSports”. Aber auch “Spieler von Offline- und anderen Multiplayer-Games sind herzlich eingeladen, sich bei ‚GamePN’ mit Blogs und Forenbeiträgen zu beteiligen”. Chili Entertainment ist im Netz ansonsten für die Spiele-Magazine “gamaXX“, “gamesdynamite” und “GamingFacts.de” bekannt.

“Xing” als Vorbild

Zu guter Letzt steht mit “MyGamersClub” ein weiteres Spieler-Netzwerk seit längerem in den Startlöchern. In den Ankündigungen ist von der “ersten deutschsprachigen Gamer-Community” die Rede. Im “MyGamersClub” können sich Spieler künftig ein eigenes Profil anlegen und Informationen über ihr virtuelles Spielerleben hinterlegen. Wie beim großen Vorbild “Xing” soll eine Standard- und eine Premium-Mitgliedschaft geben. Hinter “MyGamersClub” steckt das Unternehmen OnlineWelten.

Zu den genannten Netzwerken gesellen sich sicherlich schnell weitere. Noch ist der Kuchen schließlich nicht verteilt. Wichtig bei einem Gamer-Netzwerke ist vermutlich eine genaue Abgrenzung der Zielgruppe. Alle Spielertypen sind wahrscheinlich nicht unter eine Decke zu kriegen.

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.