#5um5

“Elevator Pitches sind völlig überbewertet”

"Ich war bei meinen ersten Start-ups sehr viel auf Veranstaltungen. Mittlerweile denke ich, dass es besser ist, sich auf sein Produkt zu konzentrieren. Manche Veranstaltungen sind im Nachhinein gut, weil man die richtigen Leute getroffen hat. Das ist aber schwer planbar". sagt Franz Buchenberger von WhatsBroadcast.
“Elevator Pitches sind völlig überbewertet”
Freitag, 20. Januar 2017VonAlexander

Unsere Rubrik “5um5” liefert jeden Tag um Punkt 5 Uhr insgesamt – wer hätte das gedacht – 5 wissenswerte Fakten, bahnbrechende Tipps oder hanebüchene Anekdoten rund um ein startupaffines Thema. Heute geht es um: 5 Fragen an Franz Buchenberger, Geschäftsführer von WhatsBroadcast, einem Messenger-Service für Unternehmen.

Wie sieht Dein ganz normaler Start-up-Arbeitsalltag aus – von früh bis spät?
Ich starte meinen Tag mit Joggen und lese im Anschluss meine E-Mails und stelle Rechnungen. Dann fahre ich circa 40 Minuten lang mit der Bahn ins Office und mache mir über meine Tagesplanung Gedanken. Ich bin meistens rund zehn Stunden lang im Büro und kommuniziere parallel über Skype, E-Mails, Tickets, Messenger, CRM-System, Telefon und 1:1-Meetings mit meinen Geschäftspartnern und erledige dabei möglichst viele Vorgänge. Wenn der Tag vorbei ist, fahre ich wieder mit der Bahn 40 Minuten nach Hause und erstelle dabei Konzepte die noch offen sind. Zu Hause angekommen erledige ich noch noch Back-Office-Tätigkeiten, die etwas Ruhe benötigen und führe aufgrund der Zeitverschiebung noch Telefonate mit Kunden und Partnern aus der USA.

Wie hat Dein Umfeld, Deine Familie drauf reagiert, als Du verkündet hast, dass Du ein Start-up gründen willst?
Nachdem es schon das x-te Start-up war, war auch klar, was es bedeutet. Ein Unternehmen zu gründen und zu führen benötigt viel Zeit. Ich habe aber inzwischen auch gelernt, neben der Arbeit mein Privatleben nicht aus den Augen zu verlieren.

Was braucht man für den perfekten Elevator Pitch?
Elevator Pitches sind meiner Meinung nach völlig überbewertet. Investments basieren fast immer auf Vertrauen, das man nicht in einer Minute aufbauen kann.

Welche Veranstaltung sollte man als Gründer unbedingt besuchen?
Ich war bei meinen ersten Start-ups sehr viel auf Veranstaltungen. Mittlerweile denke ich, dass es besser ist, sich auf sein Produkt und seine Kunden zu konzentrieren. Manche Veranstaltungen sind im Nachhinein gut, weil man die richtigen Leute getroffen hat. Das ist aber schwer planbar.

Was war denn der beste Rat, den Du während Deiner Gründungsphase bekommen hast?
Sich auf etwas zu fokussieren, für das große Nachfrage besteht und alles darauf aufzubauen. Eigentlich lässt es sich recht schnell verifizieren, ob eine Idee funktioniert oder nicht. Wenn es nicht genug Nachfrage gibt, sollte man lieber früher etwas ändern, als zu lange in eine Sackgasse zu laufen.

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Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.