#5um5
“Die Kinder haben nie gezweifelt, dass wir es schaffen”
Unsere Rubrik “5um5” liefert jeden Tag um Punkt 5 Uhr insgesamt – wer hätte das gedacht – 5 wissenswerte Fakten, bahnbrechende Tipps oder hanebüchene Anekdoten rund um ein startupaffines Thema. Heute geht es um: 5 Fragen an Claudia Lang, Mitgründerin des InsurTech-Start-ups Community Life.
Wie sieht Dein ganz normaler Start-up-Arbeitsalltag aus – von früh bis spät?
Wenn ich morgens in mein Büro komme, bereite ich mir zuallererst einen Tee und ein Honigbrötchen zum Frühstück zu. Egal was alles anbrennt, ich versuche dabei, etwas jenseits des eigenen Tellerrands zu lesen. Ich stöbere in den Online-Medien und in Blogs wie Medium. Das hilft, den Wald trotz der Bäume zu erkennen. Danach stürze ich mich sozusagen in den Wald. Mein Tag besteht zum größten Teil aus Gesprächen und Entscheidungen. Dafür muss ich oft sehr schnell Informationen aufnehmen und sortieren. Was ist wichtig, was nebensächlich? Was ist für später mal wichtig? Trotz aller Anstrengungen und langen Stunden, macht es unheimlich Spaß. Wir lachen oft in unserem Team. Das Schlimmste wäre, sich zu ernst zu nehmen. Theoretisch wäre abends ein Themenwechsel, weg von Community Life, angesagt. Aber mein Mitgründer ist auch mein Partner. Somit führen wir oft auch nach der Arbeit weitere Gespräche über unsere Community Life, während wir kochen.
Was würdest Du bei Deinem nächsten Start-up anders machen?
Beim nächsten Start-up werde ich sofort ein volles Entwicklungsteam haben und stattdessen neue Fehler machen. Soviel Kreativität muss möglich sein.
Wer war der Held deiner Kindheit?
Mein kettenrauchender, verträumter Französischlehrer, Jean-Pierre Eugene. Er hat regelmäßig unseren Grammatikunterricht gestrichen, damit wir ein Molière Stück spielen und auf Video aufnehmen konnten. Er schrieb eigene Gedichte, die er uns dann vorlas. Vollkommen unorthodox, ohne darüber nachzudenken. Insgesamt hatte ich das große Glück auf einer Schule zu sein, die sozusagen auch ein Start-up war. Die erste reine Französischschule im englischsprachigen Toronto.
Wie hat Dein Umfeld, deine Familie drauf reagiert, als Du verkündet hast, dass Du ein Start-up gründen willst?
Entweder sind unsere Freunde alle sehr höflich oder sie sind ehrlich. Sie haben alle gemeint, dass wir es schaffen, unser Start-up auf die Beine zu stellen. Sehr viele Menschen haben uns auch geholfen. Ob als Sparringspartner, durch Kontakte oder durch die Betreuung unserer Kinder, wenn wir unterwegs waren. Das war eine wunderbare Erfahrung. Was meine Familie betrifft: Sie ist es gewohnt, dass ich bereit bin, neue Wege zu gehen. Die Entscheidung, Community Life als besseren Weg für den Kunden zu gründen, hat zwar etwas überrascht. Als ich aber das “Warum” erklärt habe, wurde ich absolut bei dieser Entscheidung unterstützt. Und die Kinder haben nie daran gezweifelt, dass wir es schaffen.
In jedem Unternehmen gibt es Meetings. Wie sorgt ihr dafür, dass Meetings bei Euch nicht zum reinen Zeitfresser werden?
Natürlich versuchen wir, die Dauer unserer Meetings und die Themeneinteilung im Voraus festzuhalten. Das Ausschweifen kann jedoch nicht immer eingedämmt werden. Und man sollte es auch nicht immer tun. Der Austausch im Kollegenkreis vertieft sich, wenn man mal vom Thema abkommt. Es kann auch zu neuen Ansätzen und zu einem besseren gemeinsamen Verständnis führen.
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