Kinnevik steigt bei Zalando ein

Die schwedische Beteiligunggesellschaft Kinnevik, die bereits 35 Millionen Euro in Rocket Internet, den Inkubator der Samwerbrüder Alexander, Marc und Oliver (auch an deutsche-startups.de beteiligt), pumpte und momentan 12 % an der Start-up-Schmiede hält, […]
Kinnevik steigt bei Zalando ein
Dienstag, 31. August 2010VonAlexander

Die schwedische Beteiligunggesellschaft Kinnevik, die bereits 35 Millionen Euro in Rocket Internet, den Inkubator der Samwerbrüder Alexander, Marc und Oliver (auch an deutsche-startups.de beteiligt), pumpte und momentan 12 % an der Start-up-Schmiede hält, investiert weiter fleißig in einzelne Start-ups aus dem Berlin Brutkasten. Über seine Tochterfirma Emesco steigt das Investmentunternehmen nun bei Schuh- und Modeshop Zalando (www.zalando.de) ein. Für den Einstieg beim derzeitigen Star im Rocket-Portfolio soll Kinnevik eine stattliche Summe gezahlt haben. Über die genaue Höhe des Investments, bei dem Kinnevik sich knapp drei Prozent der Zalando-Anteile sicherte, wird in der Gründerszene derzeit wild spekuliert. Die Bandbreite reicht von einem mittleren einstelligen bis zu einem hohen zweistelligen Millionenbetrag.

Was einen enormen Bewertungssprung bedeuten würde: Der Handelsriese Tengelmann, der an der aktuellen Finanzierungsrunde ebenfalls beteiligt war, soll Ende des vergangenen Jahren für knapp 10 % der Zalando-Anteile noch einen zweistelligen Millionenbetrag gezahlt haben. Mit 2,4 Millionen Unique Visitors im Juli gehört Zalando laut Doubleclick AdPlanner inzwischen zu den fünf besucherstärksten Online-Shops in Deutschland. Innerhalb eines Jahres (Juli 2009: 110.000 Unique Visitors) verbesserte sich Zalando somit um imposante 2.081,8 %. Die stattlichen Investitionen in TV-Werbung düften der Grund für diesen ordentlichen Zuwachs innerhalb eines Jahres verantwortlich sein. Aus dem einstigen Schuh-Shop Zalando ist in den vergangenen Monaten zudem längst ein umfassender Online-Shop mit Schuhen, Klamotten und Sportbekleidung geworden. Unter dem Dach von Zalando findet sich inzwischen auch eine Beautyrubrik. Mit Zalando Sports gibt es eine eigene Rubrik für Sportbekleidung, mit Zalando Outlet einen Outlet-Store mit günstigen Klamotten und mit der Zalando Lounge (www.zalando-lounge.de) gehört zudem ein geschlossener Shoppingclub zum Start-up. Zu guter Letzt betreibt Zalando mit dem adidas Online Shop und dem Tommy Hilfiger Shop erste Markenshop. Zalando vereint somit mehrere Trendthemen unter einem Dach. Die vielen Warengruppen dürften aber auch zu enormen Lagerbeständen führen – was den hohen Kapitalbedarf von Zalando erklären dürfte.

Kinnevik investierte zuvor in CityDeal und R2 International

Vor dem Einzel-Engagement bei Zalando investierte Rocket-Anteilseigner Kinnevik bereits bei R2 International (www.r2-international.com), einem paneuropäischen Netzwerk aus Vergleichsplattformen zu den Themen Energieverbrauch, Telefontarife, Versicherungen und Geldanlagen. Knapp zwei Millionen investierten die Schweden bisher in das Start-up und halten momentan 33 % an R2 International. Rund drei Millionen steckte Kinnevik zudem in CityDeal – inzwischen Groupon Deutschland (www.groupon.de). Weitere Einzel-Investitionen werden sicherlich folgen.

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Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.