Online-to-Offline

store2be – “Stationäre Präsenz einfach einschalten”

"Online- und Offline-Welten verschmelzen zunehmend und langfristig werden sich die Unternehmen durchsetzen, die in beiden Welten einen optimalen Auftritt erreichen. Der Einzelhandel wird flexibler und entwickelt sich hin zu Erlebnissen und sozialem Austausch", sagt Mitgründer von store2be.
store2be – “Stationäre Präsenz einfach einschalten”
Montag, 24. Oktober 2016VonAlexander

Vor wenigen Wochen investierten Project A Ventures und Global Founders Capital (GFC) eine sechsstellige Summe in store2be, eine Buchungsplattform für Aktions- und Verkaufsflächen in der Offlinewelt. Über die Plattform können Unternehmen kurzfristige Verkaufs- und Aktionsflächen – etwa in Supermärkten und Einkaufscentern – buchen. Im Oktober des vergangenen Jahres ging der Marktplatz, der ursprünglich in Karlsruhe das Licht der Welt erblickte, offiziell an den Start. Inzwischen ist store2be in Berlin beheimatet. Store2be wurde 2015 von den WHU-Alumni Marlon Braumann und Sven Wissebach sowie den KIT-Absolventen Peter Gundel und Emil Kabisch gegründet.

“Während sich die meisten traditionellen Marketingkanäle schon lange mit wenigen Klicks steuern lassen, war die Buchung von stationären Aktions- und Verkaufsflächen bislang intransparent und komplex”, sagt Braumann zum Konzept hinter store2be. Das neue Unternehmen biete Marketingentscheidern nun die Möglichkeit, zielgruppengenaue Live-Kommunikation auf stationären Flächen in den eigenen Marketing-Mix aufzunehmen. Start-ups wie Amorelie, Glossybox und ZipJet haben den Service bereits ausprobiert.

Der Marktplatz finanziert sich über ein Provisionsmodell. “Je nach Volumen erheben wir eine Servicegebühr zwischen 15 % und 30 % auf die Buchungssumme”, sagt Braumann. Klassische Konkurrenten für sein Konzept sieht der store2be-Macher nicht. “Natürlich konkurrieren wir ein Stück weit mit klassischen PopUp-Store Plattformen wie GoPopUp und Brickspaces oder aber, noch weitergedacht, mit Anbietern anderer Medien wie zum Beispiel Plakat- oder Print-Vermarktern, um das Mediabudget von Advertisern und Agenturen”, erklärt Braumann weiter.

“Online- und Offline-Welten verschmelzen”

Im Mini-Interview mit deutsche-startups.de spricht Marlon Braumann, Mitgründer von store2be, über Marketingkanäle, Shopping Malls und das Baukastenprinzip.

Welches Problem wollen Sie mit store2be lösen?
Mit store2be ermöglichen wir werbetreibenden Unternehmen, stationäre Präsenz so einfach ein- und auszuschalten wie dies bereits bei vielen anderen Marketingkanälen machbar ist. Wir möchten eine einzigartige Vielfalt an attraktiven PopUp-Locations bieten und unsere Kunden durch die dazugehörigen Leistungen wie Standbau, Logistik und Personal unterstützen, stationäre Präsenz aus einer Hand zu buchen. Darüber hinaus machen wir diesen Marketingkanal, der Live-Kommunikation heißt, erstmalig messbar und liefern unseren Kunden KPIs wie Reichweite, Kontaktzahl und durchschnittliche Aufenthaltsdauern von Konsumenten auf der Fläche.

Jede Woche entstehen dutzende neue Start-ups, warum wird ausgerechnet store2be ein Erfolg?
Weil wir glauben, dass sich die Werbewelt in den kommenden Jahren stark verändern wird – hin zu mehr Erlebnissen am und mit dem Kunden. Sichtbar wird dies sicherlich auch am derzeitigen Trend Online-to-Offline; selbst Amazon gab vor zwei Wochen bekannt, in 2017 über 100 PopUp-Locations in Shopping Malls zu eröffnen. Online- und Offline-Welten verschmelzen zunehmend und langfristig werden sich die Unternehmen durchsetzen, die in beiden Welten einen optimalen Auftritt erreichen. Der Einzelhandel wird flexibler und entwickelt sich von einem sehr transaktionalen Charakter hin zu Erlebnissen, Freizeitgestaltung und sozialem Austausch. store2be ermöglicht es erstmals, das komplexe Thema Live-Kommunikation per Baukastenprinzip buchbar zu machen und bringt Messbarkeit in diesen Marketingkanal

Wo steht store2be in einem Jahr?
Wir haben ein umfangreiches Angebot an attraktiven Flächentypen und verfügen über die notwendigen Informationen der Zielgruppen auf den Flächen. Wir werden in der Lage sein, generierte Daten über Kundenfrequenzen und Kundengruppen auf der Fläche auszuliefern und in Dashboards darzustellen. Wir werden erste Länder abseits von Deutschland für store2be erschlossen haben

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Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.