#5um5

5 Start-ups, für die die Insolvenz nicht das Ende war

Ein Insolvenz ist hart und nervenaufreibend. Nicht immer aber das Ende eines Unternehmen. Das Berlliner Start-up twago etwa ging gestärkt aus einer Insolvenz hervor. Vier Jahre nach der scheinbaren Pleite erfolgte dann sogar der Exit an randstad. Auch für andere Start-ups gab es ein Leben nach der Insolvenz.
5 Start-ups, für die die Insolvenz nicht das Ende war
Freitag, 1. Juli 2016VonAlexander

Unsere Rubrik “5 um 5” liefert jeden Tag um Punkt 5 Uhr insgesamt – wer hätte das gedacht – 5 wissenswerte Fakten, bahnbrechende Tipps oder hanebüchene Anekdoten rund um ein startupaffines Thema. Heute geht es um: 5 Start-ups, für die die Insolvenz nicht das Ende war.

ezeep
Der Softwarehersteller ThinPrint übernahm im Sommer des vergangenen Jahres das insolvente Berliner Start-up ezeep. Das 2010 von Sascha Kellert, Frederic Haitz und Daniel Meisen gegründete Start-up, das ein bisschen ein cooles Vorzeigeprojekt für Berlin war, entwickelte für Unternehmen einen Dienst, um das Drucken in der Cloud zu ermöglichen. Mangrove Capital Partners, High-Tech Gründerfonds und einige andere Investoren pumpten zuvor Millionen in ezeep.

Food Express
Das insolvente Berliner Unternehmen Food Express lebt seit Anfang dieses Jahres unter dem Dach von Lieferando.de weiter. Ende des vergangenen Jahres schlitterte Food Express, ein Unternehmen, dass die Speisen von Gastronomen, die keinen eigenen Lieferdienst haben, bis an die Haustür der Besteller liefert, in die Insolvenz. Food Express ging den Bach runter, weil die Anteilseigner, darunter Delivery Hero, dem Unternehmen keine weiteren Mittel zur Verfügung stellen wollten.

Leinentausch
Das insolvente Start-up Leinentausch, eine Online-Vermittlung für Hundebetreuer, lebt seit Ende April dieses Jahres, unter der Führung des Münchner Unternehmens pets Premium, einem Online-Shop für hochwertiges Futter, weiter. pets Premium wurde 2011 von Marco Hierling und Wolfram Zentner gegründet. Leinentausch soll an unterschiedlichen Auffassungen zwischen den Investoren und dem Team gescheitert sein. Leinentausch ging 2013 an den Start. Das Start-up war Bestandteil des You Is Now-Accelerators und war später auch beim Axel Springer Plug and Play Accelerator an Bord.

Mobile Event Guide
Das Ärzte-Netzwerk esanum übernahm Mitte Juni das insolvente Berliner Start-up Mobile Event Guide. “Mit der Übernahme erhalten wir als Ärzte-Netzwerk einen wichtigen Baustein, um noch gezielter mit Ärzten in den Dialog zu treten”, sagte Tom Renneberg, Geschäftsführer von esanum zur Übernahme. “Mobile Event Guide hat sehr viel Aufwand investiert, eine hochwertige und flexible App für Veranstaltungen aller Art zu entwickeln. Dieses Know-how nutzen wir jetzt und passen die App gezielt an die Bedürfnisse der Medizin- und Pharmabranche an”.

twago
Mitte 2012 stieg die junge Firma twago, ein Freelancer-Marktplatz, nach einer bitteren Insolvenz wie Phönix aus der Asche – samt Millionenfinanzierung. Im Sommer 2014 investierte dann das bekannte Unternehmen randstad in das Start-up. Und gerade erst erfolgte der Exit an den Personaldienstleister. Das Berliner Start-up ging 2009 an den Start. Die Höhe der Kaufsumme ist leider nicht bekannt.

Bonus: Daisycon kaufte das das insolvente AffiliPrint, Exoscale übernahm das insolvente cloudControl, Playerize schluckte das gescheiterte deal united, der Unternehmer Tillman Raith rettet das insolvente DeinBus.de, TrekkSoft kaufte myobis, das rund ein Jahr zuvor eine Insolvenz überstand, die MyOptique Group schluckte das gescheiterte Netzoptiker, das Institut für Fußballmanagement kaufte das insolvente nextsocial, Media Saturn übernahm das gestrauchelte Start-up txtr und der Weltbild-Ableger Kidoh wiederum übernahm die Überreste der insolventen Wummelkiste.

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Foto: Red button on a dirty old panel, selective focus – reboot from Shutterstock

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.