Jan-Christoph Loh von Medexo
“US-Investoren erscheinen risikobereiter zu sein”
Das asiatische Sport- und Gesundheitsunternehmen Thanyapura, Rüdiger Will, ehemals Vorstand bei Talanx, und Klaus Tschütscher, ehemaliger Regierungschef von Liechtenstein, investierten kürzlich 1,25 Millionen Euro in das Berliner E-Health-Start-up Medexo. Das junge Unternehmen unterstützt Patienten bei der Therapieauswahl. Über die Plattform können Nutzer eine fachliche Zweitmeinung einholen. Im Mini-Interview mit deutsche-startups.de spricht Mitgründer Jan-Christoph Loh über die Kapitalsuche des Unternehmens, die insgesamt vier Monate gedauert hat.
Kürzlich haben Sie in einer Finanzierungsrunde Geld eingesammelt. Was war dabei die größte Herausforderung?
In Deutschland empfinde ich die größte Herausforderung bei Finanzierungsrunden, die Investoren von Visionen und Ideen zu überzeugen, insbesondere wenn die Verwirklichung dieser Idee viel Geld kostet. Deutsche Investoren investieren viel mehr in ein Geschäft als in eine Idee. Amerikanische Investoren erscheinen deutlich risikobereiter als deutsche Investoren zu sein. Hier werden hohe Summen Finanzierungsgelder vergeben, auch wenn man noch kein fertiges Produkt, stark steigende Umsätze oder sehr hohe Traction vorzuweisen sind.
Wie sind Sie mit Ihren jetzigen Geldgebern in Kontakt gekommen?
Über Networking auf Veranstaltungen, Xing, Linkedin, Bekannte von Bekannten von Bekannten, direkte Kontaktaufnahmen und über die Investorenliste auf deutsche-startups.de und Gründerszene.
Was raten Sie anderen Gründern, die Kapital suchen?
Grundsätzlich ist neben dem belastbaren Finanzplan auch das Storytelling wichtig. Wenn man in den USA nach Geldern sucht, würde ich das sogar als wichtiger als den Finanzplan einschätzen, in Deutschland sehe ich es umgekehrt. Ganz ohne eine Story und eine Vision wird es aber auch in Deutschland schwierig.
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