Curated Shopping-Fusion
Modomoto: Mit wenig Kapitaleinsatz zum Big-Player
Das Berliner Start-up Modomoto und das niederländische Unternehmen The Cloakroom schließen sich zusammen und bilden die Curated Shopping Group. Formal gesehen übernimmt der junge Curated-Shoppingdienst Modomoto seinen Wettbewerber. Die Investoren der niederländischen Firma, also Connect Ventures, Hein Pretorius (Naspers) und Kees Koolen (Booking, Uber), erhalten im Gegenzug Anteile an der neuen Modomoto-Gruppe, die künftig aus beiden Marken bestehen wird.
1,2 Millionen Euro investieren die Investoren 2014 in die The Cloakroom. Modomoto kam bisher dagegen ohne große Investoren über die Runden. Für das Modomoto-Team brechen somit neuen Zeiten an, aber nicht nur in Hinblick auf die Investoren, die man nun im Haus hat. Die neue Curated Shopping Group ist nun in sieben Ländern aktiv, bedient rund 300.000 Kunden und beschäftigt 250 Angestellte. Während Modomoto bisher in der DACH-Region vertreten war, deckt The Cloakroom die Niederlande, Belgien, Dänemark und Schweden ab.
“Der Beitritt zur Curated Shopping Group ermöglicht The Cloakroom die Skalierung und die operative Exzellenz, für deren Aufbau wir alleine mindestens noch zwei Jahre gebraucht hätten. Wir freuen uns darauf, die großartigen Möglichkeiten, die wir in diesem Markt sehen, voll auszuschöpfen” sagt Asbjørn Jørgensen, der The Cloakroom gemeinsam mit Kasper Brandi Petersen 2013 gegründet hat. Rund 50 Mitarbeiter arbeiteten zuletzt für The Cloakroom in Amsterdam. Das Team vor Ort bleibt auch künftig erhalten. Die Logistik von The Cloakroom, die bisher ein Dienstleister stemmte, wandert dagegen komplett nach Berlin zu Modomoto.
“Curated Shopping hat ein Milliarden-Potential und unser Anspruch ist es, das führende Unternehmen in diesem Markt zu sein. Wir können selbstbewusst sagen, dass unsere Herangehensweise in Bezug auf die Kostenstruktur und das Kundenerlebnis überlegen ist. Wir sind wohl der einzige Curated Shopping Service in Europa, der profitabel arbeiten und dreistellige Wachstumsraten vorzeigen kann” sagt Andreas Fischer, Chef von Modomoto und der Curated Shopping Group. Vor allem der Umsatz von Modomoto kann sich bereits sehen lassen. Konkrete Zahlen nennt das Start-up zwar nicht, verweist aber für das vergangene Jahr auf einen Umsatz im “signifikanten zweistelligen Millionenbereich”. “Ich bin beeindruckt vom außergewöhnlichen Wachstum und der professionellen Infrastruktur, die das Team mit einem relativ geringen Investment aufgebaut hat”, sagt Investor Koolen.
Der Berliner Modomoto-Wettbewerber Outfittery, in den schon über 30 Millionen Euro geflossen sind, muss nun mal gehörig nachlegen – vor allen in Sachen Expansionsdrang. Das 2012 gestartete Unternehmen verfügt über rund 250.000 Kunden und 250 Mitarbeiter. Mittlerweile ist das Start-up in Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Schweden und Dänemark aktiv. Und damit fast überall dort vertreten, wo nun auch die Curated Shopping Group unterwegs ist. Wer hier jetzt David und wer Goliath ist, kommt auf die Sichtweise an.
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Hausbesuch bei Modomoto
Auf vielen Quadratmetern stapeln sich im Berliner Trendbezirk Kreuzberg Regalmeter um Regalmeter. deutsche-startups.de sammelte in seiner Fotogalerie einige Eindrücke bei Modomoto.