Switching Economy

ByeBuy verleiht Gadgets, Smartphones und Notebooks

"Wir sind optimistisch: In einem Jahr hoffen wir, ein wesentlicher Bestandteil der heranwachsenden Switching-Economy zu sein. Wir sind uns sicher, dass das Modell den Zahn der Zeit trifft. Immerhin ist es auch üblich seine Musik, Filme und Serien zu streamen", sagt Michael Cassau von ByeBuy.
ByeBuy verleiht Gadgets, Smartphones und Notebooks
Montag, 15. Februar 2016VonAlexander

Beim jungen Unternehmen ByeBuy können Onliner Gadgets, Smartphones und Notebooks gegen eine monatliche Gebühr ausleihen. ByeBuy wird von Michael Cassau, einem ehemaligen Mitarbeiter von Goldman Sachs und Rocket Internet, geführt. Der main incubator (gehört zur Commerzbank), der Rocket-Venture-Ableger Global Founders Capital, der Hannover Innovationsfonds, KRW Schindler Investments und der Altinvestor Seedcamp investierten bereits 1 Million Euro in das Berliner Start-up.

“Wir lösen ein ganz alltägliches Problem”

Im Mini-Interview mit deutsche-startups.de spricht ByeBuy-Gründer Cassau über Flexibilität, größere Anschaffungen und die Switching Economy.

Welches Problem wollen Sie mit Ihrem Start-up lösen?
Wir möchten das Problem der Verbraucher lösen, sich immer alles sofort kaufen oder langfristig finanzieren zu müssen, auch wenn man Produkte nur vorübergehend nutzen möchte. Bei hochpreisigen Produkten gehen außerdem viele Nutzer oftmals Verpflichtungen durch Verträge mit Ratenzahlungen, Mindestvertragslaufzeit oder dem Hinterlegen von Sicherheiten ein. Wir bringen mit unserem Modell mehr Flexibilität, Freiheit und Selbstbestimmung auf den Markt. Jeder kann sich seine Produkte aussuchen ohne durch Knebelverträge gezwungen zu sein, das Produkt weiter zu nutzen, obwohl vielleicht schon längst ein neues Produkt auf dem Markt ist, dass viel besser zu den Bedürfnissen passt.

Jede Woche entstehen dutzende neue Start-ups, warum wird ausgerechnet Ihr Start-up ein Erfolg?
Wir lösen ein besonders wichtiges und ganz alltägliches Problem der Konsumenten. Jeder ist im täglichen Leben mit Kaufentscheidungen konfrontiert. Bei größeren Anschaffungen müssen viele Nutzer eine Ratenzahlung vereinbaren, die aber ganz schnell zum Problem werden kann, sobald sich die Umstände für den Kunden ändern. Wenn man Produkte einfach wie Musik streamed statt kauft oder langfristig finanziert, steht man als Kunde einfach besser dar. Wir verpflichten die Leute nicht, sondern bieten Ihnen an, die Geräte einfach zurückzuschicken, wann sie wollen. Das kann aus finanziellen Gründen sein, oder weil das Gerät nicht mehr genutzt wird oder der Wunsch nach etwas Neuem aufkommt.

Wie sehr bzw. in welchen Punkten hat sich ihr Konzept von der ersten Idee bis zur Gründung verändert?
Die Grundidee ist immer dieselbe: Freiheit und Flexibilität in den Konsummarkt zu bringen. Wir haben am Anfang teilweise mit Plänen gearbeitet, die eine Vertragslaufzeit beinhalteten. Allerdings waren wir uns dann schnell einig, dass alles was den Kunden auf irgendeine Art und Weise verpflichtet und bindet, nicht das ist, was wir erreichen wollen. Deshalb kamen wir dann auch schnell zu unserem Pay-as-You-Go-Konzept ohne Mindestvertragslaufzeit, das wir heute haben.

Wer sind Ihre Konkurrenten?
Es gibt schon einige Unternehmen, die wir als Konkurrenz betrachten. Affirm.com oder PayPal zum Beispiel. Auch eBay ist für uns ein Konkurrent, zumindest dahingehend, dass für die Produkte ein geringerer Betrag gezahlt wird. Im Endeffekt muss für neue Produkte aber überall ein Kaufpreis entrichtet werden, und der muss auch unter allen Umständen vollständig beglichen werden. Klar gibt es Mietportale für Technik und andere Produkte allerdings sind es häufig sehr teure Preise für eine einmalig tägliche Nutzung. Bei uns werden die Geräte monatlich „gestreamt“, es handelt sich also auch um neue Produkte, die auf einer Pay-as-You-Go-Basis zum Kunden geschickt und von ihm beliebig lange genutzt werden dürfen. Dafür muss der Kunde keinerlei Verpflichtungen eingehen oder gar eine Kaution hinterlegen.

Was ist der entscheidendste Faktor, damit Ihr Start-up den Durchbruch schafft?
Heutzutage ist eine perfekte Kundenerfahrung unerlässlich und das ist unser oberstes Ziel. Unseren Kunden gemeinsam eine tolle Erfahrung zu ermöglichen: ob mit den Produkten durch ByeBuy oder mit dem heute gesparten Geld woanders.

Welche Märkte wollen Sie mittel- und langfristig erobern?
Wir sehen uns als deutsches und europäisches Unternehmen, können uns aber auch gut vorstellen den US-amerikanischen Markt zu erobern.

Wo steht ihr Start-up in einem Jahr?
Wir sind optimistisch: In einem Jahr hoffen wir, ein wesentlicher Bestandteil der heranwachsenden Switching-Economy zu sein. Wir sind uns sicher, dass das Modell den Zahn der Zeit trifft. Immerhin ist es auch üblich seine Musik, Filme und Serien zu streamen und Häuser oder Autos zu mieten. Wir wollen den Konsum von Technikprodukten reformieren und revolutionieren.

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Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.