Startup-Challenges
Kreativität: So kommt man auf richtig gute Ideen
Startups brauchen ständig und immer Ideen: Eine Idee, welches Produkt sie überhaupt entwickeln wollen, Ideen, mit welchem Geschäftsmodell sie monetarisieren wollen, Ideen in Sachen Marketing und Vertrieb, Ideen für Präsentationen, Ideen für die Strukturierung ihrer Arbeitsabläufe…
Das Gute ist: Kreativität lässt sich systematisch anwenden. Allein oder in Gruppen. Und:
Also: Keine falsche Ehrfurcht und Scheu. Kreativität ist keine Geheimwissenschaft. Hier sind Methoden, Tools, Bücher, Artikel, Communities und Websites, die Euren Ideen auf die Sprünge helfen:
Erst mal in Stimmung kommen: Moodstream
Ich bin sicher, zumindest viele Texter unter den Lesern nutzen diesen ‘Trick’: Wenn man einen Text in einer bestimmten Tonalität, in einem bestimmten Stil zu schreiben hat, macht man sich die Musik zum Texten an, die die entsprechende Stimmung erzeugt bzw. zu ihr passt. Und jetzt gibt’s dafür endlich ein vollautomatisches Tool im Netz: GettyImages hat das Tool Moodstream live gestellt. Groß-ar-tig! Man stellt einfach die 5 wichtigsten Basis-Parameter per Schieberegler ein – erstaunlicherweise reichen die 5 wirklich aus, um zu der gewünschten Stimmung passende Musik – und Bilder – auszuspielen – und hat: zack sofort die bildliche und musikalische Inspiration, die man stimmungsmäßig gerade braucht. Läuft bei mir gerad mit obigen Einstellungen, während ich diesen Artikel schreibe. Fluppt richtig gut…
Ok, mehr musikalische Auswahl und Einfluss auf den Stream hat man deutlich bei Spotify, aber dafür muss man sich dort die Streams auch selbst zusammenstellen oder passende Listen anderer User finden. Deutlich aufwendiger.
IdeaClouds
IdeaClouds ist ein Produktivitätstool für Teams, die unter Zeitdruck Ideen finden und Probleme lösen müssen. IdeaClouds ermöglicht digitale Brainstorming- und Innovations-Workshops vor Ort oder online: Es wird nicht nur eine Arbeitsfläche zur Verfügung gestellt, auf der Teams Aufgaben gemeinsam bearbeiten können, sondern die Zusammenarbeit wird strukturiert und die Ideenfindung angeregt. Ergebnisse können objektiv bewertet und sofort mit Protokoll heruntergeladen werden, z.B. als Word-Liste, Excel-Tabelle oder PDF.
Mit verschiedenen Methoden – die Anzahl der funktionierenden (grüner Haken) Methoden ist bislang noch recht übersichtlich, wird aber sicher ausgebaut – kann live online zusammengearbeitet werden. Viele weitere Methoden sind zumindest, wenn auch teilweise sehr knapp erklärt. Ein richtig cooles Tool zum gemeinsamen Kreieren von Ideen.
Phantominds: Kreativ an Innovations-Herausforderungen anderer Unternehmen basteln
Gerade läuft wieder eine spannende Challenge, diesmal von der Hamburger Hochbahn, für die schon fast 100 Ideen eingereicht wurden. Phantominds bietet eine Plattform, auf der echte Unternehmen echte innovative Herausforderungen einstellen, an denen sie gerade herumknabbern. User können ihre Ideen zu deren Lösung einstellen und sich dafür auch von den Ideen anderer inspirieren lassen. Nach Ablauf einiger Wochen geht’s in die Evaluations-Phase, d.h. die Ideen werden bewertet und optimiert. Die besten Ideen werden mit am Ende mit dem ausgeschriebenen Beitrag honoriert.
2014 in Hamburg von Mirko Bendig und Alexander Peter geründet, spricht sich Phantominds so nach und nach bei immer mehr Unternehmen mit spannenden Challenges einerseits und innovativen Usern andererseits herum, so dass es inzwischen richtig Spaß macht, sich auf der Plattform an Projekten zu beteiligen.
StartupStash
Unbedingt sollte man einen Blick in die Kategorie ‘Idea generation’ im StartupStash (4.583 Upvotes bei ProductHunt!) werfen. Bram Kanstein, der lange bei Product Hunt und TheNextWeb war und als ausgewiesener Tool-Experte gilt, stellt auf dieser Seite handverlesene Tools für alle möglichen Bereiche zusammen, die für Startups interessant sind. Da Brams immer nur 10 Tools pro Kategorie nennen will, finden hier auch öfter mal Wechsel statt. Lohnt sich also, immer mal wieder vorbeizuschauen.
Creability
252 Seiten, deutsch. Martin J. Eppler, Friederike Hoffmann und Roland A. Pfister haben hier 30 Kreativ-Methoden sehr anschaulich beschrieben, die sie sich zum Teil sogar selbst ausgedacht und praxiserprobt haben. Zusätzlich wird jede Methode den Creability-Prinzipien – ja, die werden ausführlich erklärt – zugeordnet, außerdem der Kreativphase, in der sie am besten eingesetzt werden. Dauer, optimale Teilnehmerzahl und benötigte Infrastruktur finden sich ebenso wie vorgedruckte Arbeitsmaterialien, wo nötig. Sehr sinnvoll auch, dass ebenfalls bei jeder Methode erwähnt wird, welche mögliche Barriere der Teilnehmer diese Methode reduziert.
Großartiges Buch, das außerdem toll geschrieben ist, so dass es richtig Spaß macht, es zu lesen.
Denkwerkzeuge der Kreativität und Innovation
260 deutschsprachige Seiten von Florian Rustler, die neben 70 Seiten richtig guter theoretischer – aber praxisnaher – Einführung knapp 60 kategorisierte Kreativ-Methoden oder Denk-Werkzeuge enthält. Ja, es gibt ein paar Dopplungen zu den Methoden aus Creability, dennoch lohnen sich beide Bücher, weil die theoretischen Ansätze und eben auch die meisten Methoden unterschiedlich sind.
Kreativcode: Die sieben Schlüssel für persönliche und berufliche Kreativität
Sehr charmantes und gleichzeitig sehr erhellendes 200-Seiten-Büchlein von Sascha Friesike und Oliver Gassmann, das sich lohnt, selbst gelesen und auch verschenkt zu werden (schon wegen der netten Iluus): “Wir alle tragen den Kreativcode in uns, doch wir lassen unsere Kreativität zu oft verkommen. Im Laufe unserer Kindheit, unserer Jugend und auch noch im Erwachsenenalter wird sie durch die unterschiedlichsten Zwänge unterdrückt, bis sie vollkommen verschwunden ist. Doch wer nicht versucht, kreativ zu sein und neue Problemlösungen zu entwickeln, läuft Gefahr, bald selbst zum Problem zu werden.
Unser Kreativcode lässt sich auf sieben grundlegende Eigenschaften reduzieren, auf sieben Eigenschaften, die jeweils einen ganz eigenen Charakter darstellen: der Künstler, der Rebell, der Enthusiast, der Asket, der Träumer, der Imitator und der Virtuose. Wenn wir alle sieben Eigenschaften vereinen, dann sind wir KREATIV! Dieses Buch zeigt – überaus anschaulich und unterhaltsam – was diese Charaktere ausmacht und wie sie der Leser selbst entschlüsseln kann.”
Lesenswerte Beiträge zum Thema Kreativität
Bücher fallen für Euch in die Kategorie: Tl;dr – too long, didn’t read? Dann sind diese Beiträge im Netz vielleicht das Richtige:
Wie entsteht Originalität im Gehirn? Kreativität ist die neue Intelligenz
Ein feiner Abriss der aktuellen Forschungssituation zum ‘Kreativität’ bei der FAZ. Lesenswert und teilweilse ein bisschen skurril, welche Ansätze wissenschaftlich so verfolgt werden…
Kreativitätstechniken Beispiele: Übersicht der Kreativtechniken
Ausführliche, wen auch naturgemäß nicht besonders tiefgehende Übersicht rund um Kreativität: Was ist Kreativität? Was zeichnet kreative Menschen aus? Die Schattenseiten der Kreativität, ein paar Kreativitätstechniken und –tipps, ein paar wenige Online-Tools, Kreativitätskiller. Für einen Überblick zum Thema allemal prima.
Kreativität – Wie entstehen und entwickelt man Ideen?
Dieser Artikel räumt fundiert und anschaulich mit 5 weit verbreiteten Irtümern über Kreativität auf. Sehr lesenswert.
Kreativität: 20 Ideen zur Ideenfindung
Kurz und knackig per jeweils Zwei- bis Dreizeiler 20 Methoden zur Ideenfindung aufgezählt.
31 grandiose Wege, um mal so richtig kreativ zu sein
Sönke Busch: Wie eine Idee entsteht
Etwas philosophischerer Zugang zum Thema: “Was sind das eigentlich: Ideen? Woher kommen sie, und warum? Sönke Busch, Bremer Slammer und Autor, hat uns das beim KLUB DIALOG #18 erklärt. Viva la Quatsch. Ganz ernsthaft.”
In der Serie zu den wichtigsten Startup-Challenges erschien bisher:
Ohne die richtige Motivation ist alles nichts