Bis 20.12. bewerben!
Media Residency Program – ein Rück- und Ausblick
Startup Germany organisiert zum zweiten Mal den vom Medienboard Berlin-Brandenburg geförderten Austausch Media Residency Program für Media-Entrepreneure. Partner dabei sind unter anderem betahaus, Deutsche Startups und das New York Media Center. Bis 20. Dezember könnt ihr euch noch für das Stipendium, das 3 Monate New York, Unterkunft und Flüge beinhaltet, bewerben. Bringt euer Projekt durch die Möglichkeit zur tollen Vernetzung in der New Yorker Szene voran! Alle Informationen findet ihr unter www.residency.startupgermany.org.
Im Juni 2015 ging das erste Media Residency Program zu Ende. Zwei deutsche Gründer verbrachten drei spannende Monate in New York, zwei New Yorker Entrepreneure konnten drei Monate Berliner Luft schnuppern. Die Teilnehmer erhielten nicht nur Flüge und Unterkunft, sondern auch ein individuelles Mentoringprogramm, Unterstützung durch Experten sowie Einladung zu Branchenevents und ein monatliches Taschengeld zur Verfügung gestellt. Somit konnten sie sich optimal auf ihre unterschiedlichen Projekte konzentrieren. Bevor am 20. Dezember der Call for Applications für die zweite Runde des Media Residency Programs zu Ende geht, haben wir die Alumni des letzten Jahres nochmals zum Interview und zur kritischen Rückschau gebeten. Wir haben die Aussagen der Alumni für euch zusammengefasst.
Zu den Alumni:
Justine Simonson aus New York ist Produzentin und Gründerin von Co-Lab Productions. Sie entwickelte im Rahmen des Media Residency Program die erste Staffel Ihrer Web-Serie über Gründer, Kleinunternehmer und die Lebenskultur/Street Life in unterschiedlichen Städten namens “How to Make It In: Berlin“.
Johannes Scherzer, Sounddesigner und Gründer von TAUCHER und Luminoise aus Berlin, hat während seines New York-Aufenthalts seine bestehende App „Luminoise“ weiterentwickelt. Dabei handelt es sich um eine innovative Storytelling-Applikation, die Standbilder mit Tönen verbindet, um Geschichten zu erzählen.
Der New Yorker Film-Regisseur und Computer-Wissenschafter David Schmüdde entwickelt bereits seit 15 Jahren Geschichten für ein breites Publikum. Im Rahmem des Media Residency Programs hat er die interaktive Dokumentation „JACK and the MACHINE“ weiter entwickelt, die wahre Geschichte rund um Jack Tramiel, der aus den Konzentrationslagern geflüchtet war und zu einem Computer-Pionier wurde.
David Steinberger, ein Berliner Filmemacher, hat mit der Dokumentar-Web-Serie „MY FEW LIVES” einige der vielfältigen New Yorker Bürger porträtiert. Er hat vier Episoden in New York gedreht, die allesamt auf dem offiziellen My Few Lives YouTube-Kanal zu streamen sind.
Wie hast Du Dich gefühlt, als Du informiert worden bist, dass Du beim Media Residency Program akzeptiert wurdest, dass Du nach New York/Berlin gehst?
Justine Simonson: Es war einfach großartig. Mein Partner und ich haben monatelang an unserer Serienidee gearbeitet und es war toll zu hören, dass jemand anderer auch an das Projekt glauben würde und uns Zeit und Unterstützung geben würde, an dem Projekt zu arbeiten.
Johannes Scherzer: Ich war von der Möglichkeit überwältigt, das Programm zu machen. Gleichzeitig war ich unsicher, was mich erwartet – immerhin fand es zum ersten Mal statt.
David Schmüdde: Ich war total aufgeregt, als ich per E-Mail persönlich informiert wurde. Auf jeden Fall ein toller Tag!
David Steinberger: Ich war sehr glücklich als ich davon erfuhr. Ich habe sofort gewusst, dass dies eine einmalige Chance und ein großes Abenteuer werden würde.
Was waren die wichtigsten Dinge, die Du über New York/Berlin gelernt hast? Welche eindrucksvollen Momente hast Du mitgenommen?
Justine Simonson: Das wichtigste, das ich gelernt habe, war, wie ich mit meinem Partner, der auch mein Mann ist, sehr diszipliniert zusammenarbeiten konnte. [..] In Berlin habe ich vor allem das Fahren mit dem Fahrrad genossen und die viele Kunst, die es überall gibt. [..] Das Programm hat uns auch ein paar spannende Einblicke gegeben, die wir sonst nicht bekommen hätten.
Johannes Scherzer: Das Wichtigste, was ich lernte, war, dass der Erfolg für jedes Projekt alleine von mir, meiner Leistung abhängt. Außerdem ist es ganz wichtig, Kontakte und Meetings schon vor der Reise zu organisieren, um dann wirklich intensiv und effizient vor Ort arbeiten zu können.
David Schmüdde: Es war wirklich wichtig für mich, ein Gefühl für die deutsche Medien- und Technologie-Industrie zu bekommen. [..] Zu den spannendsten Erlebnissen zählen ohne Frage meine Präsentation im Chaos Computer Club, meine Teilnahme am „Quo Vadis, Democracy?“-Talk im Haus der Kulturen sowie mein Besuch der alten NSA-Station am Teufelsberg.
David Steinberger: Ich habe gelernt, wie wichtig es ist innovativ und mutig zu sein, immer nach vorne zu denken. Schwierigkeiten und Misserfolge dürfen einem nie den Weg versperren.
Hat sich das Projekt so entwickelt, wie Du es dir vorgestellt hast, bevor Du Deine Reise angetreten hast?
Justine Simonson: Dass wir das Projekt so durchziehen konnten, war toll. Und auch das Feedback ist großartig – Menschen in über 100 Ländern sehen sich die Web-Serie an und teilen sie mit Freunden. [..] Wir suchen noch immer einen Sponsor-Partner, aber uns wurde nach dem Media Residency Program dann auch vom Made in NY Media Center ein Stipendium verliehen.
Johannes Scherzer: Ich hatte keine Erwartungen, daher war es recht einfach. Dennoch sind Follow-Up-Meetings wichtig – und das muss man planen, da Leute sehr viel zu tun haben.
David Schmüdde: Der Aufenthalt in Berlin war für mein Projekt ganz wesentlich. Die besuchten Institutionen konnten mir allesamt sehr gut weiterhelfen.
David Steinberger: Ich wollte, dass sich das Projekt verselbstständigt, es sollte nicht steif und starr sein. Es sollte sich organisch entwickeln. Ich bin wirklich glücklich, was im Endeffekt daraus geworden ist.
Was hat sich ganz persönlich für Dich nach dem Media Residency Program verändert?
Justine Simonson: Nach dem Austausch glaube ich einfach noch stärker an meine Ideen. Das war einfach ein riesiger Vertrauensschub. […] Es hat mich auch gefreut, so viele tolle und herzensgute Menschen zu treffen und zu wissen, dass es sie überall auf der Welt gibt.
Johannes Scherzer: New York ist eine großartige Stadt, solange du weißt, was Du tust. Ich liebe auch die Offenheit und Großzügigkeit der Leute vor Ort, jeder hat eine Meinung und teilt sie.
David Schmüdde: Nachdem ich nach New York zurück gekommen bin, habe ich begonnen, meine New Yorker Freunde mit meinen neuen Bekannten in Deutschland zu verknüpfen, was bereits sehr gut geklappt hat – siehe Tech Open Air, Media Convention Berlin oder re:publica.
David Steinberger: Ich weiß wohin ich will, daher hat sich mein Weg nicht wirklich verändert. Aber der Aufenthalt in New York war eine wichtige Erfahrung, die einen starken Eindruck in meinem Leben hinterlassen hat.
Welchen Rat würdest Du jemandem geben, der sich dieses Jahr bewirbt?
Justine Simonson: Mach es! Glaube an Dein Projekt und reiche es ein! Sei nicht zu zaghaft bei Deiner Einreichung, sondern sag ganz klar, was Deine Idee ist und teile Deinen Plan zur Umsetzung. Du weißt nie, was passieren kann.
Johannes Scherzer: Genieße deine Zeit dort, erkunde die Stadt – und nimm zur Sicherheit etwas Extra-Geld mit.
David Schmüdde: Denk darüber nach, was Du der Community anbieten kannst. Verbindungen über den Atlantik sind der Kern des Programms: Was kannst Du tun, um genau diese Beziehungen zu unterstützen und zu fördern?
David Steinberger: Sei Du selbst.
Startup Germany organisiert zum zweiten Mal den vom Medienboard Berlin-Brandenburg geförderten Austausch Media Residency Program für Media-Entrepreneure. Partner dabei sind unter anderem betahaus, Deutsche Startups und das New York Media Center. Bis 20. Dezember könnt ihr euch noch für das Stipendium, das 3 Monate New York, Unterkunft und Flüge beinhaltet, bewerben. Bringt euer Projekt durch die Möglichkeit zur tollen Vernetzung in der New Yorker Szene voran! Alle Informationen findet ihr unter www.residency.startupgermany.org