Krisensitzung bei Luupo
Nach einem beachtlichen Start und dem Gewinn des Gründerwettbewerbs des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technik herrscht bei den Gründern der Schnäppchen-Community Luupo (www.luupo.de) verhaltene Stimmung. Sie machen derzeit die Erfahrung, dass die Umsetzung eines neuen Geschäftsmodelles mitunter sehr hart sein kann. “Wir haben zwar viele Ideen für die Zukunft”, sagt Jörn Kunst, “aber zurzeit fehlt uns das Geld, diese umzusetzen.” Der Grund: Die Gespräche der ersten Finanzierungsrunde verliefen bislang allesamt im Sande. Das Interesse sei hoch gewesen, sagt Kunst, aber das Risiko für eine Investition hätte niemand eingehen wollen. Dabei sei “Treibstoff” notwendig. Damit meint der gelernte Physiotherapeut nicht nur notwendige Kontakte, um Luupo weiterhin in Schwung zu halten, sondern vor allem finanzielle Unterstützung. Mit rund einer Viertelmillion Euro wäre dem Mainzer Unternehmen eigenen Angaben zufolge geholfen. Die Luupo-Macher wollen nun vermehrt auf Kooperationen setzen, um mehr Traffic auf der Seite zu holen.
Kunst gibt die Fehler der Vergangenheit offen zu: Man habe zu wenig ins Marketing investiert, um die Community voranzubringen. Darüber hinaus sei zu viel Geld in die Progammierung geflossen, weil man auf Fremdpersonal angewiesen gewesen sei. “Dafür ist das System stabil”, sagt er und versucht damit, neben der Geschäftsidee weitere Vorteile der Plattform hervorzuheben. Kunst betreibt die Schnäppchen-Community mit seinen Bruder Kris zusammen und beide sind überzeugt, dass die Idee funktioniert. “Denn sonst würde das Luupo-Prinzip nicht so oft kopiert”, so der Gründer. Die Idee der rückwärtsgewandten Auktion mit eigener Luupo-Währung, den sogenannten “Luupos”, habe er kurz vorm Einschlafen auf einer Asien-Reise gehabt. Im Juli des vergangenen Jahres ging Luupo an den Start.
Unterstützung im Online-Marketing
Den Rückschlag der ersten Finanzierungsrunde münzt Kunst neun Monate nach Onlinestellung nun um und gibt sich betont positiv: Man habe noch viele gute Ideen im Kopf, mit denen man weiterhin auf der Suche nach Investoren sei. Mit Christian Boris Schmidt, Gründer des Marktplatznetzwerkes Ecato, haben die Kunst-Brüder einen erfahren Mann in den Aufsichtrat gewählt, der ihnen künftig vor allem in Sachen Online-Marketing beratend zur Seite steht. Seine Kontakte sollen zudem helfen, “die heißen Eisen im Feuer” am Glühen zu halten. “Es ist ein zäher Prozess”, gibt Kunst offen zu, “aber es tut sich noch was.” Uns so lange dies der Fall ist, gehen bei Luupo die Lichter nicht aus.
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