Billigheimer-Shop mit Millionenumsatz

Lesara – durchaus umstritten, aber auch erfolgreich

"Wir konnten die Entwicklung, die wir im ersten Jahr angestoßen haben, erfolgreich weiterführen und hatten ein sehr gutes zweites Jahr mit Lesara", sagt Mitgründer Roman Kirsch. 150 Mitarbeiter arbeiten inzwischen für den Billigheimer-Shop, der gerade einmal zwei Jahre alt ist.
Lesara – durchaus umstritten, aber auch erfolgreich
Donnerstag, 5. November 2015VonAlexander

Das Berliner Start-up Lesara, ein Online-Discounter, wurde gerade von Spiegel Online mit diesen Worten bedacht: “Die Chancen stehen nicht schlecht, doch über die Methoden lässt sich streiten. So wird jedes Angebot mit einer durchgestrichenen angeblichen Preisempfehlung zum ‘Deal’ oder ‘Top Deal’ stilisiert. Zudem berichtete toptestsieger.de wieder einmal über gefälschte Kunden-Testimonials bei Lesara – worauf die Kundentestimonials, die offenbar Mitarbeiter waren, von der Plattform entfernt worden sind.

Wie man sieht, Lesara ist durchaus umstritten. Aber auch erfolgreich! Wie das junge Unternehmen, das gerade einmal zwei Jahre alt ist, mitteilt, konnte man seinen Umsatz im Vergleich zum ersten Geschäftsjahr um 500 % “auf einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag” erhöhen. Exciting Commerce zufolge legte Lesara “auf mindestens 30 Millionen Euro” zu. Mittlerer zweistelliger Millionenbetrag wäre somit ein recht dehnbarer Begriff. Der Kundenstamm des Online-Discounters wuchs zeitgleich “um 400 % auf 750.000 aktive Kunden”. Den vielen Nutzern wollen Gründer Roman Kirsch und Co. neben Billigkleidung auch Haushaltswaren andrehen.

“Wir konnten die Entwicklung, die wir im ersten Jahr angestoßen haben, erfolgreich weiterführen und hatten ein sehr gutes zweites Jahr mit Lesara. Nun wollen wir unseren Anspruch erfüllen, ein global führender Onlineshop für günstige Mode-und Lifestyle-Produkte zu werden und unserem Ziel, Menschen weltweit den Zugang zu Trendprodukten in hoher Qualität und zu besten Preisen zu ermöglichen, ein großes Stück näher zu kommen”, sagt Kirsch. In sechs Ländern ist Lesara derzeit vertreten, weitere werden sicherlich bald folgen. 150 Mitarbeiter arbeiten inzwischen für den Billigheimer-Shop. Erst kürzlich eröffnete das Start-up einen Standort in China. “Das chinesische Büro ermöglicht vor allem den effektiven Kontakt zu Geschäftspartnern vor Ort, extrem kurze Produktions- und Lieferzyklen, ein nahezu unschlagbares Preis-Leistungsverhältnis und eine effektive Qualitätskontrolle”, teilt das Start-up mit. Klingt gut, hoffentlich hält Lesara dieses große Versprechen auch.

Passend zum Thema: “‘Meine größte Leidenschaft ist es, Firmen zu gründen’ – Roman Kirsch von Lesara

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.