Best of 15 Fragen
Was wünschen Sie sich vom Wirtschaftsminister?
Jeden Freitag beantwortet ein Gründer oder eine Gründerin unseren standardisierten Fragebogen, den es inzwischen auch in gedruckter Form und als eBook gibt – siehe “Hinter den Kulissen deutscher Start-ups“. Der kurze Fragenkatalog lebt von der Vergleichbarkeit der unterschiedlichen Fragen, die alle Gründerinnen und Gründer beantworten müssen. Heute präsentieren wir die interessantesten und besten Antworten auf die Frage: Jedes Start-up muss bekannt werden. Sie treffen den Bundeswirtschaftsminister – was würden Sie sich von ihm für den Gründungsstandort Deutschland wünschen?
Ich denke, stärkere Anreize zu schaffen für uns Frühphaseninvestoren. Wir tragen ein enormes Risiko und leisten einen großen Beitrag für die Entwicklung des Technologiestrandortes Deutschland. Da könnte von Politikseite definitv mehr Unterstützung kommen.
Friedrich A. Neuman von Makers
Dass Deutschland zum Gründungsstandort wird. Start-ups sind der Mittelstand von morgen. Seit Jahren oder Jahrzehnten schon soll Gründung in unserem Land erleichtert werden. Meist bleibt es leider bei blumigen Reden und Programmen, die toll klingen, aber in der Umsetzung und im Kompetenzgewirr versanden. Mit Blick auf Crowdfunding: Seid mutig, Politiker! Sonst werden wir auch in dem Thema schnell von anderen Ländern abgehängt.
Dirk Littig von bankless24
Ein generell besseres Verständnis für die Bedürfnisse von Start-ups und Wertschätzung für den Aufstieg der Start-up-Industrie zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor.
Es gibt zu wenig wirklich gute steuerliche oder wirtschaftliche Bedingungen, die Anreiz zu einer Existenzgründung schaffen und diese fördern. Das betrifft natürlich insbesondere bessere und zeitgemäße Finanzierungsmöglichkeiten, aber auch andere Rahmenbedingungen, wie den Austausch von Wissen auf internationaler Ebene und eine Förderung der Gründerkultur bereits zu (Hoch-)Schulzeiten.
Thomas Jajeh von twago
Ich würde mir einen angepassten Kündigungsschutz für Unternehmen in der Gründungsphase wünschen. Einfach damit ich mein Unternehmen schneller skalieren kann und eher das „Risiko“ eingehen kann, neue Arbeitsplätze zu schaffen.
Außerdem würde ich eine steuerliche Begünstigung für Investitionen in Start-Ups ebenso begrüßen wie eine Förderung von Start-Up-Büroflächen ohne langfristige Mietverträge – schließlich wächst ein Start-up entweder sehr schnell oder muss die angemietete Bürofläche bei Nichterfolg zügig wieder verlassen.
Philip Kamp von auxmoney
Für mich gibt es vor allem drei Bausteine an denen wir in Deutschland arbeiten müssen, um langfristig im digitalen Bereich kompetitiv sein zu können: Den Netzausbau, die Verfügbarkeit von Venture Capital und die Marktregulierung.
Wenn man viel unterwegs ist finde ich es immer wieder schockierend wie schlecht Telekommunikations- und Datenverbindungen in Deutschland sind. Auf dem Land und auch im Zug zu telefonieren oder online zu sein, ist häufig extrem schwer möglich. Somit wird sich die Jugend nicht so schnell mit digitalen Themen befassen können wie in anderen Ländern und es geht auch einfach Arbeitszeit verloren.
Florian Swoboda con barzahlen
Ich bin mit Deutschland als Gründungsstandort schon sehr zufrieden. Eine Anregung meinerseits wäre es, Equipment und Räume zur Verfügung zu stellen, in denen man nicht nur Arbeitsplätze bekommt, sondern die als Gründerzentrum auch den Austausch untereinander fördern können.
Weiterhin wäre es aus meiner Sicht gut, enger mit dem Bildungsministerium zusammen zu arbeiten, um schon in der Schule und an Unis ein besseres Verständnis von Wirtschaft zu fördern und Unternehmergeist bei qualifiziertem Nachwuchs nicht dem Zufall zu überlassen, sondern Unternehmertum als spannende Jobchance aktiv zu promoten.
Sabine Engel von Miomente
Weniger bürokratische Hürden und Formalitäten beim Gründen. Auch würde ich mir eine bessere Förderung der Startup-Kultur in Deutschland wünschen – sei es finanziell oder auch bei der gesellschaftlichen Anerkennung. Des Weiteren würde ich ihn bitten, den ermäßigten Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent auf Kunstgegenstände wieder einzuführen.
Mirco Rössler von paintify
Da der Bundeswirtschaftsminister über den HTGF in eWings.com investiert ist, zunächst mal ein Danke. Für Deutschland würde ich mir wünschen, dass im deutschen Schulsystem bereits in der Sekundarstufe 1 Unternehmertum, Mikro- und Makroökonomie unterrichtet wird. Ein Schulabsolvent hat heutzutage keine Idee von Wirtschaft und wie man mit Geld umgeht.
Thilo Hardt von eWings
Natürlich geringere Steuern, weniger Bürokratie, mehr staatliche Finanzhilfen für Startups. Aber unter uns: ich finde den Gründungsstandort Deutschland im Vergleich zu vielen anderen Ländern schon sehr gut. Es gibt viele Fördertöpfe für Gründer und ganz ohne Bürokratie geht es ja nicht.
Christoph Jung von mycs
Chancengleichheit. Nach wie vor besteht sowohl bei Steuer-, Rechts- als auch bei Datenschutzaspekten viel Unsicherheit im Markt. Marktteilnehmer aus anderen Regionen berufen sich oft auf das Safe-Harbour-Abkommen oder ignorieren lokale Gesetze, die Companies mit deutschem Firmensitz beachten müssen.
Dino Bongartz von The ADEX
Umfangreichere Förderprogramme insbesondere für IT-Entwicklungsprojekte
Arasch Jalali von crowdshop
Die Versuche, Start-ups direkt zu fördern, bleiben zu lassen. Das dauert alles viel zu lange und löst nicht das Grundsatzproblem. Dieses besteht nicht darin, dass Start-ups eine staatlich unterlegte Finanzierung benötigen, um effektiv sein zu können, sondern dass häufig die Umgebung und Infrastruktur noch nicht besteht, die die Umsetzung des Geschäftsmodells erlaubt.
Wir können die digitale Transformation in einem globalen Kontext nicht anführen, wenn wir keine digitale Infrastruktur und nicht die gesetzlichen Rahmenbedingungen haben, die Menschen dazu bringen, digitale Dienste mit Freude zu nutzen. Wenn ich z.B. mit meinem Smartphone jedes zweite Mal, wenn ich damit bezahlen möchte, keine ausreichende Netzverbindung habe, verliere ich die Lust daran. Damit killen wir aber digitale Produkte, die zunächst einmal hier in Deutschland Fuß fassen sollten, bzw. müssen.
Deutschlands Autoindustrie ist nicht zuletzt so erfolgreich gewesen, weil das Autobahnnetz und die gesetzlichen Rahmenbedingungen es den Deutschen Freude bereiten, Teil der automobilen Entwicklung und Innovation zu sein. Jetzt gilt es aber, den Zug Richtung digitalisierter Mobilität nicht zu verschlafen.
Georg Untersalmberger von Auctionata
Beste Rahmenbedingungen für Frühphaseninvestoren, denn die Finanzierungschancen für Start- und Wachstumsphasen sind in Deutschland immer noch zu dünn. Die geplante Streubesitzbesteuerung wäre komplett die falsche Richtung.
Frank Geßner von 4scotty
Die Förderung einer Investment- und Gründerkultur.
André M. Bajorat von figo
Es müssen genügend Anreize für ein Ökosystem und all deren Mitglieder – Investoren, Dienstleister, Gründer, Arbeitnehmer – geleistet werden. Außerdem wäre es notwendig den Zuzug für Fachkräfte zu erleichtern.
Katharina Klausberger von shpock
Ich würde mir mehr Anreize wünschen, um Kooperationen zwischen etablierten Unternehmen und Start-ups zu fördern. Wir sind ein Land der Tüftler und Denker und auch wir beschäftigen uns mit sehr komplexen Produkten rund um die BLE-Technologie.
Wir haben dafür sehr interessierte Partner gefunden, die uns als junges Unternehmen stark unterstützen und uns auch in vielen Punkten entgegenkommen. Für kleine und mittelständische Unternehmen und auch großen Traditionsunternehmen sollte man hier noch mehr Anreize schaffen, um Kooperationen in frühen Phasen zu ermöglichen und diesen Unternehmen teilweise auch Risiken zu nehmen.
Michael Kappler von Beaconinside
15 Fragen als eBook und in gedruckter Form
“Hinter den Kulissen deutscher Start-ups: 45 Gründer über den Aufbau ihres Unternehmens”, heißt der erste Titel der neuen Buchreihe von deutsche-startups.de. Unser erstes Buch, ein Best-of der Rubrik 15 Fragen an, steht unter dem Motto: Von Gründern lernen, sich von deutschen Unternehmern inspirieren lassen. 45 Gründer berichten von Ihren eigenen Erfahrungen, geben wertvolle Tipps und teilen ihre Inspirationen mit den Lesern. Weitere Infos über “Hinter den Kulissen”