Gastbeitrag von Dorian Hildebrandt
4 Tipps für ein so richtig überzeugendes Pitch Deck
Perfekt pitchen will gelernt sein. Gerade Early Start-ups, die noch in ihrer frühen Gründungsphase stecken, müssen schnell und wirtschaftlich das Potenzial ihrer Idee vermitteln können. Daher ist es wichtig, dass Entrepreneure viel Zeit und Energie in die Präsentation ihrer Idee stecken. Die Aufmerksamkeitsspanne vom Publikum ist sehr kurz und deshalb sind schon die ersten Sekunden entscheidend, damit gar nicht erst Langeweile aufkommen kann. Gerade Early Startups machen aufgrund mangelnder Erfahrung, Zeit und Ressourcen in der Anfangsphase oft die gleichen Fehler – ein Grund mehr für junge Gründer, die besten Tipps für ein perfektes Pitch Deck zu verinnerlichen. Hier die wichtigsten Punkte, um ein Start-up perfekt zu präsentieren.
Warum überhaupt ein Pitch Deck?
Das Pitch Deck ist vor allem in den USA das erste Instrument, mit dem sich Startups an Investoren wenden und wird oft höher gewichtet als der Businessplan. Der Grund liegt darin, dass etablierte Investoren eine Vielzahl an Businessplänen erhalten. Doch nur ein Bruchteil dieser Ideen bekommt letztendlich ein Investment, da potenzielle Förderer nur wenig Zeit für das Einarbeiten in den umfangreichen Businessplan aufbringen können und wollen. Daher ist ein kurz und knackig aufbereitetes Pitch Deck für Investoren Gold wert. Nur professionelle Unterlagen machen den Unterschied. Daher ist es wichtig, sich im Vornherein darüber Gedanken zu machen, welche Informationen die Investoren brauchen und welche Fragen sie stellen könnten. So können diese bereits beantwortet werden, bevor sie überhaupt aufkommen. Das zeigt vor allem auch, dass man sein Publikum versteht.
Eine gute Vorbereitung ist alles
Somit bedarf ein guter Pitch einiges an Vorbereitungszeit. Start-ups werden im Laufe ihrer Entwicklung außerdem merken, dass sie diesen immer mehr modifizieren werden und auch müssen. Die Informationen eines Pitch Decks sollen kurz und knackig sein. Faktoren wie Positionierung, Geschäftsmodell und Unternehmenskommunikation müssen hierfür bereits vorliegen, denn sie stellen natürlich die Grundlage eines Pitch Decks dar. Der Pitch sollte die Perspektive des Zuhörers widerspiegeln und den Nutzen, den er daraus ziehen kann, problemorientiert beleuchten.
Pitch Deck einfach halten
Jeder Gründer möchte natürlich die technischen Besonderheiten seines Produktes hervorheben, denkt jedoch in den wenigsten Fällen an das Publikum. Dabei ist es extrem wichtig, sich nicht zu sehr an Details festzuhalten, sondern seine Botschaft und die des Produktes so einfach wie möglich und informativ wie nötig zu halten. Entrepreneure sollten bei der Vorbereitung und Gestaltung ihres Pitch Decks deshalb immer eines im Kopf behalten: Ein Pitch ist ein Türöffner. Das Ziel eines Pitches ist es, die nächsten Schritte mit dem Investor zu gehen, nicht der Abschluss des erhofften Deals. Konkret sollte sich der Pitch danach richten, welches Problem das Produkt löst und diesen Sachverhalt einfach und auf den Punkt gebracht visualisieren. Vor allem gilt das für die Präsentation: Zahlen und Tabellen können getrost weggelassen werden, stattdessen mit prägnanten Grafiken und Bildern arbeiten. Gerade für unbekannte Early Start-ups ist es wichtig, dass sie ihr Produkt so einfach und so pointiert wie möglich visualisieren, z.B. mit übersichtlichen Slides, da sie oft nur eine Chance haben, Eindruck zu machen. Ich bin ein Freund der 10-20-30-Regel. 10 Slides, 20 Minuten präsentieren, Schriftgröße 30pt. Wer das hinbekommt, hat sein Produkt verstanden.
Pitch je nach Publikum anpassen
Zu einem guten Pitch Deck gehört auch immer ein Basis Pitch, der je nach Publikum variiert werden kann. Jeder Zuhörer stellt eine ganz eigene Zielgruppe dar und dahingehend sollte auch die Präsentation gehalten werden. Pitchen Entrepreneure z.B. vor Investoren, liegt der Fokus vor allem auf finanziellen Fakten. Besonders diese Zielgruppen-Fokussierung stellt für Early Startups oft ein Problem dar. Daher sollten sich Gründer beim Präsentieren immer in die Rolle des Publikums hineinversetzen und sich schon bei der Vorbereitung fragen: Was will meine Zielgruppe wissen?
Anschauungsmaterial: “Mit diesem Pitch Deck konnte tripsuit überzeugen“, “So pitchte das Boxcryptor-Team 2011 seine Idee“, “Mit dieser Präsentation buhlte barcoo 2008 um Geld” und “Bekannte Pitch Decks, die sich jeder einmal ansehen sollte“.
Lesetipps, für alle, die ein Pitch Deck brauchen: “Jeder Pitch muss einzigartig sein“, “So gelingt das perfekte Pitch Deck” und “So gestaltet man ein Pitch Deck optisch“.
Passend zum Thema auch: “Erfolgreich pitchen und präsentieren – 23 spannende Wissensressourcen, um mitreißend zu präsentieren” und “Pitch it, baby: Mit Lampenfieber zum Millionär“.
Zur Person
Dorian Hildebrandt ist Gründer und Geschäftsführer der Work-Investment-Plattform Tageau. In der Startup-Community können Gründer ihre Ideen vor passenden Experten und Talenten pitchen, die sich dann als Mitunternehmer mit ihrem Know-how, ihren Fertigkeiten und vor allem ihrem Herzblut an der Umsetzung beteiligen.