The Care Club geht vom Netz
Das Thema The Care Club (www.thecareclub.org) ist für Jochen Holtrup und seine Mitgründer Markus Böhm sowie Lars Swenzitzki zu Ende. Das Charity-Shopping-Kaufhaus ist bereits aus dem Netz verschwunden. Grund ein Rechtsstreit um die Verwendung des Markennamens Care. “Gleich nach der Eröffnung unseres The Care Club Portals durch den Friedensnobelpreisträgers im Juni 2007 wurden wir von einer renommierten, internationalen Rechtsanwaltskanzlei namens Morgan Lewis angeschrieben und aufgrund der Verwendung des Markennamens Care abgemahnt”, berichten die Hamburger in ihrem Blog bei der “FTD”. Auftraggeber war Care Deutschland-Luxemburg e.V. Der Streitwert belief sich auf 250.000 Euro, das Anwaltshonorar 3.198,24 Euro. “Wir waren überrascht zu sehen, dass es sich bei dem Absender um die Care Deutschland-Luxemburg e.V. handelte, besonders da uns damals die Abmahnung ohne jegliche Vorankündigung zugestellt wurde.”
The Care Club ging im Juni des vergangenen Jahres an den Start. Das Konzept: Onliner konnten durch Einkäufe im ansprechenden Cyber-Shop karitative Projekte unterstützen. Wobei nicht die Käufer zu Kasse gebeten wurden, sondern die Verkäufer. Unternehmen wie Leonardo, DFDS Seaways und Secret Emotion mussten für jedes Produkt, welches zu handesüblichen Preisen im Care Club angeboten wurde, einen “individuellen Charity-Anteil von mindestens 15 % des Verkaufspreises” zahlen. Dieser Differenzbetrag kam einem sozialem Projekt zu Gute. “Überzeugt etwas Gutes mit unserem Charity Shopping Vorhaben zu bewirken, fühlten wir uns ungerecht behandelt und zweifelten an dem Rechts- und Wertesystem in unserer Gesellschaft. Berater und Unterstützer ermutigten uns Flagge zu zeigen und gegen die Abmahnung im Stillen vorzugehen”, schreiben die Hanseaten.
“Helfen kann schaden”
Letztendlich mussten die Care-Club-Macher der bekannten Hilfsorganisation, deren Motto “Not lindern. Armut bekämpfen. Würde verteidigen” lautet, aber klein beigeben. “Bevor wir den Streit vor Gericht bis zum Ende ausfechten und wir damit möglicherweise in die private Insolvenz gehen, haben wir uns für einen Vergleich entschieden, der uns dennoch teuer zu stehen kam”. Der Versuch sich gegen die Abmahnung aufzulehnen, habe unter anderem potentielle Investoren abgeschreckt, die Marketingaktivitäten eingeschränkt und die komplette Geschäftsplanung zunichte gemacht. Das bittere Fazit von Holtrup Böhm und Swenzitzki lautet: “Helfen kann schaden”. Holtrup wagt nun mit netzwirken (www.netzwirken.de) einen Neuanfang. Bei seinem neuen Projekt geht es darum, dass gemeinnützige Projekte, in einem Wettkampf um Spendengelder gegeneinander antreten müssen. “Eine Challenge dauert einen Monat. In dieser Zeit stellen die Projekte sich und Ihr Wirken ausführlich vor. Die Netzwirker entscheiden mit ihrer Stimme über die Verteilung der Spende auf die Projekte. Die Spende wird am Ende der Challenge im Verhältnis der abgegebenen Stimmen an die Projekte verteilt”, sagt Holtrup.
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