Marktübersicht
Smart Home kommt im Alltag an – 24 Anbieter
Obwohl schon sehr vieles möglich ist, um sich den Alltag durch digitale Anwendungen leichter oder auch sicherer zu gestalten, zögern übrigens noch Viele, Smart Home-Technologie auch zu nutzen. Die Argumente dagegen reichen von ‘Geräte sind zu teuer’ (33 %) über ‘zu kompliziert in der Bedienung’ (25 %), ‘Angst um die Privatsphäre’ (24 %), ‘Lösungen nicht ausgereift’ (19 %), ‘Angst vor Hacker-Angriffen’ (19 %) bis hin zu ‘Bedenken beim Datenschutz’ (17 %). Es ist also wie immer: Nicht alles, was neu ist, kommt gleich bei jedem gut an.
Aber gucken wir uns doch einmal an, was Unternehmen aus deutschsprachigen Ländern in Sachen Smart Home schon so zu bieten haben.
Die Schweizer Amphiro AG stellt einen intelligenten Duschbegleiter her, der den Wasser- und Energieverbrauch misst – auch Energiespar-Ziele können verfolgt, die eigenen Daten online mit anderen Nutzern ausgetauscht und verglichen werden. Die neuere Version soll die Daten dann per Bluetooth an mobile Endgeräte senden. Für Armaturenhersteller gibt es Einbau-Module, die die Daten über verschiedene Wege übermitteln können.
Das deutsche Unternehmen Busch-Jaeger bietet das Busch-free@home-System für ein komplett verbundenes Zuhause: Jalousien, Licht, Heizung, Klima und Türen können per Schalter, Smartphone oder Laptop geschaltet werden, ganze Haus-Szenarien können programmiert werden. Besonders geeignet für Neubauten. Ökologische Herstellung gemäß RoHS-Richtlinie .
Der intelligente Schlüsselanhänger Chipolo wird an einem Gegenstand – zum Beispiel einem Schlüsselbund – oder am Halsband des Hundes oder der Katze befestigt und mit dem Smartphone verbunden. Chipolo meldet sich innerhalb von 60 Metern per Warnton, falls die Gegenstände verlegt wurden oder die tierischen Hausbewohner sich mal wieder unauffindbar versteckt haben. Nicht ganz billig – ein Chip kostet 25 Euro und man muss mindestens 10 davon bestellen.
Sichere und einfache Nutzung des häuslichen Stroms ist das Ziel dieses Schweizer Startups. Mittels kleiner, an den Lichtschaltern installierter intelligenter Module werden einfache Lichtschalter zu Schaltzentralen. Auch Haushaltsgeräte können angeschlossen und bedient werden. Steuerung über Schalter, PC oder Smartphone.
AVM bietet zu seiner FRITZ!Box eine intelligente Steckdose an, mit der die Stromzufuhr angeschlossener Geräte gesteuert und deren Energieverbrauch gemessen, aufgezeichnet und ausgewertet werden kann. Bedingung: Man braucht einen Fritz!Box-Router, der nach dem DECT-Standard arbeitet.
Gigaset mit Sitz in Düsseldorf bietet mit der Serie Gigaset elements vor allem Sicherheit von unterwegs: Fenster und Türen können per Sensor überwacht werden und das Smartphone sendet Alarmsignale, sollten diese – unplanmäßig – bewegt werden. Wird über eine am WLAN angeschlossene Basisstation gesteuert und kann mit verschiedenen Modulen individuell ergänzt werden.
Mit der Software von GreenPocket können Privat- und Gewerbekunden den persönlichen Wasser- und Energieverbrauch auf einem Web-Portal, einer iPhone-App oder per E-Mail-Meldung kontrollieren. Noch einzigartig ist das Social Metering: Die eigenen Daten können mit Freunden auf Facebook geteilt werden, man kann miteinander konkurrieren und so spielerisch Energie sparen.
Seit Ende 2014 am Markt – Haushaltsgeräte von Bosch und Siemens können über den Service von Home Connect verbunden und gesteuert werden. Weitere europäische Marken sollen folgen. Derzeit nur in Deutschland und Österreich einsetzbar. Benötigt wird WLAN und Smartphone oder Tablet.
Homee ist ein modulares Würfelsystem des jungen Stuttgarter Unternehmens Codeatelier für ein vernetztes Zuhause. Mit homee können unterschiedliche Funktechnologien und Hersteller vereint und über eine App fürs Smartphone gesteuert werden. Erweiterungen sind geplant, und der Spaß am smarten Home und seiner mobilen Steuerung wird groß geschrieben.
Ausführlicher zu Homee: Homee, die Universal-Fernbedienung für das vernetzte Haus
Der deutsche Anbieter eQ-3 aus Ostfriesland bietet mit seinem HomeMatic-System ein Komplett-System an: Von der MAX! Heizungssteuerung per Smartphone über die Schließkontrolle der Garage – hier kann also auch kein Einbrecher unbemerkt mehr hinein – bis zu sinnvollen Ideen für alleinlebende Senioren.
Türen öffnen mit Chip – bei Kiwi.ki funktioniert das per Funktechnik. Der Ki in der Hand ersetzt den Schlüssel, die Tür öffnet automatisch, wenn der Ki in der Nähe ist. Es können auch einzelne Türöffnungs-Termine zum Beispiel für Handwerker vergeben werden – die Anmeldung erfolgt per Smartphone, dann öffnet die Tür automatisch. Soll vor allem für Briefträger, die Müllabfuhr und schwerbeladene Mütter für Entlastung sorgen. 2012 in Berlin gegründet und erfolgreich im Einsatz.
Im Loxone Smart Home wird alles in einem zentralen intelligenten Herzstück, dem kleinen grünen Miniserver, zusammengefasst. Gewöhnliche Taster und simple Steuerelemente werden genauso in das System integriert wie Photovoltaik-Anlagen und andere komplexe Systeme. Der Anbieter aus Österreich bietet umfassenden Service beim Einrichten des Smart Homes an.
Miele bietet mit Miele@home ein ausgedehntes System für den Zusammenschluss und die Steuerung der vorhandenen Elektrogeräte im und am Haus an. So kann zum Beispiel der Stromverbrauch optimiert werden. Gesteuert wird über Funk, Mitteilungen erfolgen per E-Mail von einem zentralen Server bei Miele@home.
Rundum-sorglos-Paket ab 20 Euro pro Monat: Kabelloses Überwachungssystem von überall per Smartphone, Tablet oder PC steuerbar, das Zuhause per Livestream jederzeit im Blick, sofortige Info bei sicherheits-relevanten Ereignissen. Inklusive Sirene, Bewegungsmeldern, Home-Zentrale. Das System ist beliebig erweiterbar.
Noch in der Beta-Phase mit erstem Auslieferungstermin für Ende März ist die PipesBox aus Rostock: Das Zuhause wird so einfach wie möglich vernetzt und man hat viel Spaß dabei. Kontrolliert werden können alle elektrischen Geräte, aber auch das Eintreffen der Kinder zuhause. Gesteuert werden kann so ziemlich alles Sinnige und weniger Sinnige: Die Fenster schließen sich automatisch, wenn es regnet und der Wohnzimmerlampe kann befohlen werden, grün zu leuchten, wenn der Kaffee fertig ist – der Pipes Designer für selbsterstellte Programme macht’s möglich.
Wie bei ifttt können und sollen die Ideen mit anderen Usern geteilt werden. Klingt sehr vielversprechend. Mehr zu PipesBox: https://www.deutsche-startups.de/2014/03/24/heimautomation-mit-pipesbox-lassen-sich-internetfaehige-geraete-steuern/
Qivicon gehört zur Deutschen Telekom und bietet mit der Qivicon Home Base eine einzige Schaltzentrale für die Produkte verschiedener Anbieter aus den Bereichen Komfort, Sicherheit und Energie-Ersparnis an, inklusive der zugehörigen Apps und einer Liste zu allen kompatiblen Geräten. Die einzelnen Geräte werden per Funk durch einfache Funk-Zwischenstecker verbunden, die Home Base per Smartphone, Tablet oder PC gesteuert.
SMA Solartechnology mit Sitz in Niestestal ist Hersteller von Solaranlagen und weltweit vertreten. An den Home-Manager ‘Sunny Boy’ als zentralem Steuergerät können alle Elektrogeräte angeschlossen und optimal mit dem eigenen Solarstrom versorgt werden. Die Energie kann sogar für die Abendstunden gespeichert werden.
Die Devolo AG bietet mit SmartGrid die Grundlage für ein starkes Netzwerk im Smart Home, das über die hausinternen Stromleitungen alle Räume erreicht. Das Produkt “versteht sich als das zentrale Rückgrat für die IP-basierte Datenübertragung im Haus. Die dLAN® Powerline Technologie…integriert alle Standards…, Funktechnologien oder konventionelle Verbindungen… So werden Wireless-M-Bus-Systeme genauso wie ZigBee- oder Z-Wave-Applikationen… einfach…verbunden.”
Aus München kommt ein intelligentes Kontrollsystem für die Heizkosten-Optimierung. tado° berechnet für jeden Raum die nötige Wärmezufuhr und schaltet sogar nach Verlassen der Wohnung die Heizstufe automatisch niedriger. Unter Einbindung der Wettervorhersage und persönlicher Wünsche wird die Wärme reguliert. Gibt’s als Web- und mobile App für iOS, Android und sogar für Windows Phones. Mehr dazu:
Tado°: Mit dem intelligenten Heizungsassistenten den Energieverbrauch senken
Hausbesuch bei tado: Für jeden der (hoffentlich) richtige Stecker
Tado°-Mitgründer Christian Deilmann über das Internet of Things
Smart-Home-Startup: Tado überflügelt Nest
tado° will weiter wachsen und holt sich 10 Millionen Euro
Auch die Telekom bietet Lösungen für das Smart Home. Mit dem Basispaket steuert man die Beleuchtung, mit dem Energiesparpaket auch die Heizung und mit dem Sicherheitspaket hat man die ganze Wohnung von unterwegs aus per Smart Home App unter Kontrolle. Viele weitere Komponenten vom Rauch- bis Bewegungsmelder können ergänzt werden.
Dieses junge Hamburger Unternehmen hat ebenso sinnvolle wie lustige Helferbuttons für den Alltag entwickelt. Auf das Zielobjekt geklebt und mit dem Smartphone gescannt, melden sie zum Beispiel, wann die Grünpflanze Wasser braucht, wo das Auto geparkt ist, wann man Freunde anrufen, eine Medizin nehmen oder die Waschmaschine leeren soll – alles teilbar mit Freunden und WG-Kollegen. Wird weiter ausgebaut. Ausführliche Vorstellung: touchables, die NFC-Sticker gegen Vergesslichkeit
Belkin bietet mit seiner WeMo-Reihe WLAN-fähige Schaltsteckdosen, die sich über das Internet und Smartphone bedienen lassen. Die App funktioniert mit iOS und Android. So können elektrische Geräte im Haushalt wie Lampen, Stereoanlagen, Ventilatoren und vieles mehr von unterwegs gesteuert werden. In der WeMo-Produktfamilie gibt es auch Webcams und anderes.
Yetu wurde 2010 in Berlin gegründet und bietet ein ‘Betriebssystem für das Zuhause’. Alle Verbrauchsgeräte inklusive Heizung werden über eine zentrale Schaltstelle, dem Gateway, miteinander gekoppelt. Innovativ: Per Web-App kann yetu zu einem Multifunktions-Gateway gemacht werden – Live-TV und Video-on-demand-Services, Music-Streaming und Gesundheits-Apps können verbunden werden. Namhaft: Gegründet vom früheren Telekom-Produktchef Christopher Schläffer und dem langjährigen McKinsey-Partner Boris Maurer. Berater ist der frühere Opera-Chef Jon von Tetzchner.
IWY bietet mit Z-Wave viele nützliche Komponenten für das Smart Home an, die in das Z-Wave-Netzwerk integriert werden können – von Rauchmeldern bis zu den Heizkörper-Thermostaten. Zwischenstecker sorgen für die nötige Verbindung. Als Kontrollstation werden Geräte verschiedener Hersteller – und zu sehr unterschiedlichen Preisen – angeboten.
Sammlungen weiterer – auch internationaler – Anbieter und mehr Infos zum Thema Smart Home
Bei deutsche-startups.de: Smart Home boomt – aber worin besteht der Nutzen?
Ein ganzes Blog zum Thema: Smart-Home-Blog
Smart Home-Collections bei Product Hunt