Gastbeitrag von Lars Poeck
5 Tipps für so richtig gute Startup-Teamfotos
Die “Über uns” oder die Team-Seite wird öfter geklickt, als viel denken. Scheinbar will der Webseiten-Besucher wissen, mit wem er es zu tun hat. Ein Grund mehr dir frühzeitig Gedanken zu machen über Team-Bilder, Portrait-Fotos der Gründer oder auch Fotos aus deinem Startup-Alltag. Gute Fotos machen deine Startup-Idee greifbar, geben deinem Team ein Gesicht und können möglicherweise sogar die Conversion steigern. Ein gutes Gründer-Portrait kann dir zudem auch in der Akquise-Phase helfen, wenn sich potentielle Investoren ein Bild von deinem Unternehmen und dir machen wollen.
Können wir uns eine professionelles Fotoshooting leisten?
Ein Profi-Shooting kann teuer werden. Doch bevor du auf Fotos verzichtest oder auf alte “da-war-ich-noch-an-der-Uni-Bilder” zurück greifst, kannst du auch nach fotografisch talentierten Kollegen oder Bekannten Ausschau halten. In den Unternehmen, in denen ich bisher gearbeitet habe, habe ich immer mal wieder Fotos von Kollegen gemacht. Entweder für das neue Xing-Profilbild des Kollegen, Teamfotos für die Webseite oder das schnelle Portrait für die Pitch-Präsentation. Doch worauf solltest du achten, wenn du erstmals deinem Startup oder deinem Team ein Gesucht geben willst? Wie schaffst du es, dass du auf Fotos die gleiche Lässigkeit hinbekommst, die deine Startup Idee doch ausmacht? Hier habe ich dir 5 Tipps aufgeschrieben, die mir wichtig sind, wenn ich Team-Fotos oder Portrait-Fotos fotografiere.
Wer seid ihr?
Bei all den SWOT-Analysen habt ihr euch doch schon hundert Mal selber analysiert. Ihr habt es geschafft eurer Webseite ein Image zu geben. Dieses sollte sich auch in den Bildern vom Team wieder finden. Geht es um Seriosität. Sollen euch die Kunden vertrauen? Seid ihr jung und hip? Habt ihr eine aktive Community? All das sollte sich auch in den Bildern wiederfinden. Denn ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Nutze diese Chance optimal aus.
Der CEO in Schlips und Kragen? PicsaStock-Gründer Andre Lutter hat sich für das T-Shirt mit Firmenlogo entscheiden (Foto: Lars Poeck)
Welche Location passt zu euch?
Klar, zum Start habt ihr nicht unbedingt das super durchgestylte Loft. Das ist auch gar nicht nötig. Denn für ein gutes Foto gilt sowie “weniger ist mehr”. Daher reicht für ein gutes Portrait Foto oft schon ein einfarbiger Hintergrund aus. Das kann der graue Fotohintergrund sein, die schöne Steinwand mit spannender Textur oder auch die Hofeinfahrt. Wichtig ist, dass gerade bei Teambildern eine Einheit geschaffen wird. Ein gleicher Hintergrund und ein gleicher Ausschnitt schafft Zusammenhalt in der Portrait-Reihe. Zudem solltet ihr euch fragen, wofür ihr die Fotos anschließend benötigt. Sollen die Fotos gedruckt werden? Dann ist eine hohe Auflösung wichtig. Sollen eure Fotos einen Bezug zu eurer Stadt oder eurem Standort haben? Möglichweise wollt ihr die Fotos anschließend freistellen. Da ist ein weißer oder zumindest einfarbiger Hintergrund zu empfehlen.
Bloggerin Teresa von job-lifestyle-ninja.de wünschte sich einen Berlin-Bezug in ihren Fotos (Foto: Lars Poeck)
Was zieht ihr an?
Gibt es ein Startup mit einem Dresscode? So spontan fällt mir keines ein. Doch solltet ihr auch nicht zu wild in eurer Kleiderwahl vorgehen. Insbesondere bei Gruppenfotos ist es empfehlenswert, dass nicht nur einer mit dem buntesten Hawaiihemd vor die Kamera tritt, es sei den es ist das Team-Maskottchen oder der CEO. Auch sind super lustige Sprüche T-Shirts nicht immer die beste Wahl. Sofern es jemanden im Team gibt mit einem guten Auge für Mode, holt dort gerne einen Rat ein. Grundsätzlich gilt aber, dass sich jeder in seiner Haut und seinem Outfit wohlfühlen sollte. Auch ist es möglich mit Accessoires eine Brücke zu schlagen. Das Blumen-Startup bloomydays hat sich zum Beispiel Blumen als verbindendes Element genommen, BOOK-A-TIGER hat sich für das gemeinsame Team-T-Shirt entschieden und das Mode-für-Männer Startup Outfittery hat sich für das Ganzkörper Fashion-Portrait vor dem virtuellen Outfittery-Dressingroom entscheiden.
Es muss nicht immer das Portrait sein. Auch eine Meeting-Situation kann eine gute Szene ergeben (Foto: Lars Poeck).
Setzt jeden ins richtige Licht
Nicht jeder wird bei dem Gedanken an “heute machen wir Team Fotos” in die Hände klatschen. Doch ist es Aufgabe des Fotografen trotz alledem jeden ins richtige Licht zu setzen. Schließlich soll sich jeder wieder finden und wohl fühlen mit seinem Team-Foto. Da kann die richtige Vorbereitung helfen. Kündige den Fototermin frühzeitig den Kollegen an, damit jeder vorbereitet ist. Erzähle von der Idee, gib ein paar Hinweise dazu. Wenn es eine Ansage bezüglich Dresscode (Farbwahl. Lieblings-Accessoire) geben sollte, mache diese frühzeitig. Wenn ihr Team T-Shirts habt, solltet ihr diese auch in allen Größen bereit halten. Denn das Lächeln fällt schwer, wenn die Klamotte schlecht sitzt. Wenn es ans Fotos machen geht, ist die Lichtsituation entscheidend. Den beim fotografieren geht es nun mal hauptsächlich um das Licht und ein Portrait lebt von lebendigen Augen. Wenn wir uns Fotos von Gesichtern anschauen, dann schauen wir in die Augen. Vielleicht hast du schon einmal den Begriff “Catch-Light” gehört. Das meint den kleinen weißen Schein in der Pupille. Der macht einen Blick lebendig. Catch-Light wird erzeugt durch eine Reflektion einer Lichtquelle. Das kann ein Scheinwerfer sein, ein Blitz, ein Reflektor oder auch das Sonnenlicht, dass sich im Auge spiegelt. Wenn dein Portrait das hat, dann ist schon mal viel gewonnen vom Ausdruck.
Das funkeln in den Augen nennt sich Catch-Light und verleiht den Augen etwas lebendiges. (Foto: Lars Poeck)
Ja, jetzt mal gute Stimmung!
Die wenigsten können auf Knopfdruck lächeln. In einer möglicherweise stressigen Fotoshooting-Atmosphäre vielleicht noch viel weniger. Hier ist ebenfalls die Person am Auslöser der Kamera gefragt. Das muss nicht das plumpe “Cheese” sein. Ein kurzes Gespräch kann eine verkrampfte Fotosituation auflockern und den fotografierten schnell vergessen lassen, dass er gerade fotografiert wird. Nun muss nur im richtigen Moment auf den Auslöser gedrückt werden. Die Bildagentur plainpicture ist auf ihrer Teamseite einen Schritt weiter gegangen und hat jedem Teammitglied kleine Videos hinterlegt. Auch eine clevere Idee.
Für den Fotografen gibt es Tricks die Situation aufzulockern. So sollte er viel loben, um dem Fotografierten die Angst zu nehmen. Um sich nicht nur hinter der Linse zu verstecken kann ein Kabel oder Fernauslöser helfen. So kann der Fotograf viel lockerer mit dem Gegenüber sprechen und immer mal auf den Auslöser drücken.
Im richtigen Moment auf den Auslöser drücken (Foto: Lars Poeck)
Fotos schaffen Zusammenhalt
Egal für welche Art von Fotos du dich entscheidest, du wirst merken, dass es auch dem Team gut tut sich auf der Teamseite wieder zu finden. Denn wer sich auf der Unternehmens-Webseite wieder findet, ist auch nach außen ein ganz klarer Teil der Firma. Und es bedarf nicht immer des teuren Foto-Shootings und der großen Blitzanlage, um sympathische Teambilder zu machen.
Video Tutorial zum Thema: Tutorial: Professionelle Businessportraits und Teamfotos fotografieren
Passend zum Thema: “So müssen Start-ups Journalisten mit Fotos versorgen” und “10 Tipps für erfolgreiche und gelungene PR-Bilder“.
Zur Person
Lars Poeck leitet das Marketing für die Bildagentur PicsaStock und ist nebenbei leidenschaftlicher Amateurfotograf und Foto-Blogger. Auf seinem Blog IG-Fotografie schreibt er über die Höhen und Tiefen beim fotografieren lernen, gibt Tipps zu Foto-Locations und hat kürzlich sein erstes E-Book mit „10 Ideen für bessere Fotos“ veröffentlicht, welches man auf seiner Webseite gratis runterladen kann. Zusätzlich kann man ihn als freiberuflichen Fotograf buchen und organisiert Fotowalks durch Berlin mit ihm unternehmen.