Gastbeitrag von Holger Antz
4 Tipps für das Personalmanagement von Start-ups
Der Faktor Mensch spielt in jungen Unternehmen eine entscheidende Rolle. Für Start-ups ist es aber nicht nur wichtig, talentierte Mitarbeiter zu gewinnen, sondern diese auch langfristig zu binden. Deshalb dürfen Personalentwicklung und Kompetenzmanagement besonders in schnell wachsenden Unternehmen nicht vernachlässigt werden.
Zugegeben, als Start-up beschäftigt man sich nicht unbedingt als erstes mit dem Thema Personalmanagement. Und soll das Team schließlich wachsen, beschränkt sich die Personalarbeit häufig auf das Recruiting von Talenten. Dabei lassen sich die Start-ups jede Menge einfallen, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren und Mitarbeiter zu binden. Doch darüber hinaus zahlt es sich aus, sich ein paar Gedanken zur klassischen Personalentwicklung zu machen. Denn wer diese von Anfang an richtig angeht, beschäftigt langfristig zufriedene und produktive Mitarbeiter, die positiv zum Unternehmenserfolg beitragen.
Herausforderungen in der Personalentwicklung
Die Mitarbeit beim Aufbau eines jungen Unternehmens ist durchaus beliebt und verspricht vielfältige Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten. Doch damit diese Erwartungen auch erfüllt werden, Begeisterung und Engagement im Team nicht schnell Frustration und Unsicherheit weichen und Mitarbeiter im schlimmsten Fall den Arbeitgeber wieder wechseln, ist systematische Personalentwicklung unerlässlich. Dabei stehen Start-ups vor besonderen Herausforderungen: Strukturen, Abläufe und Aufgaben ändern sich durch das Wachstum ständig und stellen hohe Anforderungen an die Flexibilität des Bereichs Human Ressources. Hinzu kommt, dass viele Gründer noch keine Management- oder Führungserfahrung besitzen.
Stärken und Schwächen der Mitarbeiter kennen
Eine klare Aufgabenverteilung gibt es in Start-ups häufig noch nicht. Um die Mitarbeiter dennoch bestmöglich entlang ihrer Kompetenzen und Fähigkeiten im Unternehmen einsetzen zu können, müssen deren Stärken und Schwächen bekannt und jederzeit abrufbar sein. Deshalb gilt es, individuelle Kompetenzprofile zu erstellen, die die Softskills der Mitarbeiter abbilden. Im Skill Management werden dagegen die Hardskills wie die relevanten Personaldaten, Sprach- und Fachkenntnisse sowie Projekt- und Führungserfahrung dokumentiert. Alle Angaben müssen stehs auf einem aktuellen Stand gehalten werden. So kann neuen Herausforderungen ein möglichst passendes Team entgegentreten. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass Mitarbeiter mit ihren Aufgaben zwar gefordert, aber nicht überfordert werden.
Humankapital als Investitionsfaktor
Klassische Zielvereinbarungen sind für die meisten Mitarbeiter in Start-ups schwer umzusetzen, da sich Aufgabenfelder und Ziele im Wandel befinden. Für die Führungskräftze in Start-ups sieht dies jedoch anders aus, hier können Zielvereinbarungen eine leistungsorientierte Vergütung unterstützen. Da die Unternehmensstrukturen aber noch in Bewegung sind, gibt es für Mitarbeiter gute Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Durch regelmäßige Potenzialbeurteilungen können besondere Talente entdeckt und mit Weiterbildungsmaßnahmen entsprechend gefördert werden. Denn Talent Management wirkt sich positiv auf die Mitarbeitermotivation und -bindung aus. Und auch Schwächen können so frühzeitig erkannt und behoben werden.
Übrigens dürfen sich auch die frisch gebackenen Führungskräfte dieser kritischen Betrachtung nicht entziehen. Hierfür eignen sich beispielsweise so genannte 360° Feedbacksysteme. Diese informieren Mitarbeitern und Führungskräfte über Fremdbild und Selbstbild sowie etwaige Abweichungen.
4 Tipps für das Personalmanagement von Start-ups
Damit neue Mitarbeiter langfristig zum Erfolg des jungen Unternehmens beitragen, sollten zusammenfassend also die folgenden Punkte im Personalmanagement berücksichtigt werden:
- Nicht nur auf das Recruiting fokussieren, sondern auch auf die klassische Personalentwicklung und Mitarbeiterbindung.
- Individuelle Kompetenzprofile erstellen, um Mitarbeiter zu fordern, aber nicht zu überfordern.
- Humankapital als Investitionsfaktor ansehen und Mitarbeiter im Rahmen von Talent Management Weiterentwicklungsmöglichkeiten bieten.
- Regelmäßige Feedbackrunden anhand von 360° Feedbacksystemen durchführen und diese strukturiert dokumentieren.
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Zur Person
Holger Antz ist Gründer und Geschäftsführer der vision & values GmbH aus Hamburg. Das Softwarehaus bietet mit der perview Talent Management Suite eine modular aufgebaute HCM Software für modernes HR Performance Management und Personalentwicklung an. Seit der Gründung im Jahr 2003 berät vision & values außerdem Unternehmen zu HR-Themen wie softwaregestütztes Change Management, Einführung von Kompetenzprofilen, Skill Management und Bildungscontrolling.