Versicherung ohne Fachchinesisch
Transparenz als oberste Devise – Community Life
Hand aufs Herz: Wer von euch hat schon mal versucht, das Kleingedruckte eines Versicherungsvertrags zu lesen? Informationshungrige Interessenten finden dort Begriffe wie Obliegenheitspflicht“ oder „Nachversicherungsgarantie“, die in Bandwurmsätze von 30 Wörtern und mehr verpackt sind. Ein Beispiel? Bitte schön: „”Soweit die Erträge aus den im jeweiligen Sondervermögen enthaltenen Vermögenswerten nicht ausgeschüttet werden, fließen sie unmittelbar dem jeweiligen Sondervermögen zu und erhöhen damit den Wert der Anteileinheiten. Erträge, die ausgeschüttet werden, und Steuererstattungen rechnen wir in Anteilseinheiten um und schreiben Sie den einzelnen Versicherungsverträgen gut.” Gern werden solche Texte dann noch in 3-Punkt-Schrift gedruckt und im Blogsatz formatiert – gute Lesbarkeit garantiert. Nicht.
Ich bin jedenfalls schon oft ausgestiegen aus solchen Texten. Oder habe erst gar nicht versucht sie zu lesen und blind unterschrieben – oft mit einem schlechten Bauchgefühl. Das Kelkheimer Start-up Community Life möchte das nun ändern: Hier sind die Vertragstexte so einfach wie möglich formuliert, damit auch Nicht-Fachleute sich problemlos informieren und ohne aufwendige Finanzberatung entscheiden können. Zumindest bei den FAQ auf der Website konnte ich das online überprüfen: Ich habe nun verstanden, was eine Nachversicherungsgarantie ist, wunderbar!
Für junge Menschen: Absicherung der existenziellen Risiken
Die Angebote richten sich an alle, die ihre Absicherung selbst in die Hand nehmen wollen und keine Scheu davor haben, sich selbst im Internet informieren und Verträge online abschließen und verwalten: Für die recht junge Zielgruppe ist es kein Problem, dass die Versicherung ausschließlich über das Portal oder via Social Media, E-Mail, Chat oder Telefon zu erreichen ist.
Angepasst an die Zielgruppe wurden auch die ersten beiden Produkte von Community Life: Seit dem Start der Plattform Ende Februar können Interessenten dort die existenziellen Risiken des Lebens absichern und sich mit einer Bedarfsanalyse einen ersten Eindruck von ihrer persönlichen Absicherung verschaffen. Im Angebot sind die Berufsunfähigkeitsversicherung „Community Life Job“ und die Risikolebensversicherung „Community Life Protect“. Beide Versicherungen werden zu einem individuellen Festpreis angeboten, der nicht von der zukünftigen Entwicklung der Überschussbeteiligung abhängt – das heißt, der Preis bleibt auch bei Laufzeiten von 30 Jahren identisch. Der Vorteil für die Kunden: Sie können mit diesem stabilen Preis genauer kalkulieren und sind vor sinkenden Überschussbeteiligungen der Versicherer geschützt. Beide Tarife wurden nach den Community-Life-Grundsätzen gemeinsam mit dem Versicherer iptiQ entwickelt, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft der Swiss Re.
Im Fokus: der Austausch mit der Community
Die Versicherungsidee basiert schon immer auf dem Gemeinschaftsgedanken – denn in der Gemeinschaft sind alle gleich gut geschützt. Auch bei Community Life steht die Gemeinschaft im Fokus: Das Unternehmen möchte via Facebook und im Forum einen guten Draht zur Community pflegen. Es ist ausdrücklich erwünscht, dass die Kunden sich untereinander unterhalten und austauschen. Im Ideenpool auf der Website können Kunden Anregungen geben für neue Produkte oder bessere Services – eine schöne Idee, wie ich finde. Bisher ist es zwar in beiden Bereichen noch sehr still, aber das ist ja auch in Anbetracht des „Alters“ des Unternehmens nicht wirklich verwunderlich ;-)
Die Gründer
Hinter Community Life steckt das Ehepaar Dr. Claudia Lang (55) und Stefan Keck (54). Claudia Lang war als Vorstandsmitglied der Canada Life Europe für die Bereiche Recht und Entwicklung verantwortlich. Stefan Keck leitete als Direktor Vertrieb den gesamten Maklervertrieb für das Deutschlandgeschäft. Beide zusammenkommen auf mehr als 40 Jahren Branchenerfahrung bei internationalen Versicherungsunternehmen. Mehr zu den Hintergründen gibt es im unternehmenseigenen Blog.
Die Monetarisierung erfolgt zum Teil über die laufenden Versicherungsbeiträge, außerdem ist das Unternehmen an den langfristigen Risikogewinnen des Versicherers beteiligt. Community Life verzichtet vollständig auf die sonst üblichen einmaligen Abschlussprovisionen – ein Verdienst wird erst generiert, wenn die Kunden langfristig dabei bleiben.
Das Portal ist vollständig responsive und kann von allen Devices aus bedient werden. Da sich die Angebote ausschließlich an deutsche Verbraucher wenden, sind auch keine weiteren Sprachversionen geplant. In den nächsten Wochen sammeln die Unternehmer nun erst mal Erfahrungen mit den beiden Versicherungsprodukten und legen dann fest, wie es weitergeht – auch im Austausch mit der bis dahin bestimmt existenten Community.