Smart Farming aus Dresden
fodjan will Landwirte und Kühe so richtig glücklich machen
Schon zweimal haben wir das Dresdener Start-up fodjan ganz kurz vorgestellt: Einmal als leuchtendes Beispiel dafür, wie Start-ups Journalisten mit Fotos versorgen müssen und einmal als der High-Tech Gründerfonds (HTGF) in das junge Unternehmen investierte. Nun wird es endlich Zeit für einen längeren Bericht über das Start-up, das sich mit einem “intelligenten Fütterungsprogramm” in der Landwirtschaft breit macht. Smart Farming lautet dabei das Schlagwort.
Neben dem HTGF unterstützt auch Frank Siegmund, Business Angel des Jahres 2009, an fodjan. Gegründet wurde das Start-up von Carsten Gieseler (Agrarökonom), Michael Schütze (Betriebswirt), Daniel Schreck (Webentwickler) und Johannes Völker (Informatiker). Unterstützt wird das kleine Team derzeit von sieben freien Mitarbeitern und zwei Praktikanten. Kurz zum Konzept des Unternehmens: fodjan bietet eine Fütterungssoftware für Milchkühe als Software-as-a-Service (SaaS) an. Die Fütterung der Tiere kann auf diese Weise über einen Computer gesteuert werden.
“In Deutschland geben rund 80.000 Milchbauern jährlich 5,6 Milliarden Euro für Futtermittel aus. Die bisher erhältlichen Programme, die Landwirte zur Rationsberechnung nutzen, konnten jedoch nur linear kalkulieren. Herdenanforderungen und Futtermittelbestände wurden nicht mit in die Berechnung einbezogen. Hier sahen wir Optimierungspotential”, teilt das junge Team mit. Entwickelt wurde die etwas andere Fütterungssoftware, die auch bei der Rezeptur des Futters hilft, von Mitgründer Gieseler während seines Studiums. Im Unterschied zu anderen Produkte, die bereits auf dem Markt sind, könne fodjan mit seiner Mehrzieloptimierung, die auf einem Algorithmus basiere, “einen umfangreichen, an den Betrieb optimal angepassten Rationsüberblick liefern. Statt nur ein Ziel zu errechnen – den niedrigsten Preis – kann fodjan Tiergesundheit und Kosteneffektivität kombinieren”. Technische Vorkenntnisse sind dafür nicht nötig. “Jeder Milchviehhalter kann das Programm einfach bedienen”, teilen die Dresdner mit.
Beim Vertrieb ihrer Software setzt das fodjan-Team unter anderem auf eine Kooperation mit dem Softwareanbieter 365FarmNet. Mit der Plattform des Unternehmen können Landwirte herstellerübergreifend den gesamten landwirtschaftlichen Betrieb innerhalb nur einer Software steuern. Marc Bernhardt, der 140 Milchkühe versorgt ist von der Software begeistert: “Neben der umfassenden Betrachtung der Rohstoffverfügbarkeit sowie der Tiergesundheit besticht die Idee durch die erzielbaren Kosteneinsparungen”. Was dann nicht nur die Kühe, sondern auch die Landwirte glücklich macht.
Passend zum Thema: “Target Partners investiert in trecker.com“