2007 – Ein Blick zurück
Ein spannendes Online-Jahr liegt hinter uns. Unzählige neue Startups erblickten 2007 das Licht der Internet-Welt und unzählige Neugründungen der vergangenen Jahre sorgten ebenfalls wieder für Schlagzeilen. Seit April begleiten wir die Szene mit deutsche-startups.de. Der Tag des Jahres ist für uns deswegen der 16. April – an diesem Montag erschien unser erster Artikel. Der meistgelesene Artikel des Jahres ist die Nominierungsliste zu unserer Startup-Wahl. Den Titel Startup des Jahres wiederum sicherte sich mymuesli (www.mymuesli.de). Der Suchbegriff des Jahres ist “sportme”. Unzählige Leser gaben den Namen der Sport-Community (www.sportme.de) in unsere Suchmaske ein. Die meistgesuchte Person des Jahres ist Michael Brehm von studiVZ (www.studivz.de). Der meistkommentierte Artikel des Jahres “Gesucht: Startup des Jahres“. 108 Kommentare sammelten sich unter dem Aufruf für die Startup-Wahl an.
Die Übernahme des Jahres fand bereits im Januar statt. Für rund 85 Millionen sicherte sich die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck (auch an deutsche-startups.de beteiligt) alle Anteile an studiVZ. Die Studenten-Community sorgte mit der misslungenen Änderung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen allerdings im Dezember auch für den Aufreger des Jahres. Der Rohrkrepierer des Jahres hört auf den Namen Combots (www.combots.de). Ende September wurde die Plauderssoftware eingestellt. Rund 50 Millionen Euro soll die Entwicklung des selbst ernannten “Kommunikationstools der nächsten Generation” gekostet haben. Der Flop des Jahres wiederum ist unddu.de (www.unddu.de) aus dem Hause Web.de. Von der angekündigten siebenstelligen Nutzerzahl innerhalb eines Jahres kann beim Social Network keine Rede sein. Die Turbulenzen des Jahres gab es bei Townster (www.townster.de). Nach einer gescheiterten Finanzierungsrunde steht die lokale Such-Plattform nun seit einer Weile zum Verkauf.
Für die Dreistigkeit des Jahres sorgte die lokale Online-Community meinNachbar (www.meinnachbar.net). Kurz vor Weihnachten änderte der neue Betreiber in einer Nacht- und Nebelaktion die Allgemeinen Geschäftsbedingungen und machte aus dem kostenlosen Dienst einen kostenpflichtigen. Die Peinlichkeit des Jahres geht auf das Konto von onsari (www.onsari.de). Anfang September verkündeten die Macher, dass sie bis zur Jahreswende “über zwei Millionen Mitglieder” sammeln wollen. Die Wirklichkeit sieht anders aus: Aktuell steht der Mitgliedszähler auf der Homepage des Social Networks bei knapp 6.700. Neben onsari starteten im vergangenen Jahr unzählige andere Social Networks – unter anderem für Tierbesitzer, Gamer und Fußballer. Deswegen ist Social Network auch das Wort des Jahres. Einen Sonderstatus nimmt dabei das Segment Sport-Communitys ein. Über zehn Netzwerke buhlen um Deutschlands Sportler – somit ist dies der heiß umkämpfteste Markt des Jahres.
Mit der PR-Aktion des Jahres machte Mister Wong (www.mister-wong.de) auf sich aufmerksam. Ende Juli trennte sich der Social-Bookmark-Dienst äußerst medienwirksam von seinem Comic-Maskottchen. Der Verkaufskanal des Jahres ist eBay: Brokr (75.000 Euro), dukudu (43.208 Euro) und texteln.de (11.161 Euro) wählten diese Exit-Art. Der Höhenflieger des Jahres ist spickmich (www.spickmich.de). Die Klage einer Lehrerin gegen die Bewertungsplattform löste eine gigantische Presselawine aus und sorgte für stark steigende Mitgliederzahlen. Die Veranstaltung des Jahres fand mit dem StartupWeekend im September in Hamburg statt. Mit vereinten Kräften stampften rund 100 hochmotivierte und engagierte Menschen innerhalb von gerade einmal 48 Stunden das Startup edelbild (www.edelbild.de) aus dem Boden. Die Enttäuschung des Jahres war die Web 2.0. Expo in Berlin. In den tristen Messehallen der Hauptstadt kam einfach keine Stimmung auf.
Der Arbeitstitel des Jahres ist Waiting for Jason. Erst im August erhielt die Ranking-Community ihren endgültigen Namen woobby (www.woobby.de). Die Kombination aus Doppel-O und Doppel-B gehört neben iliketotallyloveit.com (www.iliketotallyloveit.com) und goGooroo (www.gogooroo.de) auf jeden Fall zu den umständlichsten Startup-Namen des Jahres. Die charmanteste Idee des Jahres trägt den Namen sommr. Mit dem Web-2.0-Dienst von Horst Klier kann jeder “unabhängig von den Widrigkeiten des realen Wetters und der echten Jahreszeit den Sommer genießen”. Wer darüber nicht lachen kann, dem bleibt der Trost, dass der nächste Sommer auch in der Offline-Welt garantiert kommt. Und wenn Deutschland Europameister wird, bekommen wir sogar ein Sommermärchen. Hoffentlich!
Artikel zum Thema
* Die wichtigsten Übernahmen des Jahres 2007