Was waren bei der Gründung die größten Stolpersteine? – Best of Fünfzehn Fragen an
Aus unserem freitäglichen Fragebogen gibt es heute wieder eine Auswahl der schönsten Antworten auf die Frage: Was waren bei der Gründung Ihres Start-ups die größten Stolpersteine?
Es mag abgedroschen klingen, aber die Zusammenstellung des Teams ist immer das größte Problem. Die Komposition des Teams ist entscheidend – also nicht nur gleichgesinnte zu finden, die zu allem „Ja und Amen“ sagen, sondern bewusst komplementäre Eigenschaften haben. Unterschiedlich zu denken, heißt ja nicht, dass man nicht ein gemeinsames Ziel verfolgen kann. Nach anfänglich langer Suche haben wir mit dem jetzigen 3-köpfigen Gründungsteam eine unserer Meinung nach sehr gute Startposition. Klassische Stolpersteine sind natürlich – so banal das klingen mag – auch die Frage nach der Firmenform, dem Hauptsitz und wie in unserem speziellen Fall, diverse rechtliche Feinheiten die viel Zeit, Geld und Nerven kosten.
Veit Spiegelberg von Stepmap
Obwohl das Gründungsjahr aufgrund begrenzter Mittel ziemlich schwierig war, kamen ernsthafte Komplikationen erst mit dem Wachstum von eraffe.de. Es gab Performanceprobleme bei dem Wechsel auf die Version 3, die mit den zahlreichen neuen Mitgliedern aus dem Raum München zusammenhingen. Bis dahin arbeiteten wir ausschließlich mit externen Programmierern zusammen, was die Koordination und Neugestaltung von eraffe.de verkompliziert hat. Wir haben uns dazu entschlossen, ein eigenes Entwicklerteam fest anzustellen und die Serverfarm zu erweitern. Aus diesen Schwierigkeiten haben wir nicht nur viel gelernt, sondern wir durften auch feststellen, dass wir treue Mitglieder haben, die immer zu uns gehalten und aus uns ein noch stärkeres Team gemacht haben.
Maximilian Kuss von eraffe.de
Eine GmbH kann man nur mit Kontoverbindung gründen und ein Firmenkonto nur mit gegründeter GmbH eröffnen … daneben gabs jede Menge weiterer bürokratischer Hürden und die üblichen technischen GAUs. Ansonsten lief eigentlich alles recht glatt – hart, aber dafür anstrengend.
Steffen Rühl von yasni.de
Die richtigen Partner zu finden, für die Entwicklung, die Finanzierung und alles andere. Aber ich glaube, das hat am Ende dann doch ganz gut geklappt.
Christian Wolf von asgoodas.nu
Die Tatsache, dass wir erst 23 waren und uns jegliche Erfahrung fehlte, machte es anfangs nicht unbedingt leicht. Aber Spaß beiseite: Ein wichtiger Punkt ist das Feedback von allen Seiten, von Kritikern und Unterstützern bis hin zur Zielgruppe selbst. Nur wenn man das Produkt an den Konsumenten anpasst- nicht andersherum – hat eine innovative Geschäftsidee auch die Chance zu überleben.
Robin Behlau von Käuferportal
Am Anfang war die Frage der Produktplanung, d.h. wie genau wollen wir CaptchaAd in welcher Form eigentlich umsetzen, natürlich ein wichtiges Thema und auch ein längerer Prozess mit vielen kurzen Nächten. Generell der größte Stolperstein ist und war aber, diese komplett neue Idee, wofür es vorher noch keinen Markt gab, den einzelnen Gesprächspartnern erfolgreich zu vermitteln, denn Neuem stehen viele erst einmal skeptisch gegenüber. Dass wir von den rund 300 Teilnehmern des Start-Up Camps von Sun Microsystems und Thierhoff Consulting am 6. März zum “Champ of the Camp” gewählt wurden zeigt jedoch, dass anfängliche Skepsis gegenüber unserem Geschäftsmodell schnell nachlässt, wenn man sich genauer mit den Möglichkeiten und unseren Ideen beschäftigt.
Jan Philipp Hinrichs von CaptchaAd
Eine erste Hürde war die Kündigung bei McKinsey. Es hat schon einige Überwindung gekostet, einen so geregelten und ja auch nicht unattraktiven Job hinter sich zu lassen. Die eigentliche Gründung ging überraschenderweise ziemlich reibungslos von Statten. Die größeren Stolpersteine sind uns erst nach der eigentlichen Gründung begegnet. Eine besonders große Herausforderung war es für mich, damit fertig zu werden, dass sich Frust und Freude in einem Start-up so schnell abwechseln können. Einen Tag sorgen wir uns über hohe Preise für Werbung oder über einen Ausfall unseres Webservers, den nächsten freuen wir uns über wachsende Umsätze oder E-Mails von zufriedenen Kundinnen. Erst langsam gewöhne ich mich an das “emotionale Auf und Ab”, das mit der Gründung eingesetzt und seitdem, ehrlich gesagt, nicht mehr aufgehört hat.
Sebastian Sieglerschmidt von 7trends
Alle haben uns vor unerwarteten Stolpersteinen gewarnt. Aber es kamen keine. Vermutlich daher, weil wir immer geplant hatten, unseren Lebensstandard extrem herunterzufahren, ohne externe Finanzierung zu launchen und somit alle Entscheidungen selbst bestimmen zu können. Dann haben wir bis zum Launch erst einmal 1.5 Jahre ein wirklich gutes Produkt gebaut, was jetzt auch dementsprechend angenommen wird.
Gereon Frahling von Linguee.de
Keiner von uns hatte vorher schon ein Start-up gegründet und auch in unserem Umfeld hatte niemand Erfahrung. Für uns war es also nicht so leicht herauszufinden, was in einem Gesellschaftervertrag stehen sollte, oder wo man einen guten Steuerberater finden kann.
Agnes Reissner von Sauspiel
Am Anfang waren wir wie wahrscheinlich jedes Web-Start-up extrem abhängig von Einzelpersonen. Es ist natürlich immer schwer an überdurchschnittlich gute und motivierte Mitarbeiter zu kommen. Dieses Problem haben wir jedoch inzwischen zum Glück gut in den Griff bekommen. Zudem mussten wir anfangs oft erklären, warum gerade vier männliche Gründer auf die Idee kommen, ein Modeunternehmen zu starten.
Benjamin Günther von Stylight