Konsolidierung

Springers kaufDA übernimmt Wettbewerber MeinProspekt

kaufDA übernimmt MeinProspekt. Mit der Übernahme wollen die Berliner ihre "führende Position bei mobilen, standortbezogenen Digital-Prospekten erweitern". "Die Nutzer der Vermarktungslinien von kaufDA und MeinProspekt ergänzen sich ausgezeichnet", sagt kaufDa-Macher Gaiser.
Springers kaufDA übernimmt Wettbewerber MeinProspekt
Dienstag, 29. Juli 2014VonAlexander

So sieht dann wohl eine klassische Konsolidierung aus: Das Berliner Start-up kaufDA, seit 2011 mehrheitlich in der Hand von Springer, übernimmt seinen Münchner Wettbewerber MeinProspekt. Mit der Übernahme wollen die Hauptstädter ihre “führende Position bei mobilen, standortbezogenen Digital-Prospekten in Deutschland erweitern”. “Die Nutzergruppen der Vermarktungslinien von kaufDA und MeinProspekt ergänzen sich ausgezeichnet”, sagt kaufDa-Macher Christian Gaiser.

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“Indem wir die Expertise und Ressourcen zusammenführen, können wir unseren Werbekunden in Zukunft noch passgenauere Lösungen mit größtmöglicher Reichweite anbieten”, berichtet er weiter. Zu den Werbepartnern von MeinProspekt gehören nach eigenen Angaben der deutsche Einzelhandel, Verbundgruppen, Marken und Mediaagenturen. Bei kaufDa sind laut Presseaussendung “mehr als 247.000 stationäre Einzelhandelsgeschäfte aus 12.000 deutschen Städten und Gemeinden vertreten”.

MeinProspekt wurde in den vergangenen Jahren unter anderem vom Stuttgarter Medienkonzern SWMH, zu dem unter anderem die “Süddeutsche Zeitung”, die “Stuttgarter Zeitung” und der “Schwarzwälder Bote” gehören, dem High-Tech Gründerfonds (HTGF), Mountain Super Angel und Urs Keller, dem Gründer der bekannten Preissuchmaschine Billiger.de, finanziell unterstützt. “Wir freuen uns sehr darüber, als Seedinvestor von MeinProspekt einen sehr guten Exit erzielt zu haben. Schon früh haben wir an die Skalierbarkeit und das Potenzial digitaler Prospektwerbung geglaubt”, sagt Romy Schnelle, Investment Director beim HTGF. Der Kaufpreis ist nicht bekannt. Die letzte bekannte Bewertung stammt aus dem Jahre 2011 – damals war MeinProspekt mit 6,5 Millionen Euro bepreist.

Im Gegensatz kaufDa startete MeinProspekt im April 2009 zunächst als reine iPhone-Applikation und setzte erst später auf weitere Vertriebswege. Nach der Finanzierungsrunde vor knapp drei Jahren setzt das Start-up dann zum Großangriff auf kaufDa an. Nun geht es für MeinProspekt stattdessen unter dem Dach von kaufDa weiter. Eine klassische Marktkonsolidierung.

Retro-Hausbesuch bei kaufDa

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Bereits 2010 besuchte deutsche-startups.de das junge Unternehmen kaufDa. Das Start-up hatte damals einen in Berlin vermutlich einzigartigen Standort: Mitten im Nikolaiviertel. Dort bewohnte das Start-up eine Wohnung im vierten Stock, die dank vieler Mitarbeiter dicht besiedelt war. Auch im Erdgeschoss hatte KaufDa einen Raum angemietet: Dort “wohnte” die Vertriebsleute. Einige Eindrücke in unserer Fotogalerie.

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Foto: Mailbox and a Red Brick House from Shutterstock

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.