Digital Detox

Mit Offtime können Hardcore-Onliner mal abschalten

Offtime will es Onlinern ermöglichen, einfacher abzuschalten. Wie dies funktionieren soll? SMS, sowie den eigenen Zugriff auf Apps - für einen selbst festgelegten Zeitraum. Bei der Refinanzierung ihres Start-ups setzen die Hauptstädter auf ein simples Freemium-Model.
Mit Offtime können Hardcore-Onliner mal abschalten
Mittwoch, 30. Juli 2014VonAlexander

“Jetzt kommt ja eh nichts mehr, also abschalten” – so oder ähnlich verabschiedete sich Peter Lustig (ältere Leser werden ihn kennen!) immer von seinen Zuschauern bei der legendären ZDF-Sendung Löwenzahn. Abschalten wird auch in unserer vernetzten Welt immer wichtiger. Digital Detox ist dabei das Zauberwort der Stunde. Gemeint ist damit ein Zeitraum, in der jemand auf die Nutzung elektronischer Geräte wie Smartphones, Tablets oder Computer komplett verzichtet. Warum? Etwa um Stress abzubauen oder zu reduzieren oder um mehr mit der physischen Welt zu interagieren. Oder, um einfach mal in Ruhe arbeiten zu können.

ds-offtime

Hierzulande mischt das Berliner Start-up Offtime in diesem Abschaltspiel mit. Offtime ist unsere Antwort auf die alltägliche Hypervernetzung durch Smartphones, Tablets & Co., die es schwerer und schwerer macht, Konzentration beim Arbeiten und Erholung in der Freizeit zu finden”, sagt Alexander Steinhart, der das Projekt gemeinsam mit Michael Dettbarn und Marc Scherfenberg führt. Indem Offtime es möglich mache, einfacher abzuschalten und sich auf das zu konzentrieren, was wichtig sei, steigen Motivation, Produktivität und Wohlbefinden, teilt das Trio mit. Wie dies funktioniert? Offtime blockiert auf Knopfdruck einfach Notifications, Anrufe und SMS, sowie den eigenen Zugriff auf Apps – für einen selbst festgelegten Zeitraum. Darüber hinaus gibt Insights, ein Quantifiy Self Element, Einsichten in die eigene Smartphone-Nutzung.

Bei der Refinanzierung ihres Start-ups setzen die Hauptstädter auf ein Freemium-Model. Zuvor setzte das Offtime-Team auf Crowdfunding – via startnext sammelte das junge Unternehmen bereits im vergangenen Jahr 17.159 Euro ein. “Es war nicht einfach, eine App zu entwickeln, die gelegentliches Abschalten einfach, effektiv und überschaubar macht. Die Rückmeldungen der Nutzer in der Beta-Phase, die uns versichert haben, dass sie sich mit Offtime besser entspannen und konzentrieren konnten, haben uns bestärkt, die App zu launchen”, sagt Mitgründer Dettbarn. Zumindest sind die Berliner rechtzeitig zum Digital Detox-Boom am Start.

Foto: a cup of greek coffee on a wooden table in the forest from Shutterstock

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.